Wieweit ist die Kernfusion-Forschung in Deutschland?
Fusionsforschung gelingt bedeutender Durchbruch: Erstmals wird fast doppelt so viel Energie erzeugt wie zugeführt.
Ein erheblicher Fortschritt in der Fusionsforschung, einem Forschungsbereich der sich mit der Entwicklung der Kernfusion befasst, wurde erzielt. Bei der Kernfusion verschmelzen zwei leichte Atomkerne zu einem schwereren Kern und setzen dabei Energie frei – ein Prozess, der in der Sonne und anderen Sternen natürlich vorkommt. Forschern am amerikanischen National Ignition Facility (NIF) ist es nun gelungen, eine solche Fusionsreaktion zu erzeugen, die fast den doppelten Energiegewinn freisetzt, als sie für ihre Entstehung benötigt, heißt es in einem Bericht des „NewScientist“.
3 Antworten
Ein bedeutender Durchbruch wäre, wenn ein Fusionsreaktor mehr Tritium erzeugt, als er verbraucht. Denn wenn man nicht genügend Fusionsbrennstoff hat, ist der Fusionsvorgang technisch nutzlos.
Was in all den Durchbruchsmeldungen selten dazugesagt wird:
Der Prozess, der in der Sonne und anderen Sternen abläuft – die Fusion des Wasserstoffisotops 1H – ist für technische Zwecke völlig uninteressant. Dieser Prozess ist, selbst wenn man ihn künstlich ablaufen lassen könnte, viel zu unergiebig und zu langsam, um ein Kraftwerk damit anzutreiben.
Was in Frage kommt, ist die Fusion anderer Wasserstoffisotope: 2H und 3H, Deuterium und Tritium. Vom Tritium gibt es aber auf der Erde praktisch keine natürlichen Vorkommen. Bisher wird es in speziellen Typen von Kernreaktoren künstlich erzeugt. Aber die so erzeugte Menge ist zu klein, um damit in industriellem Maßstab Fusionsreaktoren zu versorgen.
Deshalb ist die Erzeugung von Tritium im Fusionsreaktor selbst vorgesehen. Von diesem schwierigen Teil des Vorhabens hängt alles ab.
Hier steht mehr dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusion#Mögliche_Einsatzstoffe_und_Reaktionen
https://de.wikipedia.org/wiki/Blanket#Neutronenbilanz,_Tritiumbrüten
https://www.science.org/content/article/fusion-power-may-run-fuel-even-gets-started
https://de.wikipedia.org/wiki/Wendelstein_7-X
(Zum Thema Fusion in DE.)
Ein Überschuss zu erzielen (hat ja nur 60 Jahre gedauert) ist nur einer der Meilensteine. Von einem erheblichen Fortschritt kann man von mir aus dann sprechen, wenn nach der Auskopplung und Konversion ein Überschuss erreicht wird.
Bayern geht voran, aus meiner Sicht sehr lobenswert:
https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-6-februar-2024/