Wieviel Nettoeinkommen um sich ein Kind leisten zu können

12 Antworten

Das kommt auf Eure Ansprüche an.

Unsere Kinder waren sehr günstig. Beim ersten hatten wir 50 DM Kindergeld monatlich.

  • Strampler bekamen wir zur Geburt,
  • Jäckchen und Hemdchen kramte meine Mutter heraus (heute gibt es das alles spottbillig auf Flohmärkten oder Babybörsen, in Sozialläden, bei ebay usw., und gerade die Erstlingswäsche, die nur 3 Wochen paßt, wird gerne im Freundeskreis herumgereicht)
  • Stubenwagen war mein eigener, den meine Mutter für mich gebaut hatte; zur Not tuts eine Kiste oder Bananenkarton, das machten wir für unterwegs (also bei andern, fürs Auto braucht man schon einen Kindersitz)
  • Kinderwagen aus der Verwandtschaft
  • Wickeltasche ein Geschenk
  • Windeln aus Mull bekam ich auch geschenkt, die kosten aber auch nicht viel, und die kauft man 1x (Wickelfolien drüber oder Wollhose aus ungewaschener Schafswolle)
  • Essen kostet fast gar nichts: die ersten 6 Monate wird gestillt, da hat die Mutter etwas mehr Hunger und vor allem Durst (Tee und Leitungswasser sind auch erschwinglich)
  • Wäschewaschen: das wird etwas mehr, aber wenn man die Windeln sofort auswäscht (in die Toilette halten und abspülen) und dann in einem Eimer mit Deckel lagert, reicht es, alle 2 Tage 60°-Wäsche zu waschen zusammen mit der eigenen Unterwäsche und Handtüchern, evtl. auch Bettwäsche. Ist überhaupt kein Problem. Riecht auch nicht.

Man braucht kein Kinderzimmer aus dem Katalog, und schon gar nicht ständig neues. Gerade bei Säuglingen ist gebraucht gekauftes besser, weil da die Giftstoffe und überschüssige Farben schon weitgehend ausgewaschen (oder ausgedünstet) sind. Die ersten Monate kann ein Kind auch im Bett der Eltern schlafen, dann kommt man nachts besser ran beim Stillen. Unsere lagen zwischen unseren Köpfen in einem Wollsack. Da hatten sie es warm, wir wurden nicht gestört, und ich brauchte keine Angst zu haben, das Kind zu ersicken, wenn es so weit oben lag.


Ernestine178  02.10.2013, 10:24

Ich stimme dir zwar grundsätzlich zu. Aber deine Antworten beziehen sich nur auf die ersten Monate. Ein Kind hat man aber irgendwie länger.

Hooks  02.10.2013, 11:09
@Hooks

Essen kochst Du halt ein bißchen mehr, iß gesund, dann kann ein Kind nach dem Abstillen mitessen.

Gewöhne die Kinder von Anfang an an Wasser und Gemüse, dann brauchst Du kein teures Zeugs zu kaufen, man spart auch eine ganze Menge ohne Milchprodukte, haben wir festgestellt. DAs ist eine richtige Abzockerei unter dem Deckmäntelchen von "gesund".

Brot kann man kostengünstig selberbacken; wir kaufen unsere Säcke übers Internet, da braucht man nur frisches oder Fleisch zu kaufen. Diese elende Quengelei nach speziell für Kinder gefertigten Nahrungsmitteln ("Lebens"mittel sind es ja nicht) - das kann man verhindern! Und spart eine ganze Menge.

Genauso bei Kleidern und Schuhen, bei Spielsachen und Schulzeug. Das schlimmste ist, wenn die Kinder immer das haben müssen, was andere haben, und dadurch mit der Mode gehen wollen - das geht ins Geld. Aber auch das kann man verhindern. Damit leistet man den Kindern einen guten Dienst für später.

Restaurant, Kino, Friseur, Theater, Freizeitparks - braucht man alles nicht. Wer die Kinder daran gewöhnt, tut sich nichts gutes. Bei uns gibt es eine Saisonkarte für Freibad, die andern Riesenaktionen, wenn uns jemand einlädt, das ist dann richtig ein Fest. Man kann Sparsamkeit erziehen!

Ich finde gut das du dir darüber Gedanken machst, aber es wird auf jeden Fall reichen, einfach weil man normal als Eltern eben für ihr Kind zurücksteckt wenn es nicht reicht, kommt immer auch darauf an was man alles braucht bzw brauchen will... so allgemein kann man das nicht sagen 70 Euro windeln wenn du so plastikwindeln nimmst z.B. aber was ist mit deinem wegfallenden Gehalt....alles eben nicht so einfach zu berechnen. Du wirst wissen wann es Zeit ist und du dich bereit fühlst für ein Kind. und das finanzielle wird nicht der Hauptgrund sein :-)

Beachte bitte, dass sich mit Kind Euer Nettoverdienst erhöhen wird, Kindergeld kommt noch hinzu und viele andere Vergünstigungen. Könnte sich durchaus lohnen.

Der monatliche Bedarf für ein Kind hängt von seinem Alter und natürlich vom Lebensstandard der Familie ab. Für ein Baby kann man für Windeln, Ernährung (Gläschen, Milch, Breie) bestimmt 180 Euro rechnen. Billiger wird es, wenn man stillt. Am Anfang brauchen die Babies noch nicht so viel Kleidung, weil man viel geschenkt bekommt, außerdem kann man sich viele Sachen auch vorübergehend leihen. Kleinkinder kosten dann wieder mehr, weil sie ständig neue Kleidung benötigen und dann bald auch der Kindergartenbeitrag (in NRW einkommensabhängig) fällig wird. Dann geht es weiter mit Gebühren für Hobbies. Der Eintritt in die Grundschule wird dann auch noch mal teuer (Ausstattung Schule). Dann fällt allerdings der Kindergartenbeitrag weg:) Ich finde, dass die Kosten in der Pubertät richtig steigen (Kleidung, Hobbies, Klassenfahrten, Schulmaterialien, Taschengeld, Jugendzimmer, Nachhilfestunden etc...) Da sind wir bei unserem 15jährigen ohne Sparen für die Ausbildung bei ca. 350 Euro monatlich angelangt. Kindergeld, Steuererleichterungen und Geschenke an Geburtstagen und Weihnachten fangen aber einen großen Teil der Kosten auf. Wenn ein Partner zu Hause das Kind versorgt, werden weitere Kosten gespart, weil ökonomischer gewirtschaftet wird (kochen, backen, nähen, reparieren etc...). Nichts ist teurer wie Schulbetreuung, Mensaverpflegung, "schnelles Kochen", "schnell mal neue Klamotten kaufen", ständiges Kutschieren der Kinder mit dem Auto. Aber das ist eben eine Frage der Einstellung, wie man leben möchte,)


Hooks  02.10.2013, 09:21

Man kann erheblich sparen, wenn man viel selbermacht und die Kinder nicht mainstream-gemäß erzieht.

Das geht beim Kindergarten los - wer sagt denn, daß ein Kind dahin muß? Was es in diesem Alter lernen muß, solte man selbst noch wissen. Basteln, Kleidung versorgen, Schere und Nadel bedienen, Schleife binden, Blumen und Bäume kennenlernen... Für Spielkameraden sorgen Geschwister, die Nachbarschaft oder eine Krabbelgruppe oder sowas (kann man privat organiseren, meist aus den Kursen der Schwangerschafts- oder Rückbildungsgymnastik).

Kleidung: wer sagt, daß man mit dem Strom schwimmen muß? Jugendzimmer genauso.

Wer extra was haben will, kann sich was dazu verdienen. Ab 14 kann man z.B. Nachhilfe geben, und meine Jungs gingen alle jobben ab 16, um ihren Führerschein zu verdienen.

Baerle33  02.10.2013, 09:37
@Hooks

siehe "Aber das ist eben eine Frage der Einstellung..."

Es geht nicht um die Darstellung einer "mainstreamgemäßen" Erziehung, sondern es wurden Beispiele aufgezählt, die Kosten in der Kindererziehung verursachen können. (wie z.B. ein Kindergartenbeitrag oder ein Jugendzimmer) Es wurde nach Beträgen gefragt.

Den Hinweis auf einen möglichen Zuverdienst der Kinder finde ich hilfreich.

Hooks  02.10.2013, 11:17
@Baerle33

Es ging darum, ob man sich ein Kind "leisten" kann.

Ich habe nie mitgearbeitet für Geld, mein Mann hatte je nach Familiensituation ganze, halbe oder Dreiviertelstellen, und man kann immer noch gut leben. Natürlich ist es sehr schön, daß mit der steigenden Kinderzahl auch das Kindergeld steigt, ohne das hätten wir es nicht geschafft. Früher konnte man ja auch noch sparen, indem kein TV sieht - heute muß man es bezahlen, auch wenn man keins hat.

Es kommt aber auch wirklich darauf an, in welcher Kategorie man selbst denkt. Muß es eine Musikschule sein? Kann man nicht selbst ein Instrument lernen? Ein paar Hilfestellungen reichen oft schon aus. Und auch sonst die Hoobies - da gibt es günstigere und teurere...

Ich finde, es ist da im großen und ganzen die Frage: Fördere ich mein Kind selbst, oder lasse ich es fördern.

Baerle33  02.10.2013, 08:52

Ich verstehe, dass du dir einen finanziellen Überblick verschaffen willst. Aber man kann das alles nicht genau planen, denn du weißt ja gar nicht, wie eure finanzielle Situation in ein paar Jahren ist oder wie sich das Kind entwickelt. Vielleicht hat es eine Begabung, die ihr unbedingt fördern wollt oder es braucht zusätzliche Unterstützung, weil es Probleme hat. Wird es studieren oder eine Berufsausbildung machen? All diese Dinge kann man ja nicht voraussehen.

geht man davon aus, das bei dir beide arbeiten, frage ich mich, wie es andere schaffen, wo einer arbeitslos ist sowieso zu hause ist.


sh4d0WBa 
Beitragsersteller
 02.10.2013, 08:49

Das ist wahr. Aber wenn halt nach Abzug aller Finanzierungen usw. 200 für das Kind bleibt, ist das halt zu wenig - da will man doch nicht das es in 2nd Hand Sachen rumrennt und natürlich das es auf eine gescheite Schule kommt.

Hooks  02.10.2013, 09:25
@sh4d0WBa

Ähm, moment mal, warum soll Dein Kind nicht in 2nd Handsachen rumrennen? Spätestens das zweite wird es tun, oder willst DU für jedes Kind alles neu kaufen?