Woher kommt das Wort Gerüchteküche?

4 Antworten

Es kommt aus Schmutzige Wäsche waschen in der Waschküche

Ursprung: Vor Einführung von Waschmaschinen und Wasserleitungen in allen Häusern wurde die schmutzige Wäsche am Waschtag an einem nahen Wasserlauf oder am Dorfbrunnen gewaschen.

Oder auch in gemeinsamen Waschküchen.

Da war eine willkommene Gelegenheit nebenbei die neuesten Nachrichten auszutauschen. Streitereien und private Heimlichkeiten anderer Leute wurden gerne weitererzählt und ausgeschmückt. Der Wahrheitsgehalt ging dabei wohl öfter verloren.

Bedeutung: Wegen der Waschmaschinen in fast jedem Haushalt ist der öffentliche Waschtag zur Nachrichtenverbreitung und Gerüchteküche weggefallen. Für die Gerüchteverbreitung inklusive von Skandalen und privaten Streitigkeiten bekannter Persönlichkeiten sind heute Zeitungen und Boulevardpresse gerne eingesprungen. Besonders bei persönlichen und privaten Streitigkeiten von mehr oder weniger bekannten Leuten werden Streitigkeiten, von früher her auch schmutzige Wäsche genannt, gerne, gründlich und wiederholt öffentlich gewaschen. Umso schmutziger, um so lieber, umso besser für die Auflage und das Geschäft.

Mit Essen kochen und Gerichte hat das nichts zu tun

Woher ich das weiß:Recherche

spanferkel14  28.11.2019, 06:36

He, das klingt gut. Wirklich schlüssig. Kann man das irgendwo nachlesen?

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Ich schätze, das ist zum einen ein Wortspiel, zum anderen hat es etwas mit der Entstehung eines Gerüchts zu tun, also wie aus einer vielleicht wahren, vielleicht aber schon von Anfang an nicht ganz richtigen Information langsam langsam durch immer weitere Zutaten ein Gerücht wird.

  • Normalerweise werden in einer Küche Gerichte gekocht. Also ist es eine "Gerichteküche". Wenn man nun das i durch ein ü austauscht, wird daraus eine Gerüchteküche. Das ist natürlich wegen der beiden üs vor ch fast ein Reim und hört sich gut an.
  • Noch besser wäre Gerücheküche. Dann hätten wir einen richtigen Reim und nicht nur das, denn eine Küche ist ja tatsächlich voller Gerüche. Aber hier geht es ja nun mal leider nicht um den Geruch, sondern um ein Gerücht bzw. um viele Gerüchte, die in dieser Küche "verarbeitet, ausgebaut und verfeinert" werden.
  • Man muss sich das bildlich vorstellen: Da wird in einer Küche, in der viele Köche arbeiten, eine Information wie ein Braten in den Topf geworfen. Der eine Koch brät die Information an, vielleicht nicht scharf genug, sodass sich nicht alle Poren schließen. Ein wenig von der wahren Information geht also schon verloren bzw. wird mit dem Bratenfett vermischt, also verändert. Der erste Koch löscht den Braten noch mit Rotwein bzw. das Gerücht mit einer Zutat ab und macht eine Zigarettenpause. Schon wieder ist das Gerücht anders. Nun kümmert sich der nächste Koch darum, gibt seinen Senf dazu und bis zum Ende vielleicht noch weitere. Klar, es gibt ein Basisrezept. Aber wie heißt es so schön? Viele Köche verderben den Brei. Wenn also jeder Koch nur ein kleines bisschen vom Rezept abweicht, es z.B. gerne mal mit der einen oder anderen Zutat übertreibt, kommt am Ende ganz etwas anderes heraus als vorgesehen. Hier eine Prise Drama zu viel in die Geschichte, da ein Schuss freie Erfindung, dort eine Verfeinerung durch überbordende Phantasie, aber am Ende ist der Chefkoch trotzdem nicht ganz zufrieden und setzt mit seiner Kreativität dem Gerücht noch die Krone auf. Das fertige Gerücht, das aus der Küche rausgeht, ist auf jeden Fall etwas anderes als die Information, die in die Küche reinkam.

Die Gerüchteküche ist  ein nicht bestimmbarer Ort, von dem Gerüchte ausgehen.

Synonyme: die Buschtrommel, der Flurfunk, die Fama, die Flüsterpropaganda, das Sagenhören, das Ondit

Woher ich das weiß:Recherche

Meine Erklärung:

in der Küche wird viel gemacht. Es gibt zwar immer ein Grundrezept, jeder macht aber immer noch was nach seinem Geschmack mit in die Suppe.

so auch bei Gerüchten. Es gibt immer etwas, was wahr ist bzw. Fakt ist, aber jeder mischt noch irgendwas eigenes dazu, weil es sich so besser verkauft oder er es einfach nicht besser weiß. :)