Würdet ihr sagen England gehört historisch zu Deutschland?

5 Antworten

Du kannst diese These mal in einem britischen Forum einstellen, da wirst Du sehr eindeutige Antworten bekommen. Um mit einem uralten Spruch von Monty Python zu starten: "Wir haben den Sachsen das Angeln beigebracht, seitdem heißen sie Angelsachsen." So einfach wie in diesem Spruch war aber die Ethnogenese in England nicht.

Ein Teil an gemeinsamen Vorfahren macht sicher noch keine "historische" Zugehörigkeit aus. Sonst würden wegen den Römern ziemlich viele Gebiete zu Italien gehören, so auch ziemlich viele von uns Deutschen. Ich weiß nicht, ob das hierzulande sehr populär wäre (andererseits gefällt mir persönlich die italienische Küche und auch die Sprache sehr). Außerdem gibt es sicher auch viele Briten, die überhaupt nicht von den Angelsachsen abstammen.

Man kann aber sagen, dass das UK zu Europa gehört (wenn auch leider nicht mehr politisch, sondern nur noch kulturell). Das Europa ist aber kein Herrschaftsinstrument mehr, sondern eine Klammer, die unsere Völker in ihrer jeweils eigenen Vielfalt verbindet.

Aber die Tatsache, dass sich die Briten, so wie die meisten Europäer, auf einen gemeinsamen kulturellen Kern berufen können (nennen wir ihn mal "Abendland") hat sicher keine oder nur zum geringsten Teil genealogischen Gründe.

Zu dem Zeitpunkt, als Angeln, Jüten und Sachsen nach England auswanderten, gab es noch kein Deutschland.

Somit nein.

Altenglisch, auch Angelsächsisch (Eigenbezeichnung: Ænglisc /'æŋ.glɪʃ/Englisc), ist die älteste schriftlich bezeugte Sprachstufe der englischen Sprache und wurde bis zum 12. Jahrhundert geschrieben und gesprochen. Das Altenglische entstand, als sich die AngelnJütenFriesen und Sachsen ab ca. 450 in Britannien ansiedelten. Für Sprecher des Neuenglischen ist diese Sprachstufe ohne gezieltes Erlernen nicht mehr verständlich. Sie ist eine eng mit dem Altfriesischen und Altsächsischen verwandte westgermanische Sprache und gehört der Gruppe der germanischen Sprachen an, einem Hauptzweig der indogermanischen Sprachfamilie.

Gehört zwar zur Sprachfamilie der germanischen Sprachen wie das Deutsche, aber deutsch gab es zu jener Zeit auch noch nicht.

Als althochdeutsche Sprache oder Althochdeutsch (abgekürzt Ahd.) bezeichnet man die älteste schriftlich überlieferte Sprachstufe des Deutschen, die etwa zwischen 750 und 1050 gesprochen wurde.[1] Ihr unmittelbarer Vorläufer war das Voralthochdeutsche, das sich vom Althochdeutschen vor allem durch die noch nicht durchgeführte Zweite Lautverschiebung unterscheidet und im 5. bis 7. Jahrhundert gesprochen wurde. Das Voralthochdeutsche wiederum ist die südliche Teilgruppe des Westgermanischen, zu dem auch die Vorläufer des Altsächsischen, Altfriesischen, Altniederländischen und Altenglischen gehören. Wie das Westgermanische insgesamt ist auch das Voralthochdeutsche nur durch wenige Runeninschriften und Eigennamen in lateinischen Texten belegt.

Um 750 waren die Angeln, Jüten und Sachsen bereits in England.

Das Word deutsch ist erstmalig 786 belegt.

Das Wort „deutsch“ erscheint zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahre 786 in der mittellateinischen Form theodiscus. In einer Kirchenversammlung in England seien die Beschlüsse „tam latine quam theodisce“ verlesen worden, also „sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache“. (Mit dieser Volkssprache war freilich das Altenglische gemeint.)[2] Die althochdeutsche Form des Worts ist erst deutlich später belegt: In der Abschrift eines antiken Sprachlehrbuches in lateinischer Sprache, vermutlich im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts angefertigt, fand sich der Eintrag eines Mönches, der offenbar das lateinische Wort galeola (Geschirr in Helmform) nicht verstanden hatte. Er muss sich bei einem Mitbruder nach der Bedeutung dieses Wortes erkundigt und die Bedeutung in der Sprache des Volkes hinzugefügt haben. Für seine Notiz verwendete er die althochdeutsche Frühform „diutisce gellit“ („auf Deutsch ‚Schale‘“).

Somit

Nein!


Nein. Absolut nein. Und da die Römer schon einige Jahrhunderte früher da waren, kann man halt sagen, dass England zu Italien gehört.


DeineSchnidde 
Beitragsersteller
 28.06.2024, 19:05

Aber die stammen von den deutschen AB

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DeineSchnidde 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 14:14
@Aylamanolo

Doch. Die Ethnie gab es damals wie heute, nur weil der Name noch nicht erfunden war

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Aylamanolo  30.06.2024, 08:36
@DeineSchnidde

Quatsch. 1.gibt es keine dt. Ethnien und 2.verwechsel das Wort nicht mit dem Begriff Rasse. Das ist AfD Müll. War Höcke dein Geschichtslehrer?

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DeineSchnidde 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 21:14
@Aylamanolo
  1. doch die deutschen sind doch eine Unterkategorie der Germanen
  2. Ne als halb Ausländerin wäre das ein Eigentor
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Nein.

Es gibt viele historische Verstrickungen, z. B. dass Queen Elizabeth II. ursprünglich aus dem Adelshaus Sachsen-Coburg und Gotha stammt. Auch ihr Ehemann Prinz Philip, Duke of Edinburgh, stammt ab von Prinzessin Alice von Battenberg, die Tochter von Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt.

Die waren also sehr deutsch und haben ihre deutschen Familiennamen erst während dem Ersten Weltkrieg in englisch klingende Namen ändern lassen.

Auch war der deutsche Kaiser Wilhelm II. der Enkelsohn der britischen Königin Victoria.

Davon abgesehen:

Die Angeln waren aus heutiger Sicht eher ein dänisches Volk. Die damaligen Sachsen stammten aus dem heutigen Nordwestdeutschland, also nicht von da, wo heute das Bundesland Sachsen ist.

Die Besiedelung der britischen Inseln erfolgte ca. ab dem 5. Jahrhundert, nachdem die Römer von dort wieder abgerückt waren.

Karl der Große erwähnte das Wort "deutsch" als Volksbegriff erstmals dokumentiert im Jahr 786. Damit meinte er aber nicht "die Deutschen", oder Deutschland, sondern einfach nur alle germanischen Stämme, welche EINE deutsche (nicht-romanische) Sprache sprechen.

Deine Schlussfolgerung ergibt in meinen Augen wenig Sinn. Beide heutigen sprachen kommen aus dem germanischen Stamm, am nähensten an dem Bindeglied ist Niederländisch, trotzdem haben wir herzlich wenig Territorialanspruch auf deren Deiche.