Wozu soll ich arbeiten?
Wozu soll man heutzutage noch arbeiten, wenn sich Arbeit nicht mehr wirklich lohnt? Bei den meisten Jobs verdient man nicht mehr als Mindestlohn, da verdient man mit Hartz 4 fast mehr. Auch viele Ausbildungsberufe. Lohnt sich Arbeit überhaupt noch? Irgendwie nicht oder? Und Altersarmut ist auch vorprogrammiert. Aber es gibt auch viele Studenten die keinen Job finden und dann irgendein unterbezahlter Job annehmen müssen. Wozu soll man überhaupt noch arbeiten?
14 Antworten
Der aktuelle Regelsatz für Hartz 4 beträgt meines Wissens 409 € für eine alleinstehende Person zzgl. KdU
Gehe ich von einem Mindestlohn von 8,50 EUR bei einer 40h/Woche aus, komme ich hier auf einen Betrag von knapp 1400 € brutto.
Das heißt, hier verdiene ich doch noch etwas mehr.
Ansonsten muss ich mich insbesondere als Berufseinsteiger ja nicht mit dem Mindestlohn begnügen. Man kann sich weiterbilden und - je nach Beruf - die Karriereleiter nach oben klettern.
Ich habe nach meiner Ausbildung auch für einen relativ schwachen Lohn angefangen, verdiene mittlerweile ein vielfaches mehr.
Man muss es nur wollen.
Unabhängig davon geht es mir nicht nur um das Geld. Der Job muss auch Spaß machen.
Für mich wäre es eine Horror-Vorstellung, den ganzen Tag daheim zu sitzen.
Wer ist denn eigentlich für diese ganze Billiglohn-Politik verantwortlich?
Solange der Deutsche Bürger bei Primark, KIK und Co. einkaufen geht, bzw. diese "Geiz ist Geil"-Mentalität nicht endet, ist der Arbeitgeber auch nicht in der Lage vernünftige Löhne zu bezahlen.
Der Unternehmer kann nur das an seine Angestellten weitergeben, was er selbst verdient.
Vor allem ohne Studium, aber selbst mit Studium sind die Chancen gering.
Sorry, aber wenn man den unbedingten Willen hat und im Idealfall nicht ortsgebunden ist, stellt das gar kein Problem dar.
Ich selbst habe ganz unten angefangen (ohne Studium) und kann mittlerweile sagen, dass ich etwas erreicht habe.
Natürlich geht das nicht von allein. Was hindert mich denn daran, als gelernter Kaufmann meinen Fach-oder Betriebswirt zu machen?
Im Bekanntenkreis gibt es bei mir auch etliche Beispiele.
Das Problem ist doch, dass sich etliche Geringverdiener ihrem Schicksal ergeben.
Ähm weil geringverdiener keine Zeit und Geld haben sich weiterzubilden??
Die Bundesagentur für Arbeit gibt für "Bedürftige" sogenannte Bildungsgutscheine aus. Hierdurch kosten Weiterbildungen im Idealfall gar nichts.
Werden die Kosten nicht gesamt übernommen, gibt es auch das sogenannte Meister-Bafög.
Warum sollten Geringverdiener weniger Zeit haben, als "Normalverdiener"?
Weil sie Überstunden machen müssen um über die Runden zu kommen.
Ich arbeite in der Regel 50-60h die Woche und finde trotzdem Zeit für Weiterbildungen.
Es gibt auch Fernhochschulen via Internet. Hier kann man alles an einem Sonntag erledigen.
Und die die sich weiterbilden verdienen mehr als Akademiker?
Sie verdienen zumindest mehr als den Mindestlohn. Mir ist kein Betriebswirt/Meister bekannt, der nur für den Mindestlohn arbeitet.
Ein Bekannter meinerseits hat sich nach Abschluss der Prüfung zum Meister (Heizung & Sanitär) eine neue Stelle gesucht und steigt dort (dank mehrjähriger Berufserfahrung) mit einem Lohn von 17,50 €/h ein.
Hallo Schmarotzer80,
1. Ich fange mal bei deiner Fragestellung an: "... wenn sich Arbeit nicht mehr wirklich lohnt?"
Was heißt hier "lohnt" für dich? Da macht es schon einen Unterschied, ob die Motive von Innen oder von Außen kommen.
Von Innen, die Entlohnung kann hier die z. B. Selbsterfüllung sein wie bei Künstlern. Wobei auch krankhafte Motive denkbar sind (Workaholics).
Von Außen wird hier oft Geld angeführt. Dann tritt die Frage auf, wieviel Geld den nötig ist, um dir den Verlust an Lebenszeit schmackhaft zu machen.
2. Die meisten Menschen emfinden einen Durchschnittslohn als lohnend genug. Aber die Arbeitsplätze, durch die sich dieser verdienen lässt werden immer weniger. Bzw. es wird immer mehr dafür verlangt, auch Anstrengungen, die man auf Dauer nicht bringen kann. Der Durchschnittsarbeitsplatz ist also für immer mehr Menschen schwer zu erreichen und noch schwerer bis zur Rente zu halten.
3. Die Arbeitsplätze, die leicht zu erlangen sind bieten in der Regel kein "lohnenswertes" Gehalt. Und auf Dauer sind sie meist zerstörerisch, weil diese Billigarbeitsplätze nach den Reformen der SPD leicht durch gepresste Opfer zu besetzen und neuzubestzen sind. Schlechte Arbeitsbedingungen und genügend Ersatzmenschenmaterial sorgen schon dafür, dass man dort nicht bis zur Rente arbeiten kann.
4. Arbeit lohnt sich also auf das Geld bezogen nur, wenn du entweder körperlich und geistig sehr fit bist, oder aber unternehmerisch sehr begabt (Selbstständiger Unternehmer, Start-up-Genie oder Börsenheld) oder wenn du einzigartige Fähigkeiten hast (z. B. einen Formel-1-Wagen in Weltrekordzeit über eine Strecke steuern kannst) oder aber zuletzt, wenn du viele und gute Beziehungen hast, damit du das alles oben nicht brauchst.
Exkurs: Die Politik will heutzutage nur noch, dass du arbeitest, um der Allgemeinheit nicht auf der Tasche zu liegen. Politisch erzwungene "Arbeitserziehung" gibt es heute fast nicht mehr.
Allerdings brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die Gewinne generieren. Daher steigt mit zunehmenden Unternehmens- bzw. Aktienbesitz das Interesse der Besitzer, das andere für sie arbeiten. Daher diese "Arbeitspropaganda". Früher war das übrigens anders. Bei den alten Griechen galt Muße (ein positiveres Wort als das negativ besetzte Faulheit) als Ziel. Als Handarbeiter bezeichnet zu werden war eine Schande.
Diese zwei Faktoren zusammen haben in Deutschland z. B. zu den Hartz-Gesetzen geführt, durch die der Staat Kostenfaktoren (Menschen ohne Erwerbsarbeit) loswerden konnte, die die Wirtschaft als Gewinngeneratoren gebraucht hat.
Und zuletzt: eine kleine Menge Arbeit ist einfach nötig, um sich selbst zu erhalten.
Fazit: Du sollst arbeiten, damit andere von deiner Lebenszeit profitieren können und möglichst wenig dafür zahlen müssen. Wenn sie nicht dafür zahlen müssen, würden sie sich zwar trotzdem freuen, wenn sie von dir profitieren könnten, aber du kannst das selbst entscheiden, ob du für dich genug Motive findest, etwas produktiv zu verändern.
Ja eben viele verdienen doch kaum mehr als 2000 Euro Brutto, wenn du mehr willst musst du studieren. Aber selbst das ist kein Garant mehr.
Natürlich nicht. Eben weil nicht nur einer studiert, sondern viele. Damit wird das Wissen weniger wert. Diese Bildungsspirale ist toll für Unternehmen, aber umso mehr hier mitmachen, umso weniger hat der einzelne Mitmachende etwas davon.
Das meinte ich u. a. mit 2.)
Und dann wird man als "Schmarotzer" beschimpft wenn man nicht für 1500 Euro oder vielleicht knapp 2000 Euro Brutto hart schuften gehen will.
Das wirklich interessante daran ist, dass die Schimpfenden meistens Leute sind, die auch wenig verdienen und unter schlechten Umständen arbeiten. Also Leute, die unfähig sind, es sich selber besser gehen zu lassen und sich dann an anderen abreagieren, damit es diesen ja nicht besser geht als Ihnen.
Auf solche Meinungen braucht man nichts geben.
In anderen Ländern ist es leider nicht besser.
Warum sollte es auch? Das Wirtschaftssystem ist weltweit ähnlich.
Auch in anderen Ländern kann man durch fremde Arbeit Geld verdienen. Und auch andere Regierungen müssen so haushalten, das der Einzelne nicht zu viele Kosten verursacht.
Unter 2000 Euro Brutto ist einfach ein Hungerlohn.
Bei uns gibt es kein Gesetz welches jemanden zwingt arbeiten zu müssen. Das mal vorweg.
Wenn du also der Meinung bist, dass sich arbeiten nicht lohnt, dann lass es. Frage aber dann bitte nicht, von welchem Amt bekomme ich wieviel Geld ?
Solange man sich in einem Studium befindet hat man normalerweise keinen festen Arbeitsplatz, höchstens mal einen Nebenjob um das Studium finanzieren zu können.
In der Ausbildung verdient man eben weniger als später, wenn man die Ausbildung abgeschlossen hat.
Wer in der heutigen Zeit arbeiten will, einen Beruf erlernt hat der hat jede Menge Möglichkeiten einen Arbeitsplatz zu finden, bei dem er auch einigermassen verdient.
Altersarmut. Hier kommt es eben darauf an, wie das Berufsleben verlief, was man verdiente und wieviel man in die Rentenversicherung einzahlte.
Wer eine Null Bock Einstellung auf Arbeit hat, der kann nicht verlangen, dass er im Alter 2000.--€ an Rente bekommt.
Das Problem ist noch schlimmer. Kriminalität lohnt sich immer mehr und immer mehr Menschen werden kriminell. Sie sagen sich, selbst wenn ich in den Knast komme, habe ich am Ende trotzdem mehr Geld, als wenn ich ehrlich arbeiten gehe. Ist leider immer mehr die Wahrheit.
Du bist doch nur auf Krawall gebürstet bzw. willst provozieren.
Meinetwegen - jeder ist seines Glückes Schmied. Wer einen guten Schulabschluss hat und bereit ist auch während der Ausbildung gute Ergebnisse abzuliefern, der hat auch Chancen auf ein vernünftiges Einkommen.
https://www.absolventa.de/karriereguide/arbeitsentgelt/durchschnittsgehalt
Definiere guter Schulabschluss. Realschulabschluss reicht schon lange nichts mehr, und selbst Abiturenten und Studenten finden oft keine Jobs.
Na Luschen die nur jammern, die werden halt nie wirklich etwas erreichen. Wenn es Dich glücklich macht, Dich ständig von irgendwelchen JC Mitarbeitern kujonieren und sanktionieren zu lassen - bitte schön.
Hast du denn was erreicht? Verdienst du mehr als der Durchschnitt?
Ich habe etwas erreicht und alles dazu getan, damit meine Kinder eine gute Ausbildung erhalten haben bzw. erhalten.
Die meisten können sich gar keine Familie mehr leisten.
Der Account ist seit 4 Jahren tot - aber FS welcher die Frage erneut eingestellt hat .... "schwimmt" auf der gleichen Wellenlänge ..... nur bloss nicht arbeiten.
Die Karriereleiter nach oben Klettern? Hahaha das ist heute fast unmöglich, wie soll das denn gehen? Vor allem ohne Studium, aber selbst mit Studium sind die Chancen gering.