Würdet ihr etwas mit einem Arbeitskollegen bzw einer Arbeitskollegin anfangen?
Bisher habe ich immer gesagt:
"Etwas mit einer Arbeitskollegin anfangen?
Niemals!
Das gibt nur Ärger und Stress, spätestens wenn es mal nicht gut läuft oder sogar vorbei ist!"
Nun bin ich in einer Situation, in der sich das "Niemals!" in ein "Vielleicht!" geändert hat und eigentlich schon kurz vor einem "Ich würde sehr gerne!" steht.
Sie ist eine tolle Frau!
In jeder Beziehung.
Sie reizt mich, wie kaum eine Andere.
Es passt super zwischen uns!
Wir haben den gleichen Humor, lachen viel zusammen.
Wir haben ähnliche Hobbys und Interessen und es knistert heftig zwischen uns.
Sie hat mich gestern zum Abendessen zu sich eingeladen und ich bin mit dem festen Vorsatz hingegangen, alles auf einer rein freundschaftlichen Ebene zu halten.
Wir haben also den gestrigen Abend miteinander verbracht.
Zusammen gegessen, viel geredet, gelacht und schließlich haben wir auf der Couch die halbe Nacht gekuschelt - aber wir hatten keinen Sex (weil ich geblockt habe).
Irgendwann sind wir dann zusammen auf der Couch eingeschlafen.
Ich bin dann um sieben Uhr morgens nach Hause gefahren.
Heute vormittag haben wir über drei Stunden telefoniert.
Sie wünscht sich eine feste Beziehung, eine gemeinsame Zukunft, später mal Kinder. Sie ist bereit, sich auf mich einzulassen, obwohl sie weiß, dass ich mich mit dahin gehenden Zusagen im Moment sehr schwer tue.
Aber sie möchte wissen, woran sie ist.
Ich war mir noch vor wenigen Tagen absolut sicher, dies alles in den nächsten 5 Jahren nicht zu wollen.
Aber diese Gewissheit ist - schlagartig - weg.
Ich lehne es - bei ihr - nicht mehr kategorisch ab.
Ich würde mich auf sie einlassen und offen schauen, wohin sich das entwickelt.
Das Einzige, was mich hindert, ist mein Kopf.
Ich mache mir Gedanken, was ist, wenn es nicht funktioniert und man dann weiter zusammenarbeiten soll.
Meine Fragen wären:
- Käme eine Beziehung mit einem Kollegen / einer Kollegin grundsätzlich für euch in Frage?
- Wart ihr mal in so einer Situation?
- Wie habt ihr euch entschieden?
- Wie geht man damit um, wenn es nicht hält und wieder vorbei ist?
- Konntet ihr danach noch zusammen arbeiten, oder habt ihr das nicht hingekriegt und den Job gewechselt?
Der Job in dieser Firma ist uns beiden sehr, sehr wichtig.
Wir haben hier ein super Arbeitsklima, spannende Projekte, die Bezahlung stimmt und wir haben beide sehr gute Karriere-Optionen, ohne uns dabei ins Gehege zu kommen.
Keiner von uns würde freiwillig die Firma wechseln wollen, wenn es scheitern sollte. Sie sieht das ganze vollkommen unbekümmert und unverkopft:
"Das sehen wir, wenn es wirklich schiefgehen sollte!", ist ihr Standpunkt.
Ich kann den Kopf an dieser Stelle nicht so gut abschalten, denn das ist etwas, dass das ganze Leben beeinflussen und verändern würde.
Nun liegt alles an mir und für mich stellt sich die große Frage:
- Sich überhaupt darauf einlassen, oder lieber von Anfang an die Finger davon lassen?
9 Antworten
Hallo Himmelblau0815,
erst mal zu Deinen Fragen...
Käme eine Beziehung mit einem Kollegen / einer Kollegin grundsätzlich für euch in Frage?
Nein, für mich definitiv nicht, weil ich auch die Vorgesetzte in meiner Firma bin.
- Wart ihr mal in so einer Situation?
- Wie habt ihr euch entschieden?
Aus genanntem Grund war das für mich nie ein Thema.
- Wie geht man damit um, wenn es nicht hält und wieder vorbei ist?
- Konntet ihr danach noch zusammen arbeiten, oder habt ihr das nicht hingekriegt und den Job gewechselt?
Für die beiden letzten Fragen und generell, ob Du was mit ihr anfangen sollst, ist es meiner Ansicht nach in Deinem Fall schon zu spät, denn ihr seid schon so weit, dass ihr Gefühle für einander habt. Also egal was jetzt noch passiert, euer unbefangenes "Arbeitsverhältnis" wird nie wieder so sein, wie vorher.
Weißt Du, es ist leicht zu sagen, fang nur nie was mit einer Kollegin / Kollegen an, aber Du siehst ja selber, dass es eben manchmal anders kommt, als geplant.
In eurem Fall, so wie Du es beschreibst, ist ja keine von euch beiden nur auf ein Abenteuer aus und ihr seid beide frei und daher ist es in meinen Augen nichts schlimmes, was da gerade passiert.
Ich würde allerdings erst mal keinem in der Firma davon erzählen und sprecht euch ab, dass ihr das erst mal mind. ein halbes Jahr auch für euch behaltet.
Versucht es einfach und wer weiß, vielleicht ist sie wirklich die passende Frau für ein gemeinsames Leben und Familie. Versucht privates und geschäftliches zu trennen und dann sollte es funktionieren.
Wünsche euch viel Glück.
LG, Mika
Das hört sich doch alles sehr gut an :-)
Und soll ich Dir mal sagen, was das ist, was Du da gerade so verrücktes fühlst, was Dich so komplett verändert und durcheinander bringt ?
Es ist LIEBE !!! einhach nur pure LIEBE !!!
Also höre auch alles zu analysieren und totzudenken...nimm dieses schöne Gefühl und mach es zu eurer Liebe :-)
Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt :-)
LG, Mika
Ich muss zugeben, dass du wohl recht hast! Danke! :)
DANKE !!! Ich freue mich aus tiefstem Herzen für Dich und wünsche euch alles Glück dieser Welt :-) LG, Mika
Danke! Ich kann ganz ehrlich sagen - so glücklich wie die letzten zwei Wochen war ich seit Jahren nicht mehr - und wie "sie" mir sagte: sie auch nicht! :)
Ich hoffe, es bleibt für lange, lange Zeit so! Dir auch ganz viel Liebe, Glück und Gesundheit!
Ja, lass dich darauf ein. Nur die Chefin wäre tabu. Du wärst ja blöd, wenn du auf eine Beziehung mit dieser Frau verzichtest, nur um mögliche geringfügige berufliche Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Ich muss aber zugeben, dass ich von dieser deutschen Zurückhaltung gehört habe. In der Westschweiz kennen wir dieses Tabu nicht wirklich. Und natürlich kann man zusammenarbeiten, auch wenn es nicht hält. Da bleibt man einfach professionell.
Dich hats ja voll erwischt 😊
Klar könnte es schwierig werden wenn es mal aus ist. Aber da hat sie recht, warum sich da jetzt schon den Kopf zerbrechen? Und wenn, dann wird man doch wohl hoffentlich in der Lage sein, weiter professionell zusammen zu arbeiten. Sollte man jedenfalls meinen.
Wenn du dir die Liebe verbietest, sie aber immer siehst, kannst du auch nicht gescheit arbeiten.
Also hör auf dein Herz und lass dich drauf ein. Schau wo es hinführt.
Dich hats ja voll erwischt 😊
Verrückterweise merke ich das auch gerade. Schon als ich die Frage geschrieben habe, ist mir bewusst geworden, dass es mich heftiger erwischt hat, als ich im Vorfeld dachte.
Klar könnte es schwierig werden wenn es mal aus ist. Aber da hat sie recht, warum sich da jetzt schon den Kopf zerbrechen?
Meine letzte Beziehung (in der ich eigentlich bereit war, mich für immer zu binden) endete sehr unschön.
Sie hat mich auf eine Art hintergangen, die dazu führte, dass ich den Kontakt zu ihr abbrach (kein Fremdgehen, aber eine Manipulation und ein Betrug, welche ich nicht verzeihen konnte).
Heute bin ich darüber weg und wünsche ihr nur das Beste, aber mit ihr hätte ich z.B. nicht mehr zusammenarbeiten können, wenn wir Kollegen gewesen wären (was wir aber glücklicherweise nicht waren).
Vielleicht kommen daher meine Bedenken. Gebranntes Kind und so ;)
Klar wird man dann vorsichtig. Aber du wirst auch nie erfahren ob es vielleicht geklappt hätte, wenn du es nicht versuchst. Und dich das später immer fragen.
Stimmt! Das frage ich mich ja jetzt schon. Aber es ist echt schwer, den Kopf abzustellen. Ich will ja irgendwo, will sogar mehr als alles andere. Wenn das "aber" nicht wäre ...
Ich danke dir jedenfalls sehr. Ich weiß ja, dass jede neue Beziehung ein Wagnis ist und vermutlich muss man einfach von der Klippe springen und es zulassen. Ich hoffe ich kriege das hin
Nur mit Chef was anfangen
Viele Paare haben sich tatsächlich am Arbeitsplatz kennengelernt. Ist halt ein Ort, wo man auf viele Menschen mit ähnlich gelagerten Interessen, Vorerfahrungen und "Standpunkten" im Leben trifft. Kein Wunder, wenn dort auch mal jemand darunter ist, wo es über die reine Zusammenarbeit hinaus passt :).
Soweit ich das herausgelesen habe, arbeitet ihr ja nicht direkt zusammen, oder? Und es besteht auch kein Abhängigkeitsverhältnis zwischen euch auf beruflicher Basis? Zudem scheint ihr euch ja sehr einig zu sein, dass es keine kurze Affäre werden soll, sondern wirklich eine auf Dauer und Langfristigkeit angelegte, richtige Beziehung.
Mit diesen Vorzeichen sehe ich da echt keine Probleme, sondern eher eine sehr gute Ausgangsbasis für etwas, was tatsächlich lange halten könnte :). Gerade deine Aussage, dass du eigentlich aktuell keineswegs auf was langes, festes aus warst, es dir bei ihr aber plötzlich doch sehr gut vorstellen kannst, kommt mir unglaublich bekannt vor. Das war nämlich genau das, was mein heutiger Ehemann und ich damals beide "im Kopf" hatten, als wir uns kennenlernten - und über Bord warfen, weil es halt einfach so richtig gut zwischen uns passte ;).
Von daher, lass dich drauf ein! Und wenn wirklich alle Stricke reißen - es ist nur ein Job, wenn vielleicht auch ein guter. Aber neue Jobs zieht man sich easy an Land, die gibt's doch letztendlich an jeder Ecke auf dem aktuellen Arbeitsmarkt - auch die guten ;). Einen anderen Menschen zu finden, wo es so richtig passt und funkt, ist da viel schwieriger! Und wenn es klappt, gibt einem so eine erfüllende Beziehung auch so viel mehr im Leben als ein Job, weshalb man dieses Wagnis meiner Ansicht nach in solchen Fällen echt eingehen sollte!
Soweit ich das herausgelesen habe, arbeitet ihr ja nicht direkt zusammen, oder? Und es besteht auch kein Abhängigkeitsverhältnis zwischen euch auf beruflicher Basis?
Das hast du richtig herausgelesen. Wir arbeiten in einem Planungsbüro, welches (international) Projekte abwickelt, von der Planungsphase am Reißbrett über die Koordination in der Bauphase bis zur Endabnahme und Übergabe. Ich bin Ingenieur und in der Projektplanung, sie ist Juristin und für Rechtsfragen und Vertragsabwicklungen zuständig. Ihr Vorgesetzter geht in zweieinhalb Jahren in den Ruhestand, danach wäre sie alleinverantwortlich. Mein Ziel ist es, später einmal Partner in der Firma zu werden. Wir würden uns nie ins Gehege kommen.
Dazu käme, dass wir im Job zwar sehr viele Berührungspunkte haben, aber nicht privat aneinander geraten würden, weil unsere Bereiche doch zu weit auseinander liegen, als dass sie Potential für Reibereien bieten würden.
Es macht Mut, zu lesen, dass es Menschen gewagt haben und es funktioniert! Danke, dass du deine Erfahrungen geteilt hast!
Zunächst einmal muss ich dir zustimmen. Gemessen an den Schmetterlingen im Bauch (die ich seit Jahren nicht mehr hatte!) und wie weit sie meine Gedanken beherrscht, sehe ich es wie du. Emotional ist da schon sehr viel passiert.
Ich sehe es zwar so, dass ich jetzt noch die Notbremse ziehen kann und es wieder auf ein reines Arbeitsverhältnis reduzieren kann (dann vermutlich ohne freundschaftlichen Bezug) - aber ich weiß nicht, ob ich das will.
Das Ganze nicht sofort in alle Welt hinauszuschreien und offiziell zu machen, war für mich klar. Auch wenn wir in ganz unterschiedlichen Bereichen in der Firma arbeiten, müssen wir dort professionell bleiben und das ganze klar voneinander trennen. Das ist uns auch beiden bewusst und wichtig, denn das war in unserem Gespräch ein wichtiges Thema.
Abhängigkeitsverhältnisse in der Firma bestehen zwischen uns nicht und werden auch nicht bestehen, auch kein Vorgesetztenverhältnis.
Was mich am meisten hemmt: Ich kenne mich so nicht, eigentlich bin ich jemand, der sehr selbstbewusst ist, genau weiß, was er will (und was nicht) und davon auch nicht abweicht. Wenn ich mich bis jetzt auf eine Beziehung eingelassen habe, ging es von mir aus. Das mich eine Frau praktisch "einfängt", kannte ich bisher nicht.
Diese Situation ist für mich neu und verunsichernd, aber gleichzeitig auch extrem spannend und herausfordernd und beschäftigt aktuell mein ganzes denken und fühlen.