Wo wird noch alter Dialekt gesprochen und was sind Vor und Nachteile von Dialekten?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der Schweiz spricht man auch noch fast überall Dialekt, obwohl sich das Ganze mancherorts zu einem "Einheitsschweizerdeutsch" entwickelt und sich in einigen Regionen auch sehr abschwächt.

Ich finde, Dialekte gehören zur Kultur und Tradition. Es ist zudem die "echte" Sprache, die sich im Laufe der Jahrhunderte selbst entwickelt hat. Im Gegensatz dazu das künstliche Hochdeutsch, das speziell zur schriftlichen Kommunikation entwickelt wurde. Jeder sollte aber auch die Standartsprache können (das können auch die meisten im deutschen Sprachraum), weil so die Kommunikation auch zwischen weit entfernten Dialektregionen möglich ist (Südtirol und Norddeutschland zum Beispiel).


chrotta65  27.11.2013, 19:03

Danke für das Sternchen ;)

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verreisterNutzer  19.09.2018, 15:02

In Lörrach spricht man auch noch Hochalemannisch. Für viele Begriffe gibt es eigene Wörter (Ange statt Butter, Schdägä statt Treppe, Grumbiere/Härdöpfel statt Kartoffel, Gelleriebli statt Karotte, Gugummere statt Gurke, Ruhn statt Rahm, Güssechübbel statt Mülleimer, usw.usf).

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Teltarif652  07.07.2019, 13:44
@verreisterNutzer

"Schdägä" ist jedoch vermutlich nicht wirklich ein eigenes Wort (zumindest ursprünglich), sondern stammt von "Stiege" ab. "Grumbiere" scheint hingegen ein eigenes Wort zu sein, das jedoch vom Urdeutschen "Grundbirne" abstammt. In vielen deutschen Dialekten ist das Wort für Kartoffeln an dieses ursprüngliche Wort angelehnt. In manch anderen Dialekten auch an das Wort "Erdapfel", also genauso wie im französischen die "pomme de terre" (Apfel der Erde).

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Im Grunde genommen wäre es hilfreich, wenn Dialekte gänzlich abgeschafft würden, da somit Diskriminierungen aufgrund solchen nicht mehr möglich wären. Außerdem wäre das 2 malige Nachfragen, was da denn jetzt eigentlich genau gemeint war, nicht mehr nötig. Ich halte es jedoch für sinnvoll, Dialekte als "2. Sprache" beizubehalten, da diese schließlich Traditionen aufweisen, welche nicht so einfach mittels Dialektbeseitigung unter den Teppich gekehrt werden dürfen. Wenn man gar nichts anderes als den umgebungstypischen Extremdialekt beherrscht, hat man es verdammt schwer, sofern die Umgebung verlassen wird. Von daher:

Die erste Priorität sollte dem Hochdeutsch gewidmet werden, wer dieses dann beherrscht kann sich ruhig mal mit dem in seiner Region entsprungenem Dialekt befassen und jenen bei Gefallen perfekt erlernen. Für problematisch halte ich Regionen, in welchen ausschließlich Dialekt gesprochen wird: Zum Glück gibt es zwar das Fernsehn, wodurch jeder mit dem Hochdeutschen vertraut ist, wenn einem ein solcher Ausschließlichdialektsprecher allerdings mal begegnet, ist der Fall jedoch der, dass die uns verstehen, wir die aber nicht!

Dir als Bayern empfehle ich, wie jedem anderen auch, den bayrischen Dialekt unter die Lupe zu nehmen und ihn etwas, oder auch perfekt, zu erlernen, sofern er dir gefällt.


Lackinger  13.11.2013, 18:16

Um die Frage nach dem wo noch zu beantworten:

Besonders in kleinen Dörfern tauchen auch heutzutage noch Dialekte auf, jene für nicht aus der Region kommende kaum zu verstehen sind. Diese Dörfer sind im Osten, Norden, Süden und Westen, also überall gegenwärtig! Auch in bayrischen Dörfern kann man teilweise ohne doppeltes Nachfragen als Hochdeutscher nicht verstehen, was der Bayer denn da wollte. Hinzu kommt noch, dass in dem einen bayrischen Dorf anderes bayrisch gesprochen wird, als im gerade mal 10 km entfernten! In meiner Region ist das ähnlich mit Kölschabarten.

P.S.: Im Osten soll es diesbezüglich angeblich am extremsten sein!

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Dialekte bereichern die Sprache. Sie besitzen viele Ausdrücke, für die es im Standdarddeutsch keine entsprechende Umschreibung gibt. Natürlich sollte man der Schriftsprache mächtig sein, auch wenn man gern Dialekt redet, so wie ich (Franke)

Bairisch zu sprechen bedeutet auch, dass man es beherrschen muss. Ein Nicht-Bayer, der bairisch spricht ist für einen Bayern nur ein Grausen.

Dann soll es doch lieber hochdeutsch sein.

Was verstehst du eigentlich unter alten Dialekt? Dialekt wandelt sich auch im Lauf der Jahre wie die Sprache.


Cimorellii 
Fragesteller
 13.11.2013, 17:41

Naja, alter Dialekt wie er vor 200-500 Jahre war.

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catchan  13.11.2013, 17:43
@Cimorellii

Gegenfrage: Sprichst du noch so deutsch wie es vor 200-500 Jahren war?

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Cimorellii 
Fragesteller
 13.11.2013, 17:44
@catchan

Nein, natürlich nicht, aber mich würde es interessieren, was wo gesprochen wird

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catchan  13.11.2013, 17:47
@Cimorellii

Das ist dasselbe mit dem Dialekt. Der wandelt sich auch im Lauf der Jahre.

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In Südbaden, zB in Lörrach. Ich komme auch von hierher und hier spricht man wirklich noch einen sehr extremen Dialekt. Ansonsten auch zB in der Schweiz, wo der Dialekt sehr ähnlich wie bei uns ist.