Wird es irgendwann zum Problem, dass zu viele studieren?

6 Antworten

Das wird sich auch wieder ändern, wenn sie merken, dass man mit einem Handwerksberuf gutes Geld verdienen kann. Ist halt gerade der Zeitgeist

Das ist ein Problem in das sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten rein manövriert hat.

Und sie verdienen auch viel weniger als Studierte.

Das ist der Punkt.

Der Wert der Arbeit spiegelt sich oft nicht on der Leistung die dafür erbracht wird nieder.

Letzten Endes aber wird heutzutage Erfahrung weniger Wert beigemessen als einem Studium.

Ich hatte unzählige Chefs von denen auch einige studiert hatten oder zumindest die Matura. Die meisten von ihnen hatten keine Ahnung von dem was sie taten.

Haben Kunden Sachen versprochen die gar nicht möglich waren, haben Arbeiter nicht entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt, Kunden mit ihrer Art aber auch Unwissenheit vergrault, Desinteresse an den Beschwerden der Kunden gezeigt und vieles mehr.

Vorallem aber, Kalkulationen nicht nach Erfahrungswerte sondern weil das so zu laufen hat gemacht.

Darauf angesprochen bei einem Projekt wo ich die Zahlen kannte, warum es nicht an die Erfahrungen angepasst wird, hieß es nur, warum sollte man das machen?

Tja der Kunde hat den Vertrag am Ende nicht verlängert.

Dafür dass sie fachlich in den meisten Fällen keinerlei Kompetenz hatten, haben sie am Ende zwischen 100 und 2500 mehr verdient als ich.

Kinder sind nicht dumm, die bekommen sowas mit, dass der Job desjenigen der Ahnung hat, der wirklich körperliche Leistung bringt nicht viel Wert ist.

Es ist nicht überall so, aber es zeigt sehr gut, die Schräglage zwischen Studium und Handwerk/Dienstleistungen.

Das System ist bereits am kippen, aber das Problem ist laut Politik der Arbeitnehmer, also der Mensch, nicht das System.

Wäre mir neu, das hier Leute ohne Abi als dumm angesehen werden.

Aber natürlich ist es schon ein Problem wenn sehr viele studieren (wobei auch nicht jeder mit Abi anfängt zu studieren). Das Handwerk klagt ja schon länger darüber nicht genug Azubis zu finden.

Letztendlich wird es der Markt richten. Zu wenige Handwerker = höhere Preise und Löhne für Handwerker = mehr Leute gehen ins Handwerk, weil man gut verdienen kann.

Man merkts ja in D schon, manche Handwerker musst du zur Geburt bestellen damit sie deinem Kind in der ersten Wohnung das Klo anschließen (na gut, leicht übertrieben aber man wartet schon mal 6 Monate auf den GaWaSch Menschen oder Heizungsfritzen).
Da bin ich immerwieder froh, das ich die meisten Sachen selbst kann. Zwar hab ich das nicht gelernt aber wenn man keine 2 linken Hände voller Daumen hat geht einiges^^

Als ich in der Schule war wurde auf Hauptschüler herabgeschaut, heutzutage auf alle, die kein Abi machen. Warum auch immer.
Daran, das so viele Lehrstellen unbesetzt bleiben sind aber auch die Chefs schuld: Es werden überall gute Noten und lieber ein höherer Schulabschluss gefordert. Wozu ein z.B. Maler aber jetzt einen qualifizierten Realschulabschluss brauchen sollte erschließt sich mir nicht. Früher haben das auch die geschafft, die auf der Hauptschule 6/10 Punkten bekamen wenn sie ihren Namen schreiben sollten...

Ich habe in Deutschland letztes Jahr mein Abitur gemacht (G8, also das Turboabitur). Am Gymnasium wurde uns prinzipiell seit der fünften Klasse eingetrichtert, dass man ohne Abitur ein nichts ist und unbedingt studieren muss. Wenn man von einer Lehre gesprochen hätte, wäre man blöd angeschaut worden. Beurteilen kann ich aber nicht, ob es überall so ist.

Mein Gymnasium hatte innerhalb der Stadt einen sehr guten Ruf und hat viele sehr erfolgreiche Menschen hervorgebracht.

Letztendlich wird es natürlich zum Problem, wenn zu viele studieren. Das sieht man jetzt schon an den fehlenden Fachkräften (Altenpfleger, Handwerker). Gerade die Handwerker haben goldene Zeiten vor sich. Jeder Student kann jeden Scheiß berechnen, aber irgendwas bauen oder reparieren können die wenigsten :)


Prometheus166 
Beitragsersteller
 06.02.2022, 08:18

Bei uns wurde ich eher blöd angeschaut, wenn ich sagte ich will keine Lehre machen, weil man dann ja kein Geld verdient und sich nicht so schnell unabhöngig von den Eltern machen kann.

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