Wissen unkontaktierte Völker nichts von uns und der entwickelten Welt oder wissen sie davon, halten aber bewusst Abstand?

2 Antworten

Laut offiziellen Angaben der brasilianischen Indigenenbehörde Funai existieren rund hundert isoliert lebende indigene Völker, sogenannte povos indígenas, in Brasilien. Im restlichen Mittel- und Südamerika sind es knapp 40 Gruppen, die den Kontakt zur Mehrheitsgesellschaft ablehnen und meiden. Genaue Zahlen sind nicht nur wegen der Isolation schwierig, auch eine einheitliche Definition ist oft nicht leicht.
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Die Gründe für die Isolation der Gruppen seien vielfältig. "Oft haben die Menschen in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der sogenannten Zivilisation gemacht", sagt Naase. In Südamerika seien etwa die Folgen des Kautschukbooms im 19. Jahrhundert für die Indigenen verheerend gewesen. Damals drangen Kautschukhändler und Arbeitskräfte aus anderen Landesteilen in die dichten Urwälder vor, um den Kautschukbäumen, die wild wachsen, den begehrten weißen Saft für die Gummiproduktion abzuzapfen. Die Bäume wurden damals nicht in Plantagen kultiviert, deshalb drangen die Arbeiter in Massen tief in den Urwald vor.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/andamanen-inseln-wo-die-letzten-isolierten-voelker-leben-a-1240002.html

Woher ich das weiß:Recherche

Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 23:06

Ja, das habe ich auch schon gelesen. Aber das ist eben schon 100-150 Jahre her. Mittlerweile haben wir uns ja weiterentwickelt. Und das wissen die vielleicht gar nicht. Sie leiden aber an Verlust des Lebensraums und dadurch womöglich an Hunger. Außerdem haben sie keine medizinische Versorgung und auch Inzest dürfte ein Problem sein. Sie bräuchten eigentlich Hilfe, nur ist das eben sehr schwierig.

Bonsai82  20.07.2024, 23:35
@Apokalypse2020

Die Meisten von ihnen wollen gar keine Hilfe. Und das sollten die achso zivilisierten Menschen auch respektieren.

Doch auch heute gibt es noch genügend Gründe, die Isolation aufrechtzuerhalten. Land wird illegal durch Firmen besetzt. Holzeinschlag, Bergbau, Viehzucht oder auch gigantische Staudammprojekte wie der in Belo Monte am Rio Xingu bedrohen den natürlichen Lebensraum der Indigenen sowie ihre Fischgründe.

Quelle: s.o.

Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 23:42
@Bonsai82

Sie wollen keinen Kontakt, weil sie anscheinend glauben, dass wir so sind, wie die Weissen, die dort vor über 100 Jahren gewütet haben. Aber sie bräuchten dringend Lebensmittel und andere Dinge.

Bonsai82  20.07.2024, 23:53
@Apokalypse2020

Die beste Hilfe, ist gar keine Hilfe.
Wie hätten sie sonst über Jahrhunderte überlebt?

Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 23:59
@Bonsai82

Aber die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Sie leiden an Hunger und sterben an Krankheiten, die man heute gut behandeln könnte. Z.B. offene Wunden, Brüche, Blinddarm usw. Sie werden aussterben.

Es gibt auf jeden Fall Stämme die bewusst nichts mit "uns", der modernen Welt, zu tun haben wollen. Diese wissen also von unserer Existenz.
Es ist aber auch möglich, dass es kleine indigene Völker gibt, die noch immer unentdeckt, zum Beispiel im Amazonas leben.


Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 22:54

Das kann man sich gar nicht vorstellen. 8 Miliarden Menschen und die bekommen nichts davon mit. Wirklich krass.