Würdet ihr empfehlen ein gut angerittenes und liebes Pferd zu kaufen?

11 Antworten

Wenn du dir regelmäßig und für die nächsten Jahre Unterstützung holst - JA ansonsten defenitiv NEIN!!

Als ich meine Stute gekauft habe, war sie 4 und angeritten. Wenn man ein so junges Pferd hat, sieht man erst einmal wie weit es mit seinen reiterlichen Fähigkeiten her ist. Ich war damals auch der Meinung das ich wirklich gut reite (bin mit meinem Hafi dressurmäßig auf einem L-Niveau geritten etc.), aber es ist ein rießiger Unterschied wenn ein Pferd noch ganz am Anfang der Ausbildung steht.

Ich habe mich damals (mittlerweile fast 2 Jahre her) dazu entschieden mir eine gute Trainerin zu suchen, die das Pferd regelmäßig reitet und mir dann auch Unterricht gibt. Ich habe nicht nur Reitstunden genommen, sondern auch Longierunterricht oder Unterrichtsstunden für Arbeit an der Hand und so weiter. Noch ein Vorteil war und ist immer noch, dass ich egal welche Probleme aufgetreten sind immer jemanden um Rat fragen konnte, der das Pferd wirklich kennt.

Das ganze ist natürlich nicht umsonst, ich zahle im Monat durchschnittlich 260,00 Euro für Reitstunden, Beritt und so weiter. Das sind im Jahr über 3000 Euro, dessen muss man sich natürlich bewusst sein.

Wenn man keine Erfahrung mit Jungen Hottis hat, wohl ehr nicht. Da man bei jungen pferden so viel verbocken kann. Was im nachhinein sehr teuer werden kann. Wenn man trotzdem meint man muss es versuchen, dann von Anfang an mit einem guten Trainer, mit dem man alles gemeinsam macht. Dann sind die Kosten aber wieder so hoch das man sich auch gleich ein gut gerittenes Pferd kaufen kann. Kommt eben darauf an was man will. Aber wenn jemand kaum Erfahrung mit jungen Dingern hat und nicht der beste Reiter ist, ist es eigentlich nicht zu empfehlen.

hi,

nein. würde ich nicht raten.

und zwar, weil du, (ersichtlich aus deiner frage und deiner vorherigen) nicht die notwendige erfahrung hast, ein pferd auszubilden.

das pferd ist ANGERITTEN. NICHT ausgebildet.

angeritten bedeutet, es kennt den sattel und wehrt sich nicht mehr gegen den reiter.

gut angeritten bedeutet, es geht unter dem reiter schritt, trab und galopp. mehr kann es noch nicht. keine bahnfiguren, kein nix. dass es lieb ist, heiss nicht, dass es brav ist, sondern nur, dass es im täglichen umgang keine grossen macken hat.

-----------------------

wenn du tatsächlich ein pferd würdest kaufen wollen (bzw. wenn deine eltern dir eins kaufen würden), MüSSEN, gemessen an deinem erfahrungsstand folgende kriterien erfüllt sein:

geländesicher ----- gut ausgebildet ----- leicht zu reiten ----- schmiede- und verladefromm ----- frei von untugenden ----- gesund ----- verlasspferd ----- mit longen- und bodenarbeit vertraut ----- ohne zahnstellungsfehler

wünschenswert wären folgende eigenschaften:

einsteigerpferd zum turnierreiten ----- kinderfromm -----  alter zwischen 9 und 14 jahre ----- inserat kommt von einem ausbildungsstall ----- nachweise von turnierteilnahme und bewertungen ----- eingetragenes turnierpferd

KEINESFALLS sollte in einer annonce das stehen:

charakterstark (macht was es will) ----- gangfreudig (geht ständig durch) ----- temperamentvoll (geht durch und buckelt oder steigt zusätzlich) ----- kontaktfreudig (bedrängt dich im stall oder auf der koppel) ----- lernwillig (kriegt nix gebacken, weil es sich nicht konzentrieren kann und dauernd abgelenkt ist - "guckig") ----- ruhig und ausgeglichen (stinkfaul) ----- hochsensibel (du darfst da oben keine falsche bewegung machen, sonst liegst du unten - meist pferde mit rückenproblemen, manchmal auch "charakterschweine") ------ selbstbewusst (attackiert andere pferde auf der koppel oder im offenstall, so dass du ständig ärger mit allen andern im stall hast)

die listen haben keinen anspruch auf vollständigkeit.

------------------

für dich bei einer ernsthaften suche das richtige wäre beispielsweise

"dressur ausgebildet bis A, springen E (am besten beides platziert), leichtrittig und brav, geländesicher, gut zu sitzen, problemlos im umgang, schmiede- und verladefromm, offenstallhaltung, voll einsetzbar"

voraussetzung ist immer ankaufsuntersuchung durch tierarzt DEINER wahl. voll einsetzbar heisst, dass es schon mal ne kleinigkeit hatte (wie jedes pferd) oder es vielleicht auch ein sommerekzem hat oder einen schönheitsfehler wie eine grössere alte narbe, die deutlich sichtbar ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Nein - gut ausgebildet! Nicht angeritten und nicht roh.

Ein unausgebildetes Pferd ist meiner Meinung nur dann eine Alternative, wenn man bereit ist, sich und das Pferd langfristig von einem guten Trainer/Bereiter/RL begleiten zu lassen und das auch finanziell stemmen kann. Auf Aussagen von Stallkollegen, sie würden dir schon helfen, würde ich persönlich mich nicht verlassen. Selbst wenn dieser gut reiten könnte, ist es doch ein Unterschied, ein Pferd auszubilden oder "nur" zu reiten. Ferner bist du auf diese freiwillig erbrachte Leistung angewiesen und stehst möglicherweise plötzlich alleine da, wenn der andere keine Lust/Zeit/doch Probleme mit dem Pferd etc. hat. In der Regel hat das Pferd aber dann schon die eine oder andere Eigenheit entwickelt, die man erst wieder abgewöhnen muss, bevor man weiterarbeiten kann.

Zweiter Nachteil: ein noch nicht ausgebildetes Pferd kannst du nicht Probereiten. Du findest also erst verspätet heraus, ob dir beispielsweise der viele Schwung des Pferdes liegt oder ob du dich darauf nicht so wohl fühlst. Gut, dass kann man zwar mit Übung in den Griff kriegen, aber es kann deutlich frustrierender sein, als wenn du dich auf das Pferd setzen kannst und von Haus aus damit gut klar kommst. Bei einem noch nicht angerittenen Pferd weiß man möglicherweise auch nicht, wie das Pferd in bestimmten Situationen reagiert. Vielleicht möchtest du viel Ausreiten gehen und dein Pferd ist aber dazu im Moment noch zu ängstlich oder geht nicht alleine oder sonstiges.

Dann finde ich, kommt es noch auf das Alter desjenigen an, für den das Pferd gedacht ist. Wenn ich mir da manchmal anschaue, was Eltern an Pferden für ihre Kinder kaufen, frage ich mich manchmal ernsthaft, ob die sich eigentlich ihrer Verantwortung für das Leben und die Gesundheit ihrer Kinder wirklich bewusst sind. Mit nem Auto mit kaputten Bremsen würden sie ja auch nicht durch die Gegend fahren; setzen ihre Kinder aber regelmäßig auf Pferde, die von "guter Ausbildung" und "lieb sein" so weit entfernt sind, wie die Erde vom Mond. Und wenn sie dann die fehlende Ausbildung nachholen lassen müssen, besteht die Gefahr, dass sie sich aus finanziellen Gründen zwar anfangen, das ganze aber nicht wirklich so zu Ende bringen können, dass das Pferd wirklich gut ausgebildet und lieb ist, sondern beim ersten Anzeichen davon abbrechen, weil es vermeintlich ja jetzt passt.

Und letztlich: Es macht wirklich Freude, sich mit einem gut ausgebildeten Pferd und der Unterstützung eines guten RL weiterentwickeln zu können. Beim Reiten lernt man ja nie aus, mit dem eigenen Pferd steigen dann vielleicht auch die eigenen Ansprüche und Wünsche (spezielle Kurse etc.). Wenn man dann ein Pferd hat, was man mit Ach und Krach durchs Gelände gesteuert bekommt und jedes Mal Glück hat, wenn man nach einem Ausritt heil wieder im Stall ankommt, macht das auf Dauer auch keinen Spaß.

Da kenn ich auch genügend, die sich "brave" Pferde gekauft haben, die sich daheim als durchaus nicht ganz so brav herausgestellt haben. Ausreiten war teilweise zu gefährlich und an Reitunterricht war überhaupt nicht zu denken, weil das Pferd sich auf ziemlich üble Weise verweigert hat. 


Boxerfrau  11.02.2016, 13:52

in einigen Punkten gebe ich dir recht, aber es ist nicht grundsätzlich schlecht sich ein junges Pferd zu kaufen. Eigentlich hat es sehr viele Vorteile, da das junge Pferd einfach vielen Dingen wesentlich offener und leichter zu begeistern ist. Da es eben noch keine schlechten und unangenehmen Erfahrungen gemacht. Viele Dinge die du da beschreibst entstehen wenn sich unerfahre, schwache oder unsichere Reiter junge oder schlecht ausgebildete Pferde kaufen. Diese Dinge kann ein erfahrener Reiter aber leicht beheben.

1
sukueh  11.02.2016, 14:02
@Boxerfrau

Da hast du schon recht.... Aber wie viele Leute gestehen sich denn ernsthaft ein, dass sie für ein junges Pferd eigentlich zu unerfahren sind (oder doch zu schlecht reiten) und sie (langfristige) Hilfe benötigen würden ?

Aus eigener Erfahrung bin ich der Meinung, dass man als unerfahrener Pferdemensch ziemlich langfristig Unterstützung brauchst und "mal schnell" normal nicht ausreicht und "wenn es brennt", dann eh oft schon viel zu spät ist...

3

Es kommt drauf an. Wenn die Voraussetzungen stimmen - Geld vor allem - und du einigermaßen reiten kannst UND kompetente Hilfe hast, dann ja.

Aber unterschätze es nicht. Ich glaube, dass ich relativ gut reiten kann - bronz. Abzeichen  bestanden, - und trotzdem hätte ich es nicht hingekriegt, meine fast rohe Stute alleine zu fördern.

Ich habe sie im Gelände und für das Gelände sehr gut ausgebildet. Aber das reicht ja nicht. Wenn man das Pferd von der Vorhand wegbekommen will, dann muss man gymnastizierend arbeiten. Ich war daher heilefroh, eine sehr gute RL gefunden zu haben. Sie hat meine Stute zweimal in der Woche beritten und mir zusätzlich Unterricht gegeben.
Wenn man diese Möglichkeit hat - und finanzieren kann (seufz) - dann kann sich eine relativ nett reitende Freizeitreiterin ruhig ein angerittenes Pferd kaufen, sonst aber nicht.

Dazu eine lustige Geschichte. Ich kannte eine Frau, die gut ritt und ehrgeizig war. Sie wollte auf Turnieren -L-Dressur - siegreich reiten. Dazu brauchte sie ein gutes Pferd, ein besseres als ihr bescheidenes RB Pferd. Sie hat uns sicher ein halbes Jahr mit ihren Überlegungen verrückt gemacht.

Soll ich mir ein L/M fertiges Pferd kaufen und gleich durchstarten? Das kostet mich aber sicher mindestens 25 Tausend Euro. So teuer...

oder

soll ich mir ein angerittes Pferd mit Potential kaufen. Das ist natürlich billiger, aber mit all dem Beritt und Unterricht, der nötig ist, bis es L/M gehen kann, habe ich auch wieder 25 Tausend ausgegeben.

Was mache ich nur....


Sie kam und kam zu keinem Entschluss. LOL.