Wo kann man mit einem B.A. Erziehungswissenschaft Schwerpunkt Sozialpädagogik arbeiten?
Ich habe Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Sozialpädagogik an einer staatlichen Universität studiert, jedoch erhalte ich in meinem Bundesland nicht die staatliche Anerkennung als Sozialpädagogin.
Wie sehen meine Berufsaussichten aus?
Ich würde gern im Bereich der Kinder und Jugendhilfe, Erziehungsberatung, Schulsozialarbeit, ASD oder ähnliches arbeiten.
Würde ein Masterstudium in Sozialpädagogik/Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Kinder und Jugendhilfe meine Berufsaussichten stark verbessern?
Oder sollte ich doch noch mal einen Bachelor in Sozialer Arbeit machen um die staatliche Anerkennung zu bekommen?
3 Antworten
Der Arbeitsmarkt steht auf deiner Seite. Auch ohne Berufserfahrung nimmt man gern die Leute mit "vergleichbaren Abschlüssen". Aber wie schon geschrieben wurde, gibt es auch Stellen, die nur und explizit mit Leuten besetzt werden können, die die "staatliche Anerkennung" als Sozialarbeiter/Sozialpädagoge haben. Schau Mal in die Jobbörse. Bei uns trifft das nur auf die wenigsten Stellen zu. Lass dich auch bloß nicht von gewünschter Berufserfahrung abschrecken, sondern bewirb dich einfach. Spätestens wenn du Mal einige Zeit im sozialpädagogischen Bereich gearbeitet hast, wirst du keine Probleme mit der Jobsuche haben.
Als Tipp: Wenn dich die Kinder- und Jugendhilfe interessiert und dich Schichtdienst nicht abschreckt, wären Stellen in Wohngruppen etc ein guter Einstieg. Dort lernst du auch viel für die Praxis und als Erziehungswissenschaftler bringst du auch nochmal andere Methoden mit als die FH Abgänger. Und dort ist immer Personalmängel, d.h. da ist der genaue Studienabschluss (Bachelor oder Master) völlig egal, im Gegensatz zu deiner Wirkung. Tritt ruhig selbstbewusst auf, du hast immerhin einen Schwerpunkt in Sozialpädagogik!
In den hiesigen Erziehungsberatungsstellen arbeiten einige Erziehungswissenschaftler/Pädagogen neben den Psychologen und Sozialpädagogen. Da kommst du aber erst mit einer Zusatzqualifikation in systemischer Familientherapie rein, das trifft aber auf alle anderen auch zu, und du bist da gut aufgehoben!
Ob du den Master gleich machst oder später, musst du entscheiden. Nur aus Sorge, eventuell keine Stelle zu finden, ein anderes Bachelorstudium hinterherzuschieben, würde ich aber nicht. Da würde ich erstmal Bewerbungen schreiben und schauen, ob die Sorge bei euch überhaupt berechtigt ist.
Ich habe deine Frage mal bei ChatGPT eingegeben, da ich finde, dass dieser bei solchen Fragen besser recherchierte und übersichtlicher Antworten liefert:
Berufsaussichten mit deinem aktuellen Abschluss
In manchen Einrichtungen ist die staatliche Anerkennung nicht zwingend erforderlich, insbesondere bei freien Trägern der Jugendhilfe. Hier kannst du mit deinem Abschluss arbeiten, vor allem wenn du relevante Praxiserfahrung vorweisen kannst.
Allerdings kann es bei Aufgaben, die hoheitliche Tätigkeiten beinhalten (z. B. Arbeit im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) oder in der Jugendgerichtshilfe), schwierig werden, da hier oft die staatliche Anerkennung vorausgesetzt wird.
Master in Sozialpädagogik/Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe
Ein Masterstudium könnte dir folgende Vorteile bringen:
• Vertiefung deiner Kenntnisse: Ein Master mit spezifischem Schwerpunkt wie Kinder- und Jugendhilfe oder Erziehungsberatung könnte dich stärker für deinen Wunschbereich qualifizieren.
• Verbesserte Berufsaussichten: Ein Master könnte dir in höheren Positionen (z. B. Leitung) oder spezialisierten Feldern Vorteile bringen, insbesondere bei freien Trägern oder in beratenden Tätigkeiten.
• Keine staatliche Anerkennung: Der Master allein verschafft dir allerdings keine staatliche Anerkennung, da diese auf dem Bachelorabschluss basiert.
Der Master würde dir also primär dann helfen, wenn du dich auf Positionen bewerben möchtest, die eine Spezialisierung und akademischen Tiefgang erfordern, oder wenn du dich von der klassischen Sozialarbeit abheben möchtest.
Bachelor in Sozialer Arbeit für die staatliche Anerkennung
Wenn du hoheitliche Tätigkeiten ausüben möchtest (z. B. im ASD), ist die staatliche Anerkennung oft unverzichtbar. In deinem Fall könnte ein zusätzlicher Bachelor in Sozialer Arbeit sinnvoll sein:
Vorteile:
Mit einem Bachelor in Sozialer Arbeit erhältst du die staatliche Anerkennung, was dir den Zugang zu hoheitlichen Tätigkeiten ermöglicht. Du erfüllst dann alle formalen Voraussetzungen für Stellen im Bereich ASD, Jugendgerichtshilfe, etc.
Nachteile:
Ein zweiter Bachelor kostet Zeit (3 Jahre) und Geld. Teile des Studiums könnten sich mit deinen bisherigen Inhalten überschneiden, wodurch es sich weniger „neu“ anfühlt.
Es gibt allerdings Verkürzungsoptionen: Manche Hochschulen oder Fernstudiengänge bieten die Möglichkeit, Vorleistungen aus deinem bisherigen Studium anzurechnen, sodass der Bachelor in Sozialer Arbeit in kürzerer Zeit abgeschlossen werden kann.
Alternative Möglichkeiten
• Weiterbildungen und Zertifikate: Neben einem weiteren Studium gibt es Zertifikatslehrgänge oder Weiterbildungen (z. B. im Bereich systemische Beratung, Traumapädagogik, Erziehungsberatung), die deine Chancen verbessern können. Das könnte dir einen Vorsprung in der Bewerbung bei freien Trägern geben.
• Anerkennung im anderen Bundesland prüfen: In manchen Bundesländern gelten andere Regeln für die staatliche Anerkennung. Es könnte sich lohnen, zu prüfen, ob du in einem anderen Bundesland anerkannt werden könntest.
Empfehlung
1. Wenn hoheitliche Aufgaben (z. B. ASD) ein Muss sind: Ein verkürzter Bachelor in Sozialer Arbeit wäre der sicherste Weg zur staatlichen Anerkennung
Ich denke, dass dich die allermeisten Träger der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe (z.B. für SPFH, Tagesgruppe, Heim) sehr gerne nehmen würden.
Der ASD meiner Stadt nimmt nur Sozialarbeiter mit staatlicher Anerkennung.
Unsere psychologische Beratungsstelle nimmt nur Psychologen oder Sozialarbeiter mit Zusatzqualifikation.