Wofür steht GL- beim Kfz-Zeichen?

4 Antworten

Die Kürzel wurden zum Großteil bei der Einführung des Systems 1956 durch den Bund festgelegt und ie genaue Zuordnung von Kennzeichenkürzeln zu den zugehörigen Kreisen ist eine Sache für sich und da gibt es so einige Besonderheiten. Manchmal sind es willkürliche Zuordnungen, manchmal kann man die Beweggründe auch nicht ganz nachvollziehen, es gibt Sonderfälle wie "verdrehte Buchstaben", die aus Gründen der Merkbarkeit vorgenommen wurden und oft haben die Kreise auch selber protestiert und andere Kürzel als die vorgesehenen verlangt. Und so ist das GL eben mal für Bergisch Gladbach festgelegt worden. Zu deiner Frage konkret: GL stehen für das "Gladbach" in Bergisch Gladbach. BG konnte man nicht nehmen, weil das damals für den Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) verwendet wurde. RBK ging früher auch nicht, weil die Kürzel damals grundsätzlich nach dem Sitz der Kreisstadt benannt wurden und nicht nach dem Kreisnamen. Diese Möglichkeit der Bennenung nach Landkreisen oder Landschaftsbezeichnungen wurde erst später eingeführt. Abgesehen davon denke ich, dass der Kreis damals auch schon so groß war, dass man ihm wegen der Anzahl der auszugebenden Kennzeichenkombinationen kein dreistelliges Kürzel verpassen wollte, diese langen Unterscheidungszeichen wurden eher in kleinen und ländlichen Kreisen genommen, weil dort nicht so viele Fahrzeuge gekennzeichnet werden müssen. (z.B. BGL hätte man damals prinzipiell nehmen können, das wurde erst 1979 an das Berchtesgadener Land ausgegeben.)

Die ursprüngliche Idee war es, ein Kürzel für die Kreishauptstadt zu nehmen.
Der riesige Landkreis zwischen Hamburg und Lübeck heißt Stormarn und führt das Auto-Kennzeichen OD (Bad Oldesloe). Das wiederum war eine Abwägung. OL war schon vergeben (Oldenburg, die Stadt in Niedersachsen), ebenso OLD (Oldenburg in Holstein). Man nahm dann immer den nächsten Buchstaben aus dem Wort. Bei den vielen S war es z.B. das U, das bei Siegburg zum Zuge kam, weil es SI, SE, SG und SB schon gab.

Um das Modell stimmig zu halten, waren die Kreise im Osten auch schon lange vor der Wiedervereinigung einbezogen worden. Vor allem im Osten wurden die Buchstaben in dem Augenblick knapp, als man dort begann, die Kreise zu reformieren. So kamen dann Kreiskürzel ins Spiel und schließlich auch reine Landschaftsbezeichungen.

Die BRD-Bürokratie machte mal einen Fehler und verlieh das L an den neugeschaffenen Landkreis Lahndillkreis (später LDK). Dummerweise fand ausgerechnet bald danach die Vereinigung statt, was dazu führte, dass ein L mit einem Buchstaben und 3 Ziffern für den Landkreis stand und 2 Buchstaben nebst 4 Ziffern für Leipzig.

Dass auch noch nach Größe sortiert werden musste, war ein weiteres Hindernis.
Hannover hätte nie das H bekommen, wenn man sich nicht entschlosen hätte, den Hansestädten zwar einen Buchstaben mehr zu verpassen (HH für Hamburg), das aber als besondere Ehrung auszugeben. (HWI ist Hansestadt Wismar.)

Noch ein Hindernis ist, dass die Kennzeichen nicht neu vergeben werden können, weil jedermann berechtigt ist, sein Auto mit jedem KZ zu fahren, das für seinen Heimatort mal gegolten hat.

Ich weiß es nicht für Gladbach, das ist nicht meine Gegend. Aber da muss es so ähnlich gelaufen sein.

Rheinisch-Bergischer Kreis in Bergisch Gladbach (NrWe)

Da Bergisch Gladbach eine Großstadt ist, bekommt sie kein Nummernschild mit drei Buchstaben wie RBK.