Wölfe und Wölfe im Schafspelz

Wölfe - (Psychologie, Menschen, Leben)

11 Antworten

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Der Wolf an sich ist ein sehr scheues Tier und so ein schönes Bild wie Deines wurde bestimmt in einen Wolfs-reservat- oder Park. Der Wolf wurde Jahrelang verkannt. und missverstanden. Wenn Du hier die älteren fragst, wie ihr erster Kontakt zum Wolf war, sagen bestimmt die meisten, durch Rotkäppchen. Und da hat der Wolf nun nicht wirklich einen guten Eindruck hinter lassen. ;-(((

Wenn man mal ein paar Dokumentationen über ein Wolfsrudel gesehen hat, staunt man über die Hierarchie im Rudel und über die doch klaren Strukturen, da gibt es kein hü oder hot. Egal was man nimmt, es ist alles geregelt, ob Fressen, Jagen, Welpen Erziehung oder die Begrüßung.

Der Wolf im Schafspelz ist der, der sich vorher im Schafsdunk wälzt um den Geruch der Schafe an zu nehmen. Und das machen sie nur, weil der Hunger sie zu zwingt, ansonsten, sehen Wölfe den Menschen lieber von weitem, würde ich aber auch machen, wenn ich Wolf wäre. ;-)))


Maerzkatze 
Beitragsersteller
 08.09.2011, 15:01

Wenn man mal ein paar Dokumentationen über ein Wolfsrudel gesehen hat, staunt man über die Hierarchie im Rudel und über die doch klaren Strukturen, da gibt es kein hü oder hot. Egal was man nimmt, es ist alles geregelt, ob Fressen, Jagen, Welpen Erziehung oder die Begrüßung.>

Und genau das meine ich, mikael, und nicht was auch hier in vielen Antworten wieder das alte Vorurteil anfacht - Danke !

andobi  08.09.2011, 15:45
@Maerzkatze

Um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: ich finde auch, dass Wölfe faszinierende Tiere sind. An den Wölfen, aber auch Bären, Luchsen, Wildkatzen etc. kann man schön die Verlogenheit unserer Gesellschaft sehen: lauthals wird Schutz für Tiger, Nashörner und alles mögliche einfordert, solang sie weit weg sind.

Wo es einheimische Tiere betrifft, kriegen wir so gut wie nichts auf die Reihe.

Wir haben ja zu wenig Platz in unserem "Kulturland". Dass auf gut der Hälfte dieses Kulturlandes Nahrungsmittel produziert werden, die im Mistkübel landen, wird nur noch dadurch übertroffen, dass diese maßlose Überproduktion und Mißwirtschaft von Steuerzahler üppigst gesponsert wird. Zusätzlich wird dieses Kulturland nachhaltig vergiftet, mit Pestiziden, Beizmitteln, uranhaltigen Düngemitteln.

Aber ein "Problembär" läßt sich halt besser verkaufen ans Publikum.

mikael  08.09.2011, 15:52
@andobi

@andobi, das ist leider die zweite Seite der Medaille, Bruno, stopfte auch mal das Polit-Sommerloch. Schade, das man für Bruno kein Gehege finden wollte, leider gab es für Bruno nur ein Stahlmantelgeschoss. :-(((

Maerzkatze 
Beitragsersteller
 08.09.2011, 15:58
@mikael

@mikael : Jepp, und das sehe ich ganz ähnlich. Bruno ist da ein gutes Beispiel.

Brunos Mutter, Jurka, lebt übrigens in einem Wildgehege im nördlichen Schwarzwald - ich habe Fotos von ihr und den anderen Bären gemacht - einer war aus den Zirkus Knie, und sah nach Jahren der falschen Behandlung einfach nur noch grausig aus.

Der Wolf im Schafspelz ist ja eher als Symbolik zu verstehen. Was gemeint ist, dürfte klar sein....

Zum Wolfsverhalten sei bemerkt das sie normalerweise im Rudel jagen, es gibt aber auch verstoßene Einzelgänger, die auf der Suche nach Nahrung herumstreunen. Sie stellen eine Gefahr für Schafsherden dar, weil es zu ihrer Taktik gehört einzelnde Schafe abzudrängen, um sich diese einzuverleiben...den Schafen gegenüber läßt dies eine soziale Einstellung vermissen.

Diese Tatsache begründet denn auch den Ruf Isegrimms, arglistig und verfressen zu sein! (siehe Rotkäppchen/Der Wolf und die sieben Geißlein etc)

So oder so ähnlich sehen es auch die Besitzer von Schafherden uä denn die fühlen sich geschädigt. Erwähnenswert ist auch, das der hungrige Wolf eine Gefahr für Menschen darstellen kann, wenn man zb. in der Steppe Sibiriens oder anderen einsamen Gegenden wohnt. Das ist der Grund, weshalb Wölfe die sich in die Nähe von menschlichen Siedlungen wagen, bis auf den heutigen Tag, erbarmungslos gejagt und getötet werden. Allerdings -wenn auch die alten Denkmuster über den bösen Wolf zum Teil stimmen - kann er einem trotzdem leid tun ;) habe erst vor kurzen gehört das sich das Bild in den Köpfen der Menschen so langsam wandelt und er stattdessen als Wolf im Schlafmantel bezeichnet wird.....ist halt alles nicht so einfach...

für dich gefunden :D

http://www.youtube.com/watch?v=yAWZt3Q5tZg&feature=related


Maerzkatze 
Beitragsersteller
 09.10.2011, 22:12

Ich sehe da keinen Wandel, und auch in dem was Du schreibst liest sich viel zu viel an Projektion heraus.

Zum Video sage ich gar nichts, denn dies beizufügen sagt genug über Dich aus.

KatzeNini  09.10.2011, 22:25
@Maerzkatze

Muß einräumen das wir wohl nicht denselben Humor haben....so kann s gehen zerknirschtguck

Maerzkatze 
Beitragsersteller
 09.10.2011, 23:04
@KatzeNini

hej, wenn jetzt einer ein Foto von uns Zerknirschten machte, was da wohl bei rumkäme ;-)

KatzeNini, ich hab' sehr wohl Humor, und ich mußte auch kurz lachen bei dem Video, nur ist mir das Wolfsthema sehr wichtig, und da paßt es dann mit dem Lachen nicht wirklich, denn da ist m.E. wirklich zu viel an Projektion generell drin.

Außerdem hab' ich wie jeder andere auch, nicht nur gute Tage, ich verstehe zudem oft die einfachsten Dinge nicht, dafür aber anderes, was von niemandem sonst noch nicht mal im Ansatz bemerkt wird.

Du hast Recht, ich bin bildlich gesehen ein einsam streifender Wolf - das war ich immer schon, und das werde ich auch bleiben, weil das ist halt ein Aspekt von Autismus - du suchst Dein Leben lang, und brauchst erstmal endlos lange bis zur Diagnose - dann machst Du weiter mit Deinen Bemühungen, trotz Deines Andersseins, nur dazugehören zu wollen, aber dank mancher Passagen in der Fachliteratur heißt es ja, Autisten hätten etwas "linkisches" an sich.

Und auch die Tatsache, daß Autisten sehr gründlich ihre Geschichte kennen, nebst Kindheit und allem was für sie dazu gehört...bedeutet für andere jedoch, daß diese oft der Klarheit eines Autisten nicht gewachsen sind...und wenn dann unbeabsichtigt etwas losgetriggert wird, was ein Autist schon längst verdaut hat und in sein Leben integrieren konnte...dann ruft das nicht selten Neid hervor, denn dieser Mensch ist ja behindert, und wie kann er schaffen, was einen Gesunden oft genug verzweifeln läßt.

Tja, und so wird der einsam streifende Wolf immer etwas Gefährliches sein und an sich haben, ganz gleich welche Qualitäten in ihm schlummern, ganz gleich wie oft er sich erkundigt wie man Brücken zu den anderen baut -

das nutzt nur alles nichts, wenn er immer wieder ganz alleine versucht etwas aufzubauen, was ihm als Einzelnem aber nicht gelingen kann.

Lieber Gruss !

KatzeNini  09.10.2011, 23:42
@Maerzkatze

Danke das du mir deine Reaktion so offen erklärt hast, das macht sie für mich nachvollziehbarer...tut mir leid wenn ich mit meiner Antwort bei dir einen wunden Punkt berührt habe. Aber ich hoffe doch, jetzt ist zwischen uns alles geklärt :)

schlaf gut und laß dich nicht unterkriegen

wünscht entspannt

die Katze

Das basiert doch auf einer Geschichte, in der ein Wolf sich einen Schafspelz überwirft um näher an die Herde ran zu kommen, um ein Schaf zu erlegen.

Es bezieht sich somit auf das Vorspielen falscher Tatsachen.

Warum jetzt gerade der Wolf und das Schaf dazu herangezogen werde liegt vielleicht daran, dass wir hier weniger vertraut sind mit Antilopen und Geparden. Weiterhin liegt es sicherlich am Ruf des Wolfes, welcher von den Gebrüdern Grimm arg beschädigt worden ist.

Aber man darf auch das hier nicht vergessen:

Wenn Du Dir die Rangordnung , und das daraus resultierende Verhalten des Alphatiers und des übrigen Rudels anschaust , kommen Dir da nicht Zweifel am sozialen Verhalten dieser Tiere ?


Maerzkatze 
Beitragsersteller
 08.09.2011, 14:45

Nein, ganz und gar nicht.

Alphatiere würden von den anderen des Rudels ganz klar in ihre Schranken verwiesen, wenn sie ihren Rang nicht mehr verdienen - was bedeutet - selbst die anderen Ränge haben ein deutliches Mitspracherecht und setzen das durchaus auch ein, in immer wieder vorkommenden Kämpfen aber mit auffälliger Fairness und klaren Regeln - ich notiere Dir noch ein sehr gutes Buch dazu :

http://www.amazon.de/Wolf-Fasziniernde-Einblicke-spektakul%C3%A4re-Fotografien/dp/1405479256/ref=sr12?s=books&ie=UTF8&qid=1315485824&sr=1-2

Früher lebten die Menschen gut mit dem wolf zusammen. Erst im Mittelalter, als die Fürsten und alles anfingen, selbst mit Gewehren zu jagen, wurde der Wolf lästig, weil er ja ein Mitjäger war. Daher wurde er vertrieben und noch dazu wurden böse Geschichten über ihn erzählt, beispielsweise dass er Menschen angriff. So geriet er immer mehr und mehr in Verruf und niemand wollte mehr, dass er in den Wäldern umherstreifte. Irgendwann ist er dann für immer verschwunden. Jetzt ist er aber wieder heimisch geworden in Wäldern in Deutschland.