Wo sind die Migranten bei den Anti-AfD-Demos?
Ich war gestern auf einer der aktuell zahlreich stattfindenden Demos gegen die AfD im Zuge der Aufdeckung zu ihren mehr als radikalen und willkürlichen "Abschiebe"plänen.
Das betrifft nicht nur, aber ja vorrangig Menschen mit Migrationshintergrund. Bei der Demo waren meiner Beobachtung nach zu über 90% "biodeutsche" und wenige People of Color. Also sehr wenige aus der Gruppe derjenigen, die die Pläne zuerst treffen würden. (Das ist jetzt meine Beobachtung aus einer Demo, ich hab keine Statistik vorliegen).
Mich würde mal interessieren, ob diese aktuellen Entwicklungen v.a. in den türkisch- und arabischstämmigen Communitys eigentlich bekannt sind und wie das eigentlich aufgenommen wird?
3 Antworten
Erst einmal orientiert sich die Partei an ihrem Programm, was mit dem Grundgesetz vereinbar ist und das Framing, dass die AfD millionenfach Leute vertreiben möchte, würde nicht einmal funktionieren (selbst wenn sie es wollen würden). Es geht weder juristisch, noch würde ein Bundesverfassungsgericht ein solches Gesetz einfach so durchwinken.
Die Umfragewerte für die AfD gehen durch die Decke, deshalb jetzt dieser inszenierte Aufschrei, um die Stimmateile wieder durch die Berichterstattung zu senken. Man kann zur AfD stehen wie man möchte. Aber wer dieses abgekartete Spiel nicht erkennt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Oh, danke!
Du schreibst mir so aus der Seele.
Ich bin wahrlich kein Fan der AfD, aber diese Aktion jetzt ist so durchschaubar.
"Würde nicht funktionieren, selbst wenn sie es wollen würden" erinnert halt sehr stark an den Madagaskar-Plan. Selbstverständlich war die Deportation oder wie auch immer man es beschönigend nennen will nicht umsetzbar, also mussten andere Wege gefunden werden. Dass diese Bande überhaupt mit einem Sellner zu schaffen hat und dass die französische Rechte meint, die AfD wäre selbst ihr "zu extrem" (die hießen vorher "Nationalfront"), sagt schon alles.
nun diese Migranten wissen sehr wohl dass sie abgeschoben werden wenn ihnen eine Straftat angelastet werden kann.
Falls sie nun bei einer Demo dabei wären und es kommt z.B. durch eine andere Gruppe zu Gewalttaten ist es nicht auszuschließen dass ihnen das zugeordnet wird.
Das Ausländerrecht formuliert es aber klar dass einer der Gründe um in Deutschland bleiben zu dürfen Straffreiheit ist.
Find ich ein bisschen dünn, aber immerhin eine These, die auf die Frage eingeht.
Meiner Erfahrung nach hat die arabischstämmige Community in der Regel mehr Sympathien für konservative Patrioten übrig, die "Billige Energie aus Russland", "Autobahnen für alle", "Frauen an den Herd" propagieren, von "Blut und Boden" faseln und die ihr Heimatland gegen Kriminelle und Schmarotzer verteidigen wollen, als für naive Weltverbesserer, die von Säkularität, Klimaschutz, Feminismus, Multikulti und Toleranz schwärmen.
Sprich, sie haben kein Problem, ihre eigene Abschiebung zu wählen?
Klug ist das nicht.