Wurde der Kommunismus jemals richtig umgesetzt?

17 Antworten

Wurde der Kommunismus jemals richtig umgesetzt?

Nein, weil er mit den Mitteln, mit denen er versucht wurde zu erzwingen, nicht entstehen kann.

Zunächst einmal lautet die Frage natürlich: Was genau ist überhaupt Kommunismus? Weil jeder Mensch nun mal eine andere Sicht auf die Welt hat, gibt es hierzu unterschiedliche Auffassungen. Im Wesentlichen kann man sich hier aber auf die Schriften von Marx und Engels beziehen, die quasi so etwas wie die Gründerväter des Kommunismus sind. Deren Werke kannst Du Dir im Original durchlesen, da Du das vermutlich aber nicht tun wirst, kannst Du Dir auch dieses kleine Video anschauen, das den Begriff ganz gut auf den Punkt gebracht definiert:

https://youtube.com/watch?v=XqfQZIoqM0A
Wenn Du also die Frage, was Kommunismus ist geklärt hast, dann beantwortet sich die Frage, ob es in Russland oder China Kommunismus gegeben hat oder gibt, von selbst: Nein, natürlich nicht. Weder das politische System noch die gesellschaftliche Ordnung entsprachen dem, was Marx und Engels als "Kommunismus" bezeichneten.

Immerhin kann man manchen Politikern (wie z.B. Che Guevara) zugute halten, dass sie aufrichtig versucht haben, den Sozialismus bzw. Kommunismus einzuführen, auch wenn sie dabei nur mäßigen bis gar keinen Erfolg hatten. Andere Politiker wiederum haben diesen Begriff nur als Etikett benutzt und sich im Prinzip nur um die eigene Macht und die persönliche Bereicherung gekümmert - also eigentlich im radikalen Widerspruch zu den Werten des Kommunismus gehandelt.

Schlussendlich bleibt es eine philosophische Frage, ob der Kommunismus jemals existieren wird und ob es überhaupt möglich ist, ihn zu realisieren. Ich persönlich glaube, dass drei Hauptgründe dafür sorgen, dass ein solches System zum momentanen Zeitpunkt nicht entstehen kann: Erstens unterliegen alle politischen Prozesse der globalisierten Wirtschaft, es kann also nicht mal eben ein Staat den Rest der Welt ignorieren und fröhlich sein eigenes Ding machen. In einem kapitalistischen Umfeld hat eine sozialistische bzw. kommunistische Wirtschaftsordnung leider einen erheblichen Wettbewerbsnachteil. Logisch, denn wenn es darum geht, welche Wirtschaftsform produktiver ist, dann gewinnt natürlich die, der jedes Mittel dazu recht ist, die also keine Rücksicht auf Menschenrechte, Tierrechte und Umweltschutz nimmt. Zweitens lässt sich der Mensch bzw. die Gesellschaft, in der er lebt, nicht mal eben so mit politischer Willkür zurechtformen. Gewaltsame Revolutionen und ein repressiver Staat, der seine Bürger gegen ihren Willen zu etwas zwingt (selbst wenn es gute Dinge sind), können sich weder auf Dauer halten noch ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken. Die Leute müssen sich aus eigenem Willen nach solchen Werten verhalten, und das ist ein ziemlich langer Prozess. Drittens benötigt man für grundlegende Veränderungen auch die entsprechenden Handlungsmöglichkeiten. Leider ist es so, dass Geld = Macht bedeutet und natürlich haben die meisten reichen einflussreichen Privatpersonen und Konzerne kein Interesse an so etwas wie Kommunismus. Also funktionieren Monopolkonzerne nach kapitalistischen Strukturen, Parteispenden gehen an kapitalistische Parteien, Lobbyisten drücken kapitalistische Interessen durch und Meinungsforschungsinstitute (z.B. Bertelsmann) und Medienkonzerne (z.B. Springer) propagieren die kapitalistische Weltanschauung.

Ich bin trotzdem ein Optimist, wenn es darum geht, ob unsere Gesellschaft zukünftig sozial gerechter und ökologischer wird. Step by step werden sich die Einsichten festsetzen. Schon heute findet auf Nachfrage niemand Ausbeutung, Massentierhaltung oder Umweltverschmutzung gut. Das Wachstumsdogma wird langsam angezweifelt. Viele junge Leute haben den Drang, sich irgendwie zu engagieren und die Welt besser zu machen. Viele merken, dass das kapitalistische System nicht zu Glück, sondern zu Egoismus, Stress, Druck und Überforderung führt. Gegen TTIP sind große Mengen auf die Straße gegangen und konnten das Abkommen zumindest vorübergehend auf Eis legen. Der Fukushima-Skandal konnte mit einem Schlag quasi bundesweit für die Einsicht sorgen, dass die AKWs stillgelegt werden müssen. Vergleichen wir das einmal mit der Finanzkrise: Ein zweites Mal wird Deutschland eine solche Krise nicht so gut abschirmen können. Und früher oder später wird so ein Finanzcrash definitiv nochmal kommen. Vielleicht wird sich dann die Einsicht durchsetzen, dass anders gewirtschaftet werden muss. Klar wird es in den nächsten Jahrzehnten keinen Kommunismus in Deutschland geben. Aber die Karten werden neu gemischt, es stehen viele Veränderungen bevor, alleine schon durch die digitale Revolution und Überlegungen rund um ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wahrscheinlich werden wir nie den originalen marxschen Kommunismus haben, schon gar nicht unter diesem Namen, denn der Begriff ist längst tot. Aber eine Gesellschaft, in der es u.a. weniger autoritäre Strukturen, eine geringere Schneide zwischen arm und reich und einen größeren Sinn für Soziales statt für Materielles gibt... eines Tages, warum nicht? Arbeiten wir dran!

Ja, ist soweit richtig. Kommunismus ist sehr sehr teuer. Auf Dauer geht es nicht ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Ähnlich wie der Kapitslismus😂

Man hat in der Vergangenheit nicht mal ansatzweise den Kommunismus umgesetzt.

Das früher war Staatskapitalismus getarnt als Kommunismus.

Das früher Kommunismus zu nennen ist eine Beleidigung des Kommunismuses

Nein, der Kapitalismus hat und wird die Staaten, die Kommunistisch leben wollen, Wirtschaftlich kaputt machen. 

Ich bin der Ansicht das der Kommunismus nur Global funktionieren kann, ohne den Kapitalismus. Man müsste das Geld reformieren:

Man müsste alles Geld der Welt wertlos machen und jeden Menschen eine feste Anzahl Geld im Monat zur Verfügung stellen (zb 10.000€) und davon kann er sich alles kaufen was er will und am Ende des Monats bekommt er das Geld das er ausgegeben hat wieder vom Arbeitgeber und Staat so das er wieder 10.000€ hat, jeden € den jemand mehr als 10.000€ hat, bekommt der Staat und der gibt es dann an die aus die nicht arbeiten können oder deren Gehalt nicht reicht um die 10.000€ aufzufüllen. Im Prinzip ist das ein 0 Summenspiel, aber dadurch bleibt die Funktion des Geldes als Neutraler Tauschwert bestehen. So wird es jeden  ermöglicht so zu Leben wie er möchte und es werden wirtschaftliche Ungleichheiten beseitigt.

Allerdings ist diese Idee von mir noch nicht ganz ausgereift weil ich noch keine Lösung habe wie man positiven Wettbewerb in der Wirtschaft damit fördern soll weil die Firmenvermögen auch gedeckelt wären, eine Lösung wäre das die Unternehmen kein Geld vom Staat erhalten wenn sie unterhalb der Vermögensgrenze liegen und auf lange sicht Kaputt gehen wenn sie es nicht schaffen die Leute davon zu überzeugen ihre Produkte zu kaufen. Es kann passieren das Unternehmen durch Preiserhöhungen dagegensteuern, aber die Kunden wollen ja günstig kaufen... Ich hoffe das das "Besser als" dafür sorgen wird das sich die Unternehmen darum streiten werden das bessere Produkt hat und nicht in eine "immer billiger"- Spirale verfallen wie unter dem Kapitalismus. Vielleicht brauch man ein unabhängiges Organ das eine Mindestqualität der Produkte sicherstellt... 

Also ich denke damit sind wir dem Ziel einer besseren Welt ein gutes Stück näher, zumal wir uns eh langsam Gedanken machen müssen wie es weitergeht wenn durch Technik und Software immer weniger Menschen arbeiten müssen.

Für die nordamerikanischen Indianer gab es kein Wort für Ich.


Linkengore  02.11.2017, 18:28

und sie lebten auch praktisch noch in der steinzeit, hatten die überhaupt eisen?

dann eisenzeit

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maxxxmann  02.11.2017, 19:00
@Linkengore

Ja, die dämliche Antwort sollte nur ein Hinweis sein, dass Kommunismus eine Utopie ist und Utopien lassen sich nicht umsetzen. Eine gerechte Gesellschaft kann nicht politisch konstruiert werden.

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