Wo einst die Römer waren, da geht es uns bis heute besser- stimmt das und wenn ja warum?
"Diesseits der einstigen Grenze des Imperium Romanum sind die Deutschen im Schnitt zufriedener, gewissenhafter und leben länger. Wie kann das sein?"
Das steht in einem Artikel der faz, aber der Rest davonist leider hinter einer Paywall. Vielleicht habt ihr ja Ideen dazu und könnt mir was interessantes dazu sagen
4 Antworten
Zu Römischen Zeiten hat das natürlich definitiv gestimmt. Heute hat es mit den Römern wohl kaum noch zu tun. Es könnte am milderen Klima in diesen Gegenden liegen. Da sind die Menschen vielleicht etwas entspannter
Wo einst die Römer waren, da geht es uns bis heute besser- stimmt das und wenn ja warum?
Leider kenne ich den Artikel nicht. Aber so ganz falsch scheint mir der Hinweis auf die Antike und die Römer nicht zu sein.
Ohne Frage waren die Römer zivilisatorisch fortschrittlicher als die keltischen und germanischen Völkerschaften. Sie haben ihre Zivilisation teils direkt, teils indirekt auf alle europäischen Völker ihres Reiches übertragen. Die Germanenstämme außerhalb des Reiches - viele dieser Germanen leisteten jahrzehntelang römischen Militärdienst und brachten danach römische Kultur in ihre Heimat - standen trotzdem unter politischem und kulturellem Einfluss der Römer, bildeten allmählich neue Stammesverbände und differenzierten sich sozial aus. In der Spätantike errichteten sie in den Gebieten des Römischen Reiches neue Staatsgebilde nach römischem Vorbild. Aber nicht nur das. Sie übernahmen das in der Spätantike sich ausbreitende Christentum mit einer mächtig gewordenen Reichskirche, die eine neue Form von Römischem Reich errichtete: ein Reich der antiken, freilich christlich überwölbten Kultur. Viele geistige und mentalitäre sowie technische Errungenschaften der Römer wurden durch die Kirche, nicht zuletzt durch geistliche Orden wie Benediktiner, weiter nach Europa, auch in slawische Gebiete, hineingetragen. Es bildete sich eine gemeineuropäische Kultur unter dem Einfluss der Katholischen Kirche aus, die die weitere geistig-kulturelle und politische Entwicklung Europas fundamental - bis heute - beeinflusste. Bei genauem Hinsehen sind selbst in Osteuropa auch heute noch die Länder und Völker - trotz der russischen Sowjetdiktatur - wohlhabend und fortschrittlich, die seit dem Mittelalter immer zum katholisch-christlichen Kulturkreis gehörten: die baltischen Staaten, Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei.
Zwar nicht direkt, aber indirekt haben die in der EU zusammengeschlossenen europäischen Völker den Römern viel zu verdanken!
Da die Grenze des Reiches durch NRW verlief, geht es demnach Hessen oder Bayern besser, als Bremern, Hamburgern oder Niedersachsen.
So ganz beleglos glaube ich das irgendwie nicht.
Die Römer haben Infrastruktur und Rechtswesen geschaffen und auch Stämme geeint, aber das hat heute nicht mehr die großen Auswirkungen. Die Römer waren nicht nur nördlich der Alpen, sondern auch in Albanien und Rumänien.