Woher lernen Kinder Scham?

2 Antworten

Hallo Kaggduscher,

ich erinnere mich noch an so manches "pfui, schäm Dich", wenn es darum ging, dass mein Verhalten nicht in die Erwartungshaltungen oder eigenen Bedürfnisse von Elternpersonen um mich herum passte.

Scham war schon immer ein probates Mittel, um bestimmte Dinge zu vermeiden.

Im Rahmen einer Guidance würde Scham gegenüber Kindern nicht angewandt werden, denn Guidance fokussiert sich auf Freiräume für die Kinder. Eine solche Guidance kenne ich von meinem Vater - und da ist jede Message auch ohne Scham usw. rübergekommen.

Häufig spricht man von einer angeborenen Scham. Da mag etwas archaisches mitschwingen, das sich in uns evolutionär eingegraben haben mag. Gut möglich, dass sich darin auch Dinge, die einem zwar Freiraum schenken, anderen wie einem selbst aber nichts nehmen oder missachten würden, mitvererbt haben.

Aber auch hier kann Guidance das eine oder andere relativieren.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher lernen Kinder Scham?

Von den Erwachsenen. Kleine Kinder posaunen ja alles raus, was andere nichts angeht.

Wer will sein Kind denn sagen hören: „Papa ist im Gefängnis"?

Das Kind abstrahiert und überträgt das Schweigegebot auch auf andere Dinge, die Erwachsene nicht aussprechen.

Erst mit der Pubertät, wenn man sich freischwimmt, bricht der Damm und wenn es dann noch anonym ist, stellt man die ungewöhnlichsten Fragen, schickt Bilder und teilt / tauscht sie.