Japans Judo-Verband will dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den sechsten Dan aberkennen, um so gegen die Invasion der Ukraine zu demonstrieren.
Das Kodokan-Judo-Institut in Tokyo verlieh dem russischen Präsidenten bei seinem Besuch in Japan im Jahr 2000 den sechsten Dan des „Kodokan-Judo“.
Viele Stimmen fordern Aberkennung von Putins Dan
Während seines Besuchs sagte Putin: „Wenn ich zum Kodokan komme, habe ich ein Gefühl des Friedens, als wäre ich zu Hause.“
Seit Russland  die Invasion der Ukraine gestartet hat, gab es mehrfache Aufforderungen, dem russischen Präsidenten den sechsten Dan zu entziehen.
So auch Kaori Yamaguchi, eine olympische Judo-Medaillengewinnerin und ehemaliges JOC-Vorstandsmitglied, die den siebten Dan des Kodokan-Judo innehat, sagte: „Die Lehre von Jigoro Kano Sensei lautet: ‚Wenn du einmal Macht erlangt hast, nutze sie, um Gutes für die Welt zu tun‘.“
„Im Lichte dieser Lehre sei Putins Machtgebrauch auf diese Weise unzulässig, ein definitives No-No. Er ist kein Judoka“, so Yamaguchi.
Der russische Präsident ist ein Bewunderer von Yasuhiro Yamashita, einem renommierten Judoka, der 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles eine Goldmedaille gewann und derzeit Vorsitzender des Japanischen Olympischen Komitees (JOC) sowie Chef des Gesamtjapanischen Judoverbandes ist.
Aberkennung ist unwahrscheinlich
Die Forderung, der Judo-Verband solle gegen den russischen Präsidenten vorgehen, hat die Funktionäre verblüfft, darunter auch Yamashita, der sagte: „Ich bin nicht so gut mit Putin befreundet, wie alle denken.“
Eine Aberkennung ist allerdings unrealistisch. Selbst Shizuo Matsumoto, alias Shoko Asahara, der die religiöse Sekte Aum Shinrikyo anführte und später für den Sarin-Gas-Anschlag auf die Tokyoter U-Bahn 1995 und andere Verbrechen hingerichtet wurde, wurde nicht seines Dan-Rangs enthoben.
Der Internationale Judo-Verband (IJF) zog am 27. Februar  Putins Status als Ehrenpräsident zurück.
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