Wird Bindung gestört, wenn Kind mit 16 Monaten in die Krippe muss?
Mein Sohn und ich haben eine sehr starke Bindung. Ich stille ihn noch und kuscheln tun wir auch sehr gerne... Mein Sohn konnte mit 16 Monaten in die Krippe zur sanften Eingewöhnung. Ich stelle mir die Frage, ob die (vorübergehende) Trennung diese starke und innige Bindung stören oder gar kaputt machen könnte, weil er dann evtl. das Gefühl hat, dass ich ihn alleine lasse? Was denkt ihr darüber?
7 Antworten
Bitte fang nicht an irgendwelche Ängst auf dein Kind zu übertragen, sonst hast du das Problem das er sich nur schlecht bis gar nicht eingewöhnen kann.
An eurer Bindung wird sich überhaupt nichts ändern, im Gegenteil, er lernt sogar früh den Kontakt mit anderen Kindern und bekommt dadurch mehr Selbstbewusstsein.
Bei meiner Nichte war es bei ihren Sohn genauso, sie hat ziemlich an ihm geklammert um es mal so auszudrücken, er war dann immer ziemlich schüchtern und klebte sozusagen an seiner Mutter was sie dann irgendwanna uch mal gestört hat denn Haushalt und Co wollte ja auch noch gemacht werden. Er kam auch ziemlich früh in die Kita und siehe da, der hat sich echt gemausert.
Mach dir also bitte nicht ZU sehr einen Kopf, dein Krümel macht das schon und die Leute im Kindergarten und auch die Kinder werden ihn sicherlich super aufnehmen ;)
Jedes Kind ist anders und ich würde vermuten das ihr ja nen Grund habt warum das jetzt versucht wird und nicht z.B. erst mit 3.
In soweit würde ich es versund und schauen wie es läuft. Und wenn es nicht klappt kann man dann alternativen diskutieren die ja auch davon abhängen was für euch finanziell und zeitlich möglich ist.
Aber wenn du jetzt nervös wirst bekommt das kind das ggf mit und das hilft niemandem.
Warum fragst du die Einrichtung nicht mal ob man dich in Kontakt mit Müttern bringen kann die ihr Kind da in einem ähnlichen alter hingeschickt haben und fragst die nach deren Erfahrung auch mit dem Modell dieser speziellen Krippe.
Dein Kind ist 16 Monate alt und ihr habt eine enge Bindung aufgebaut, dass ist gut und dieser Zustand ist ein sogenannter "Resilienzfaktor".
(Resilienz=seelische Stabilität)
In diesem Alter ist das Bindungsverhalten an die Bezugsperson aber noch nicht vollständig abgeschlossen. Das ist erst mit 3 Jahren der Fall.
Das heißt es könnte ein Vulnerabilitätsfaktor (Vulnerabilität=Belastung) für dein Kind sein, wenn ihr diese Verbindung in Form der Kinderkrippe unterbrecht.
Ich sage bewusst könnte.
Es gibt aber auch Argumente für die Krippe:
- Gelingt dieser Übergang, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch zukünftige Übergänge gut gemeistert werden
- Das Kind hat Kontakt zu Gleichaltrigen und kann sich mannigfaltig sozial weiterentwickeln
Um deine Frage zu beantworten:
Ja, die Bindung zwischen Mutter und Kind kann gestört werden, wenn der Übergang in die Krippe misslingt.
Das ist bei sicher gebundenen Kindern aber sehr selten der Fall.
Nein, sonst müssten alle Krippenkinder eine gestörte Bindung zu ihrer Mama haben. Klar er wird ein Stück weit selbstständig und muss lernen ohne dich auszukommen (und du ohne ihn) was aber etwas Positives ist und zum "Großwerden" dazugehört. Dafür freut man sich umso mehr auf das Stillen, kuscheln, die gemeinsame Zeit nach der Krippe. Lerne loszulassen.
Nein, so krass würde ich das nicht formulieren. Aber letztlich ist jedes Kind individuell und kann so etwas besser oder schlechter aushalten und verarbeiten.
Unsere Tochter war damals kaum älter, als sie zur Tagesmutter kam. Wir haben ein sehr inniges und nicht erschwertes oder distanziertes Verhältnis. Im Gegenteil denke ich, das sowas im Verlauf (natürlich noch nicht mit 16 Monaten) eine frühe Selbständigkeit fördern kann.
In der ehemaligen DDR kamen Kinder ja auch meist sehr früh in die Krippe - da kam es ja auch nicht regelhaft zu gestörten Eltern-Kind-Beziehungen.
Dito, unsere Kids waren ganz zu Anfang auch bei einer Tagesmutter und sie haben die Frau geliebt, die war auch toll vom charakterlichen her :D
Kennst du den Begriff HAUPTbeziehungsperson?