Wird George R.R. Martin das Lied von Eis und Feuer Beenden?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ähm... nun ja. Winds of Winter schiebt er nun immer weiter hinaus. or zwei Jahren (oder letztes Jahr) hieß es, er würde diesen Juli oder August fertig sein, jetzt schiebt er es aufs nächste Jahr.

Er gibt offen zu, dass er ander eProjekte am Laufen hat und man merkt seinen Büchern eigentlich schon seit mindestens zwei Teilen an, dass ihn die Story nicht mehr wirklich interessiert.

Ich bin zwar kein so genialer Autor wie Martin, aber ich kenne genau diese Anzeichen auch. Man hat keine Lust mehr auf die Story an sich... man hat einige Handlungsstränge, die man einfach nicht mehr weiterführen will, weil man keinen 'Zugang' mehr zu ihnen verspürt. Das ist im Endeffekt normal. Auch die Aufteilung der letzten zwei Bücher (ich meine 'Feast for Crows' und Dance of Dragons, kann mich aber irren) war eher suboptimal. Es werden stänig neue POV Charaktere eingeführt, zu denen man keinen wirklichen Zugang hat, weil man sie nicht kennt und eigentlich auch gar nicht kennen will und neue Handlungsstränge eröffnet, wo auch keiner mehr welche haben will. Das klappt super, wenn sowas funktioniert... es funktioniert nur leider nicht. Vergleicht man die Bücher mit der Serie war die Serie natürlich beschränkter, aber die Charaktere und vor allem die Antagonisten waren im Endeffekt besser ausgestaltet.
Klar, auch in der Serie haben einen die Graufreuds nicht interessiert, aber man hatte mit Iwan Rheon im Norden und Lena Headey im Süden so mit die zwei fähigsten Schauspieler der Serie, die als gut ausgestaltete (und in Cerseis Fall auch ausgeglichene) Charaktere die abnehmende Handlung gestützt haben. Selbiges für Peter DInklage.

So kann sich eine Serie irgendwie halten. In den Büchern erstehen immer neue Antagonisten auf, doch die sind meist figurentechnisch (ZU!) schwach gestaltet und verkommen zu karikierten Witzfiguren. Ich meine... ich habe nichts dagegen, wenn er seine Figuren auf den Symptomlisten von psychischen Krankheiten basieren lässt, aber das macht sie halt eben nicht wirklich besser und einen realistischen Einblick in eine solche Krankheit bietet es halt irgendwie auch nicht, wenn man drei von ihnen in einen Topf wirft und dann jede einzelne Handlung dieses Charakters aus diesem Topf schöpft.

Dann verlieren die Bücher natürlich auch deswegen an Glanz, weil man im Endeffekt weiß wie es weitergeht. Man weiß wer wichtig ist und wer nicht und auch wer am Ende auf dem Thron sitzt ist kein geheimnis, keine Überraschung mehr, sondern vielmehr eine Enttäuschung.

Kurzum... Martin hat in meinen Augen einfach nicht mehr wirklich das Durchhaltevermögen und die Disziplin dieses Ding weiterzuschreiben, was ich, in Anbetracht der doch sehr widrigen Umstände, im Endeffekt wirklich verstehen kann. Seine Geschichte fasert immer mehr auf udn verliert sich in Nebenhandlungen, man hat das Gefühl er hat das Elementare schon längst aus den Augen verloren, dazu kommt, dass er inzwischen ja wirklich genug Geld hat und nebenbei auch noch an dieser Spin-Off Serie beteiligt ist.

In diesem Sinne: Es KANN sein, dass er Winds of Winter noch zuende bringt. Das ist eine MÖGLICHKEIT. Soll heißen, wir werden, mit etwas Glück, die Septe von Baelor noch in die Luft fliegen sehen (denn ganz im Ernst... es ist in der Serie eine von DIESEN Szenen... ich bezweifle, dass die so einfach eingefügt wurde, um...).

Aber nochmal 10 Jahre halte ich, in Anbetracht seines Alters und auch anderer Projekte, für unwahrscheinlich. Eine Fernsehserie ist geplant und hat sowas wie eine Dead-Line bis zu der man einreichen muss... Winds of Winter hat nur die, die Martin sich selbst setzt und das hier ist vermutlich schon das 10. Mal, dass er seine selbstgesetzte Deadline verschiebt.
Es hat Martin nie gesagt, dass es explizit 7 Bücher geben wird. Er hat irgendwie so halb mal angedeutet, er 'hoffe, dass man es in 7 Büchern zuende geschrieben bekommt', aber das war es dann auch schon.
Insofern ist ja nicht mal klar, auf wie viele Bücher er das Ding überhaupt ausgelegt hat.

Um mich nochmal zu wiederholen: Winds of Winter werden wir vermutlich noch bekommen, auch wenn selbst das in meinen Augen nicht 100% sicher ist (je nachdem wie lange sich das noch zieht, kommen ja noch andere Projekte bei ihm dazu).
Dass wir 'A Dream of Spring' aus seiner Feder erhalten, halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich. Und es muss in meinen Augen auch nicht sein, denn wenn man die spektakulären Twists kennt (was wir dank der Fernsehserie ja in großen Teilen tun), ist Martins Epos nicht mal wirklich gut.
Ich persönlich hätte eher eine Buchgewordene Show favorisiert. Mit etwas weniger Charaktern zwar, ein bisschen weichgeklopfter, aber mit einem stringenten Handlungsstrang, dem Gefühl, dass die Leute, die das Schreiben zumindest in manchen Handlungssträngen wissen, was sie tun... und ausgewogenen und damit ernstzunehmenden Charakteren... und ja, eben auch Antagonisten.

Was fandest du am Ende der Serie denn so furchtbar?

  • Ja, ich gehe fest davon aus, dass "Winds of Winter" nächstes Jahr (2021) erscheinen wird.
  • Martin macht nach eigenen Aussagen Fortschritte, die Corona-bedingte Isolation hat das gefördert und er weiß, dass er abliefern muss.
  • Was "Dreams of Spring" angeht, bin ich mir da weniger sicher. GRRM ist alt und etwas gebrechlich und man muss echt die Daumen drücken, dass er seine Weltklasse-Reihe noch zum Abschluss führt. Seine Auflösung all der wichtigen Fäden möchte ich schon noch lesen.

Ich glaube, dass er es nicht schaffen wird. Er wird wahrscheinlich noch The Winds of Winter irgenwann veröffentlichen, aber, dass er noch A Dream of Spring veröffentlicht glaube ich nicht.

Hoffen wir trotzdem mal, dass er es doch noch schafft. Den man möchte natürlich wissen wer den Krieg gewinnt, wie es mit Daenerys weiter geht und welche Rolle die Anderen noch spielen werden. (Vielleicht wird ja sogar der Nachtkönig (der Serie) eingeführt.)

Auch ist ja noch nicht erklärt, was 'Das Lied von Eis und Feuer' überhaupt ist.

Woher ich das weiß:Hobby