Unterschied zwischen Evangelischen und Baptisten?
Hallo,
mein Neffe muß ein Referat in der Schule halten über den Unterschied zwischen evangelischem Glauben und baptistischem Glauben. Kann uns bitte jemand erklären was der Unterschied ist?
Danke Euch
6 Antworten
Zum Selberlesen:
https://www.baptisten.de/der-befg/wir-ueber-uns/
Die wichtigsten Unterschiede hat anniegirl80 schon genannt.
In der Lehre und der empfohlenen Lebenspraxis gibt es nur wenige Unterschiede.
Unterschiede im Taufverständnis: manche Mitglieder der evangelischen Kirche gehen (nach dem, was ich gehört habe) so weit, die "Wiedergeburt" ("Rettung", "Adoption in Gottes Familie") mit der Taufe zu identifizieren, weshalb eine Taufe möglichst früh erfolgen sollte. Das scheint aber nicht offizielle Lehre zu sein. Inwiefern eine Taufe als "heilsnotwendig" angesehen wird, ist anscheinend auch kontrovers, Tendenz wohl zu "nein".
In der EKD wird die Taufe ohne eigenen Willen später vom Getauften bestätigt (lat.: confirmare - daher "Konfirmation"), üblicherweise nach iner Unterweisung über die Bedeutung der Taufe (und des Christlichen Glaubens allgemein) - Konfirmandenunterricht.
Es ist aber auch kein Problem, als Nichtgetaufter am Konfirmandenunterricht teilzunehmen und sich anstelle der Konfirmation taufen zu lassen. (Ich habe dies öfters miterlebt.)
Beiden "Denominationen" ("Benennungen") gemeinsam ist, dass die Taufe Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist.
Die Baptisten erkennen aber nur eine Taufe an, die aufgrund des vorher geäußerten Willens des zu Taufenden vorgenommen wurde, insbosondere ist nach baptistischem Verständnis die "Säuglingstaufe" keine Taufe - bestenfalls eine Segnung. Wer also als Säugling "getauft" / "mit Wasser gesegnet" worden ist, muss sich, um Baptist zu werden, erst "wiedertaufen" / "überhaupt taufen" lassen.
(Es gibt bei Baptisten eine "Kindersegnung", die von der Form her ähnlich ist wie die Kindertaufe der EKD, nur ohne Wasser.)
In der Form wird die Taufe in der EKD durch Besprengen/Beträufeln des Kopfes mit Wasser vollzogen, bei den Baptisten durch vollständiges Untertauchen. Dabei sind die Täuflinge traditionell mit Badebekleidung und darüber einem weißen Talar ("Taufkleid") gekleidet, bei Jugendlichen mehr und mehr ohne bestimmte Kleiderordnung (Jeans und T-Shirt); vollzogen in einem Becken ähnlich einem gemauerten Schwimmbecken von der Größe einer stark vergrößerten Badewanne, mit Treppe zum Hinein- und Hinausgehen.
Auch das Kirchenverständnis unterscheidet sich ein wenig - wenn auch weniger, als man annehmen könnte.
Die deutlichsten Unterschiede sind, dass man - dem Taufverrständnis entsprechend - bei der EKD schon als Säugling Mitglied werden kann, bei den Baptisten erst nach dem selbst geäußerten Willen. Auch legen die Baptisten mehr Wert auf (formale) Unabhängigkeit vom Staat und auf weitestgehende Freiwilligkeit und erheben deshalb keine Kirchensteuer sondern nehmen freiwiilige Spenden entgegen.
Das "Priestertum aller Gläubigen", dass jedes Gemeindemitglied im Prinzip alle "Amtshandlungen" vornehmen kann, man aber aus praktischen Gründen (und um fragwürdige "Sonderlehren" zu minimieren) "Pastoren" hat, sowie dass jedes Gemeindemitglied sich nach seinen Möglichkeiten nicht nur finanziell, sondern auch durch Dienstleistungen einbringt, und dass jeder möglichst viel aus der Bibel und über seinen Glauben wissen sollte - diese Dinge sind von der Lehre her bei beiden Kirchen gleich, stehen bei den Baptisten allerdings sehr viel stärker im Vordergrund.
"Die Baptisten erkennen aber nur eine Taufe an, die aufgrund des vorher geäußerten Willens des zu Taufenden vorgenommen wurde, insbosondere ist nach baptistischem Verständnis die "Säuglingstaufe" keine Taufe - bestenfalls eine Segnung."
Es gibt aber inzwischen die sog. assoziierte Mitgliedschaft, bei der auch nach baptistischem Verständnis ungetaufte Christen Mitglied sein können.
Der Hauptunterschied ist vermutlich, dass Baptisten nur die Erwachsenentaufe vollziehen. In dem Zusammenhang kannst du ja mal schauen was das Wort "Baptist" (bzw. ähnliche Formen) bedeuten.
Eine Mitgliedschaft ist (meines Wissens) unabhängig von der Taufe. Baptisten sind ausserdem Freikirchler. Sie legen auch Wert darauf dass der Glaube an Jesus Christus ein persönlicher ist, und nicht etwas das man einfach von den Eltern übernommen hat. Stichwort "Bekehrung". Ausserdem sind sie als Freikirche grundsätzlich etwas anders organisiert.
Evangelische Christen sind normalerweise als Kinder getauft worden und somit Kirchenmitglied. Ausserdem ist die evangelische Kirche eine sog. Landeskirche.
Sicher werden sich noch User melden, die selber in eine Baptistengemeinde gehen und somit besser Bescheid wissen!
@ Susan 327: Du hast mich missverstanden...
Dass durch die Kraft Gottes Heilungen und Wunder entstanden sind, das steht für mich völlig außer Frage. Aber findest Du es nicht auch merkwürdig, dass diese "Wunderheilungen" exakt und genau dann stattfinden, nachdem die Übertragungswagen geparkt und die Fernsehkameras ausgerichtet sind?
DAS ist die Großartigkeit Gottes zu einem Event gemacht....
Da finden keine "Wunderheilungen" statt. Das ist Show!
Eine im Sterben liegende Frau, die durch die Gebete ihrer Angehörigen wie durch ein Wunder wieder gesundet, in einer Klinik, ohne Kamera, DAS! ist die Großartigkeit Gottes!!
Baptisten stellen eine christliche Sekte dar, allerdings ist das so eine Sache, sie öffentlich zu diskreditieren. Sie beten schliesslich nur Jesus an und glauben an die Bibel. Die Unterschiede sind wie folgt:
Baptisten finanzieren sich aus Spenden zu 100 Prozent, daher achten sie auf die Gemeindezucht u. stete Erweiterung-sie setzen auf aktive Teilnahme und meinen, jeder sei berufen zu Predigen.
Sie lassen keine Homosexuellen Pastor werden, wohl aber bespielsweise ehemalige Totschläger, die dann als Lackmuspapier für echte "Bekehrung" dienen
Sie stellen eine Sekte im soziologischen Sinne dar (keine Kontakte nach draußen: Sport, Nachbarn, Vereine)
Die Lutheraner stellen auch Homosexuelle in den Pastorendienst ein. Sie betätigen sich hauptsächlich darin, Leute zu Taufen, sie zu Verheiraten, sie bieten Kinder- u., Altengruppen an.
Alles basiert auf Freiwilligkeit, kein Druck, keine internen Kontrollen. Die Volkskirche kassieret Milliarden an Steuergeldern und sie arbeiten mit dem Staat Hand in Hand, Pastoren kassieren sehr viel mehr Geld monatlich als Freikirchen Pastore
Baptisten sind ebenso "Evangelische", wie das womit du wahrscheinlich die Mitglieder der evangelischen Landeskirchen meinst.
Die Glaubensgrundlagen sind ansonsten, an der Bibel orientiert, dieselben.
Der wesentliche Unterschied liegt deshalb wohl allein darin, dass die Baptisten im Gegensatz zur evangelischen Kirche keine Kindertaufe praktizieren, sondern allein die "Erwachsenentaufe". Für diejenigen, welche den Unterschied nicht kennen - die Baptisten taufen nur Menschen welche aus eigener Entscheidung und Denkfähigkeit heraus "gläubig" sind und sich für den Weg mit Jesus Christus entschieden haben.
Die evangelische Kirche dagegen tauft noch "ungläubige" Kinder auf Geheiß der Eltern hin in die Gemeinschaft der Kirche hinein, als Mitglieder, aber noch ohne christliches Glaubensfundament. Darin liegt auch der Grund, warum es in ihr so viele Unentschiedene oder "Blätter im Wind" gibt, welche schon beim ersten "Windstoß" ihrer Kirche den Rücken kehren. Dazu reicht oft schon, wenn die Mitgliedsbeiträge genannt Kirchensteuer als zu hoch empfunden werden.
Organisatorisch gehören Baptistengemeinden zu den "unabhängigen" evangelischen "Freikirchen", welche lediglich im Bund Evangelischer Freikirchen völlig autonom Mitglied sind. Anders die evangelischen Landeskirchen - sie sind an die Weisungen der EKD gebunden.
@RonnyFunk
Das ist durchaus möglich, da die Mitgliedschaft im Bund Evangelischer Freikirchen nicht zwingend ist.
Es gibt aber auch Baptistengemeinden, die nicht im Bund Evangelischer Freikirchen Mitglied sind.