Wo zieht ihr (oder man) die Grenze, bei "deine Probleme sind nicht meine Probleme" und "diese deine Probleme sind auch meine Probleme"?
Wenn jemand akut medizinische Hilfe braucht, so hilft man so weit man kann selbst, und/oder ruft den Rettungsdienst.
Aber wenn jemand selbstverschuldet Geldnot hat und Geld braucht, oder einsam ist und Gesellschaft will, und ähnliche Fälle, so machen sich das viele nicht gerne zum eigenen Problem, dass sie helfen zu lösen.
11 Antworten
Ich bin da meistens echt geduldig. Aber wenn jemand immer wieder die gleichen Probleme hat weil er immer wieder die gleichen Fehler macht komme ich an meine Grenze. Wenn jemand z.B. immer Mitte des Monats schon pleite ist und nach Geld fragt muß er eben etwas an seinem Konsumverhalten ändern oder mehr arbeiten, da muß ich nicht immer wieder aushelfen. Meine Möglichkeiten und meine Zeit sind auch begrenzt. Soweit es wirklich nötig ist zu helfen helfe ich auch, aber nicht wenn ich dann selber deswegen zu kurz komme.
Im Endeffekt muss dies jeder selbst entscheiden.
Erste Hilfe ist für mich kein Gebot, sondern Menschenpflicht - um bei Deinem Beispiel zu bleiben. Hier helfe ich dann und wann auch mal ohne Rücksicht auf mich selbst.
In allen anderen Fällen entscheide ich grundsätzlich individuell und von Fall zu Fall.
Zum Beispiel spende ich gerne Geld für nützliche Projekte - aber nicht für Bettler auf der Straße, da ich hier nicht unterscheiden kann, ob diese professionell betteln - oder aus der Not heraus.
Und schlussendlich: Ich muss grundsätzlich immer zuerst an mich selbst denken. Ich bin mir selbst die wichtigste Person. Denn wenn ich beispielsweise keine Rücksicht auf mich nehme und bei einer Hilfeleistung mich verletzte, mich selbst in den Ruin treib oder ähnliches, dann kann ich hinterher niemandem mehr helfen - weder mir noch anderen.
Die Balance zu finden ist schwer, keine Frage. Es gibt hierfür auch kein Patentrezept.
Das hängt stark von der Beziehung ab zwischen der Person und mir.
Das entscheidet der Einzelfall.
Ich habe da keine klare Grenze und die ist auch nicht personenbezogen.
Klar ist, dass ich Familie und Freunde bevorzuge, aber trotzdem kann ich themenabhängig auch blockieren.
Ich entscheide da per Bauchgefühl. Auch die Zeit spielt da eine Rolle. Heute blocke ich vielleicht ab und morgen komme ich mit einer Lösung um's Eck.
Deine Probleme sind auch meine Probleme beziehen sich fuer mich erst einmal auf Mann und Tochter. Med. Hilfestellung/Rettungsdienst rufen, wuerde ich fuer Jeden.
Wenn allerdings Jemand selbstverschuldet in finanzieller Not ist, darf er gerne ab und zu zum Essen kommen, aber Bares gibt es keines.
Wenn jemand unter Einsamkeit leidet, ist er jederzeit willkommen, solange er sich nicht in unsere Familie draengt und/oder sogar Ansprueche stellt.