Wrangler Jeans Schilder

Wranglerschild - (Freizeit, Jeans, wrangler)

3 Antworten

bei mir war es so, meine mutter konnte sehr gut nähen und dann hat sie das wrangler schild auf eine neu genähte jeans drauf genäht, damit man denkt, es sei ne echte wrangler :-) wir hattens damals nicht so viel geld, deshalb....:-) gruss kikus

Bei der Jeans meiner Schwester hab ich etwas nachgeholfen. Sie war schon hellblau verwaschen. Ich habe heimlich eine Ecke des Wranglerschilds abgerissen. Danach etwas gezogen, das die Naht teilweise reißt und das Wranglerschild an einer Seite lose ist. Sie muß sich wohl gewundert haben, woher das kam. Eines Tages war das Schild dann ab. Ich fand es im Papierkorb. Hab es sofort herausgeholt (hat niemand gesehen) sonst wäre es in der Restmülltonne verschwunden.

Die wurden oft Leuten gegeben, die es in die DDR schmuggelten. Je nach Jahr gab das 1-2 Packungen Zigarette.

In im Ostblock war das Schild auf dem Schwarzmarkt etwa 180 Ostmark wert. Ostmark hatte so gesehen keinen Wert, aber dafür kaufte man in der DDR dann Briefmarken, PIKO Eisenbahnmodelle oder irgendetwas anderes, das man im Westen wieder für echtes Geld verkaufen konnte.


Pendolino 
Beitragsersteller
 14.11.2017, 20:16

Dann liefen bestimmt sämtliche Raucher in Westberlin ohne Wranglerschild rum ;-)

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Pendolino 
Beitragsersteller
 15.11.2017, 02:25
@Pendolino

Wäre noch interessant zu Wissen, wie so ein Handel zustande kam. Gab es da Leute, die andere , die eine Wrangler trugen einfach fragten, ob sie ihr Wranglerschild, das sowieso bald abfällt verkaufen wollen? Oder gab es Kleinanzeigen: Biete Zigaretten gegen alte Wrangler-Schildchen.

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Fraganti  15.11.2017, 12:21
@Pendolino

Manche gingen auch mit einer Rasierklinge durch die Kaufhäuser. 

In die Zeitung konntest du es natürlich nicht drucken. Das wäre ja so gewesen, als wenn du deinen Schmuggelversuch gleich bei der Stasi ankündigst! 

Das lief in privaten Kreisen, oder man wurde in einer Kneipe/Disco auf das Schildchen angequatscht. Ja? Nein? Tschüss. 

Das konnte natürlich nicht jeder machen. Du brauchtest verlässliche Kontakte in der DDR (z.B. Verwandte), die wiederum Abnehmer hatten, also irgendwo im Bereich Schwarzmarkt aktiv waren oder so jemanden gut kannten. Du konntest in der DDR nicht einfach auf der Straße rumlaufen und Schildchen oder Schallplatten anbieten. Jeder Interessent hätte dich für einen Stasi-Lockvogel gehalten und mindestens jeder zweite, den du angesprochen hättest, hätte dich bei der Stasi gemeldet. 

Die Schildchen an sich waren ja nicht verboten. Man durfte sich von Westverwandten durchaus Kleidung über den Genex-Katalog kaufen lassen, auch in Intershops waren Westhosen zu Wahnsinnspreisen erhältlich. Das konnte die Nachfrage nur nie decken. 

Schmuggel und Schwarzmarkthandel waren aber nun mal keine Kavaliersdelikte in der DDR, da ließ sich lieber niemand bei erwischen. 

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