Wirkt es negativ auf Arbeitgeber, wenn man mehrere Fächer studiert hat?
Ich spiele momentan mit dem Gedanken, drei Fächer zu studieren: Informatik, Physik und Psychologie. Und ich gedenke Informatik und Psychologie als Doppelstudium zu studieren. Danach würde ich in der Informatik arbeiten wollen. Das würde aber natürlich viel Zeit beanspruchen. Das bedeutet auch, dass man später und mit weniger Erfahrung ins Berufsleben startet. Und es könnte den Eindruck erwecken, dass man sprunghaft ist und sich nicht so gut entscheiden /festlegen kann.
Wie seht ihr das?
9 Antworten
Es wirkt dann negativ wenn die Fächer im HInblick auf ein bestimmten Berufsziel nicht zusammenpassen. Informatik und Physik und andere Naturwissenschaften passen gut zusammen. Informatik und Psychologie hingegen ergibt keinen Sinn und dürfte bei Studium des Lebenslaufs Probleme machen später. Personaler wollen gradlinienige Bewerber!
Das fällt eher in den Bereich der Wirtschaftspsychologie. Mit reiner Informatik hat das gar nichts zu tun.
Kann - nämlich dann, wenn der Arbeitgeber den Eindruck hat, dass aufgrund der Qualifikationen die angenommene Stelle von lediglich zeitweiliger Natur ist, da sie die gebotenen Qualifikationen nicht in vollem Umfang bedient.
Glaube mir: Wer erfolgreich Physik studiert hat, wird in Jobs, die Informatikwissen erfordern, eher erfolgreicher sein als Leute, die explizit Informatik studiert haben.
Dass es Sinn machen könnte, parallel zu einem MINT-Studium auch noch Psychologie zu studieren, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Und zeitlich gesehen geht es ja ohnehin nicht. (Als letzter Universalgelehrter gilt Leibniz. Er starb 1716.)
Das kann man nicht verallgemeinern. Es kommt immer auf den individuellen AG an. Bei manchen hast du sicher recht, bei anderen bist du überqualifiziert oder auf dem Sprung bist, wiederum andere finden es gut, dass du mehrere Qualifikationen hast. Wichtig ist vor allem, dass du es begründen kannst, dass du der richtige Mensch für die Position bist und inwiefern deine Fächer, deine Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen zum Erfolg der Firma beitragen.
Ich hab was ähnliches gemacht (Doppelstudium Mathematik+Psychologie) und danach aussschliesslich in der IT-Branche gearbeitet. Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass mir das negativ angerechnet worden wäre - allerdings hab ich in der Vertriebsunterstützung und im Support gearbeitet, also immer kundennah; könnte bei reinen SW-Entwicklern ohne Kundenkontakt vielleicht anders aussehen.
Die Zulassung zum Doppelstudium war aber nicht trivial, ich brauchte explizite Unterstützung ("wissenschaftlich wünschenswert") durch die jeweiligen Dekane.
Naja, aber Psychologie kann in der Informatik eine wichtige Rolle spielen. Zum Beispiel, wie man Werbeanzeigen effektiv plaziert, wie man den User möglichst lange auf der Plattform oder im Spiel hält (durch Elemente, die die Freisetzung von Glücksgefühle auslösen), oder wie man Leute dazu bringt, die gewünschten Artikel zu kaufen (im Onlineshop). Jemand der von Informatik und Psychologie Ahnung hat, könnte die Stelle eines Informatikers und eine Werbepsychologen vereinen.