Wird der Autismus schlimmer?

6 Antworten

Das was du beschreibt hat ja nichts mit Autismus zu tun aber bei manchen Autisten wird es besser so das man es kaum noch merkt es kann aber auch das sich der Autismus bzw die Symptome verschlimmern

Nun, mit Autismus, hat das, was du beschreibst, absolut nichts zu tun!

Je nach dem, was er für eine krankheit/Diagnose hatte, was die Lähmung angeht, hatten seine Eltern wohl Recht. Ob man ihm hierzulande nicht besser hätte helfen können, kann keiner beantworten.

Aber- Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, aber keine zur Lähmung führende Diagnose und schon gar keine Krankheit.

Was auch immer der Junge hatte, Autismus war es nicht und wenn er doch Autist war, hat der Autismus nichts mit der Lähmung zu tun.

Was Autismus selbst angeht- und ob es schlimmer wird, wenn man älter wird- das kann man nicht pauschal sagen und auch nicht für alle Autisten.

Da sollte man auch die verschiedenen Diagnosen differenziert betrachten. Jeder Autist ist anders. Autismus unterteilt sich in a-typischen Autismus, das Asperger Syndrom und den frühkindlichen Autismus, auch Kanner Syndrom genannt, was sich in hochfinktionalen Autismus (HFA), mittelfunktionalen Autismus (MFA und niederfunkionalen Autismus (NFA) aufteilt.

Die hochfunktionalen Autisten und Asperger Autisten fallen auf den ersten Blick kaum auf, Kinder mit HFA noch eher, weil sie bedeutend spät sprechen, aber als erwachsene unterscheiden sich beide Autisten kaum voneinander und ihnen gelingt es auch durch starke Anpassung, kaum aufzufallen. Deshalb werden gerade aus dieser Gruppe auch heute noch viele erwachsene diagnostiziert- auch noch mit 50 Jahren und ältere. Als sonderbar, eigenbrödlerisch, arrogant, distanziert, verrückt, ... und ähnliches- so wird man wahrgenommen. Es kostet enorm viel Mühe und Kraft, die allgegenwärtige Reizüberflutung auszuhalten(Lärm, Licht, Gerüche, Berührungen, ...), dazu viele Menschen, Stress auf Arbeit, ... je älter man wird, desto schwerer fällt einem das und so auffälliger wird man auch für andere.

Für andere sieht es dann so aus, als würde man immer autistischer werden, aber der Autismus bleibt gleich- nur die Kraft für die Kompensation lässt nach. So erlebe ich es zumindest bei mir. Eine andere Sache ist die, wenn man weiß, durch die späte Dignose, dass man "anders" ist, warum also Kraft verschwenden um weiter diese Rolle zu spielen von einem Menschen, der man nicht ist... Du musst verstehen, wenn man keine Diagnose hat, weiß ja keiner, dass man Autist ist- man selbst auch nicht.

Da man aber Normalintelligent ist oder gar darüber hinaus, sieht man ja Unterschiede und ahmt nach bzw. treiben einen Eltern, Lehrer und andere an. Erfährt man dann über die Diagnose, dass eigene Schwächen und Defizite nichts mit Unwille, Faulheit usw. zutun haben, sondern dass man Autist ist, setzt man sich dem nicht mehr so aus und stellt sich um. Der vergleich hinkt etwas, aber wenn man nach z.B. 30 Jahren allergisch auf Nüsse wird, isst man einfach keine mehr. Als Autist wird man geboren, während eine Allergie später kommen kann- aber sobald man es weiß, verändert sich vieles. So können Menschen, die einen vor der Diagnose kannten auch gewisse Veränderungen bemerken, wie man sie mit zunehmendem Alter hat.

Autismus an sich wird nicht schlimmer, aber ihn zu verstecken vor anderen, das wird zunehmend schwerer, vor allem, wenn man ganz normal arbeitet, eine Beziehung hat, vielleicht noch Kinder usw.- alles kostet Kraft, die einem dann fehlt, sich auf Dinge wie Blickkontakt, Stimming in der Öffentlichkeit usw. zu konzentrieren usw.

Autismus hat meinem Kenntnisstand nach wenig (wenn nicht sogar garnichts) mit körperlichen Behinderungen zu tun, viel eher handelt es sich dabei um eine Wahrnehmungs- und Verhaltensstörung. Bist du sicher, dass du diese Krankheit meinst und nichts verwechselst?

Gruß


Nestaboss 
Beitragsersteller
 12.06.2015, 03:51

Ja der Junge hatte beide Beine gelähmt damals und eine völlig andere Krankheit. Ich wollte nur sichergehen !

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Autismus ist eine seelische Behinderung und beeinträchtigt weder die Physe, noch die Füße. 
Das von dir geschilderte hört sich eher nach ALS an.
In allerliebster Lieblichkeit,
eine Asperger-Autistin.

Der Junge hatte eine körperliche Krankheit. Wenn man die nicht behandeln kann, wird sie immer schlimmer.

Autismus ist eine seelische Entwicklungsstörung. Mit der Lebenserfahrung entwickelt man sich immer weiter. Viele Autisten erreichen irgendwann ein Level, auf dem sie im Alltag gar nicht mehr behindert sind.

Du vergleichst sprichwörtlich Äpfel mit Birnen.