Wo ist das gemütliche Cafe, das Bistro für die hausgemachte Frikadelle mit Senf oder das preiswerte bürgerliche Restaurant von gestern oder gar vorgstern?
Wenn ich mich hier im Raum Frankfurt umsehe, finde ich so gut wie nichts mehr. Nur noch unbequeme Lokalitäten mit deftigen Preisen. In einem Cafe verlangte man 5,90 Euro für ein Glas heißes Wasser mit einem Beutel Pfefferminz-Tee. Harter Holzstuhl und kleiner Tisch, keine Zeitungen......
In einem einfacheren Restaurant bepreist man das Schweinekotelett mit Erbsen und Bratkartoffel mit 24,90 Euro (Beilagensalat geht extra). Dafür steht dann "Kotelette von der Schwäbisch-Hällischen Sau mit petit pois aus der Champage und Krumbeeren nach Großmutters Art" auf der Karte
Klar, alles ist teurer geworden und ich gehe finanziell weiß Gott nicht am Stock - Aber ich denke nur wenige Jahre zurück, wo so ein Kotelette nur 12,--Euro kostete oder ein Hackbraten mit Jägersoße und Salzkartoffel für 8,50. Wo ich in einem Cafe in einem Sessel die angebotene Zeitung bei einem Kännchen türkischen Mokka mit Sahne für 4,80 genossen habe. Das kann auch nicht an der MwSt oder den Mieten liegen....
Und wenn ich dann etwas weiter weg im Umland bin, da fängt man inzwischen auch an, sich die Großstadtpreise zum Vorbild zu nehmen. Da gibt es kein 0,5 Export mehr sondern für einen höheren nur 0,4 l. Die Energiekosten sind wieder unten, die Preise bleiben oben.
Oder ist das nur mein subjektiver Eindruck?
3 Antworten
Willkommen im Jetzt, die Vergangenheit ist (leider) vorbei.
Das vermeintlich einfache, günstige Essen war für die Gastronomen schon seit langem keine Goldgrube. Es wurde schon früher meist über Getränke und andere Sachen gegenfinanziert. Die niedrigen Preise wurden aus Wettbewerbsgründen zum Teil viel zu lange beibehalten (viele sind Pleite und haben geschlossen).
Höhere Kosten und Steuern macht höhere Preise, das wiederum macht weniger Kunden, die dazu noch weniger konsumieren. Die laufenden Kosten bleiben dabei ähnlich hoch, bzw. steigen. Die Energiekosten sind im Vergleich zu vor 5 Jahren immer noch deutlich höher, der Mindestlohn ist da und steigt, Miete und andere Nebenkosten steigen, Mehrwertsteuer ist gestiegen, Lebensmitteleinkauf ist erheblich gestiegen und die Ansprüche der Kunden, die dazu noch knapp bei Kasse sind, steigen auch.
Ist dein subjektiver Eindruck. Ich finde, es gibt nach wie vor gute Restaurants mit gut bürgerlicher Küche. Preise werden nicht billiger, das ist aber ja auch nicht erwartbar. Dafür bräuchte es eine Deflation. Wo solche Restaurants in Frankfurt sind, weiß ich nicht. Oftmals findet man sie mit dem Suchbegriff "Brauhaus".