Worin unterscheiden sich die Baptisten noch von den evangelischen Christen?

5 Antworten

Erst mal: Baptisten sind auch evangelisch. Lutheraner und Reformierte sind nicht sie einzigen evangelischen Christen.

Die Baptisten taufen keine Kinder.

Na ja, kommt darauf an, wo die Grenze zwischen Kind und Erwachsenem gezogen wird, und ggf. auch darauf, welche Baptisten. Genauer ist: Baptisten taufen nur Menschen, die ernsthaft eine Taufe wollen (wozu natürlich gehört, dass sie verstehen, was die Taufe bedeutet). Also taufen sie keine Säuglinge oder Kleinkinder.

  • Für Baptisten war von Anfang an die Religionsfreiheit zentral. Luther war dagegen durchaus bereit, "Schwärmer" und "Wiedertäufer" zu unterdrücken. Später haben die Aufklärer den Gedanken der Religionsfreiheit von Baptisten (sowie einigen täuferischen Gruppen) übernommen, der Rest der Geschichte dürfte einigermaßen bekannt sein. Inzwischen hat sogar die katholische Kirche eingesehen, dass Verfolgung andersgläubiger der Lehre Jesu widerspricht.
  • Baptisten stehen (genauso wie die meisten evangelischen Freikirchen) für die Trennung von Kirche und Staat. Und auch das ist keine rein "weltliche" Frage, sondern ein theologischer Standpunkt. Eine Konsequenz davon ist, dass Baptisten in D keine Kirchensteuer einziehen.
  • In Zusammenhang mit der Taufe wird von Baptisten die Rolle der Entscheidung eines (mündigen) Menschen für Christus betont, während Lutheraner die Rolle von Gottes Erwählung hervorheben, d.h. da gibt es Unterschiede in der Auffassung, wo die "gesunde Mitte" zwischen den Extremen vorherbestimmender Gnadenwahl und dem Appell an den menschlichen Willen liegt. In diesem Punkt sind sich Baptisten und landeskirchliche Pietisten ähnlich, auch wenn letztere i.d.R. ihre Kinder als Säuglinge taufen lassen.

In den meisten Baptistenverbänden sind die Gemeinden unabhängiger als in den Landeskirchen der EKD. Ob auch in allen, weiß ich nicht, aber mit Sicherheit gilt das für die Baptisten im Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden. Die "Kirchenleitung" kann da den Gemeinden weniger vorgeben. Beispielsweise entscheidet jede Gemeinde selbst, wie viel Pastoren sie hat und wen sie für diese Ämter aussucht. Diese Unabhängigkeit der Gemeinden macht es auch möglich, dass im BefG neben Baptisten auch darbistische "Brüdergemeinden" sind.

Weltweit gesehen sind die Baptisten eine sehr große evangelische Kirche.

In Bezug auf die EKD, würde ich sagen, dass es bei der Landeskirche sehr viel lockerer ist, als bei den Baptisten.

Ich glaube nicht, dass ich als jemand, der nicht an die Trinität glaubt und dazu noch ein eher deistisches Gottesbild hat, bei den Baptisten gern gesehen wäre.

In der evangelischen Landeskirche habe ich damit kein Problem


helmutwk  23.01.2020, 09:53
Ich glaube nicht, dass ich als jemand, der nicht an die Trinität glaubt...
In der evangelischen Landeskirche habe ich damit kein Problem

Gemäß den offiziellen Statements von EKD, VELKD etc. solltest du damit ein Problem haben, da hat wohl jemand "ein Auge zugedrückt".

SibTiger  23.01.2020, 10:00
@helmutwk
da hat wohl jemand "ein Auge zugedrückt".

Möglich, aber das hätte Jesus vielleicht auch gemacht!

Pimboli384,

ich sehe es genaus, wie SibTiger. Die Landeskirchen sind vie lockerer als die Babtisten und die Ortodoxen. Diese Beiden Gruppen sind sehr streng gläubige Anhänger.

Ich habe meinen eigenen Glauben.

Außerdem bin ich schon lange kein Kirchgänger mehr.

MfG Angelique65

Woher ich das weiß:Hobby

hi,

sie sind z.B. in ihren Ortsgemeinden autonom

Als Baptisten werden Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe oder Glaubenstaufe ebenso gehört wie die Betonung, dass die Ortsgemeinde für ihr Leben und ihre Lehre selbst verantwortlich ist.Wikipedia (DE)

Das eine sind Sekten, das andere Evangelische Kirchen die auch nur an Geld interessiert sind. Mache einen weiten Bogen um die Babtisten, zum einen verpasst man da nicht viel, zum anderen wird man sowieso nie richtig als gleichwertig akzeptiert.