Wieviel Hass ist erlaubt im Christentum?

6 Antworten

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Nun ja, Hass ist nicht mit den christlichen Werte 'Nächsten- und Feindesliebe' kompatibel...

Von daher agiert man bereits wider den 'Anforderungen' des Christentum...

Wieviel Hass darf/sollte man haben?

Eigentlich gar nicht. Doch dies gelingt nur, wenn man spirituell 'gereift' ist...

Darf man auch mal sauer auf jemanden sein

Das ist menschlich, aber hat auch wenig mit 'Hass' gemein. Hass ist eine tiefsitzende Emotion. Auf jemanden sauer zu sein ist eine temporäre Gefühlsentwicklung...

darf man auch einmal jemanden hassen weil er beispielsweise etwas sehr blöden gemacht hat?

Wie geschrieben: Sollte man nicht ausleben...du kannst wütend sein, sauer sein, aber hassen ist eine ganz andere Kategorie.

Wenn man auf jemanden wütend und / oder sauer ist, betrachtet man den Menschen weiterhin als Mensch. Beim Hass ist dies schon arger: Der Gehasste wird zumeist nicht mehr als Mensch wahr genommen...

 Ist es schlimm wenn man sich unter Freunden auslacht?

Was genau meinst du damit?

Gruß Fantho


MAX0404 
Beitragsersteller
 12.01.2022, 23:26

Danke für deine ausführliche Antwort! :)

Zu dem letzten Punkt finden sich viele Beispiele besonders auch in meinem Alltag in der Schule. Ein Beispiel wäre zum Beispiel wenn ich einen Freund auslachen würde, der im Sportunterricht den Federball nicht getroffen hat und es wohl lustig aussah. Oder die in der Jugend sogenannten "Voice Cracks" wo die Stimme, oft bei Jugendlichen hervorgerufen durch Entwicklung der Stimmenbänder, wobei sich die Stimme während man spricht kurz, eben wie man es beschreibt; "crackt" es stellt also eine kurze peinliche und lustige Situation dar

MfG

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Fantho  14.01.2022, 21:11
@MAX0404

Nunja, wenn man mit dem Spieler lacht ist das etwas anderes. als wenn man über diesen lacht...Man kann ja den Unglücksraben in den Arm oder den Arm um dessen Schulter legen und mit ihm lachen...da lacht der andere dann ehr mit, wenn man dann noch erklärt, weshalb, wie zB: 'Sah lustig aus'...

Die Sache mit den Stimmbändern wird jedem männlichen Zeitgenossen so ergehen: Dies ist kein Auslachen...

Es kommt immer auf die Art an: Lache ich jemanden aus - Schadenfreude zB ist keine Freude, sondern ein auslachen - oder mit jemandem mit...

Gruß Fantho

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  • Eigentlich steht in der Bibel immer nur, dass man seinen Gegenüber lieben soll egal ob Freund oder Feind. 

Wenn das in der grundlegenden Gebrauchsanweisung einer der wichtigsten (Aber-)Glaubenskonstrukte immer wieder vorkommt und wenn auch heute noch immer wieder auf diese (offensichtlichen) Banalitäten menschlichen Zusammenlebens hingewiesen werden muss, dann beweist das m. E. so einiges :

1) Es scheint v.a. unter den Fans und Apologeten dieses Aberglaubens nicht so sehr weit her zu sein mit der Befolgung der "Liebesgebote" ihres seltsamen Gottes.

2) Damit wird auch eindeutig klar, dass Hass, Verachtung gegenüber Andersgearteten überhaupt usw. aus der Bibel stammen. Denn wenn unterstellt wird, dass "Liebe" nicht vorherrscht, herrschen deren Antipoden vor.

3) Es lässt sich schön beliebig festlegen, wer diese "Liebe" verdient und wer "Nächster" bzw. wer "Feind" sein soll!

Wie kannst du jemanden hassen, den Gott liebt? Dann bist du nicht mehr mit Gott im Einklang - und das ist es, was die Bibel Sünde nennt. Und Gott liebt uns, egal, was wir für einen Mist bauen (das gilt nicht nur für dich und mich, sondern auch für die um uns rum, die uns immer so auf die Nerven gehen ;o))

Man kann sich über Dinge ärgern, die Menschen machen. Das ist aber nicht das gleiche, wie diesen Menschen zu hassen. Eine Mutter kann sich über das blöde Gehabe ihrer pubertierenden Tochter ärgern - aber sie wird ihr Kind trotzdem lieben.

Schaffen wir das immer? Nein. Wir sind nicht perfekt. Wären wir es, bräuchten wir Jesus nicht. (Und: er liebt uns trotzdem!)

Sollen wir uns trotzdem darum bemühen? Ganz sicher. Langsam wachsen, IHM immer ähnlicher werden und die Welt ein bisschen besser machen.

Als Quelle empfehle ich die Bergpredigt (Matthäusevangelium ab Kapitel 5, insbesondere 5, 38-47)

Naja, das Christentum macht dir da keine Vorschriften. Du darfst alles und jeden hassen, soviel du magst.

Es ist allerdings so, dass du dich nicht von deinem Nächsten unterscheidest. Wenn du jemandem begegnest, dann hast du dir diese Person selber erschaffen vor dem Hintergrund, erfahren zu können, wer du bist.

Es ist also nicht der "Andere", den du hasst, sondern das Bild, das du dir vom Anderen gemacht hast. Und dieses Bild ist in dir. Dass du vom Anderen getrennt bist, ist nur eine Illusion, die dir dein Ego vorspielt.

Hasst du daher jemanden, zeigt dir das nur, dass du dich selber hasst.

Die Bibel empfiehlt nun, dass du das Bild, das du vom anderen hast, so lange modifizierst, bis es dir gefällt. Dann liebst du dich selber wie deinen Nächsten - und umgekehrt.

Wie du das machst? - Indem du davon ausgehst, dass es nur einen Gott gibt und der bist du selber. Es gibt außer dir keine Kraft, die einer Modifikation der Bilder, die du in dir hast, entgegensteht.

Oh, wohl sehr Viel (Lk.6,46; Offb.17,1-4. 14).

Unser ewige Schöpfer (Jes.45,22; Kol.1,16) mag das nicht (Mk.12,31).

Woher ich das weiß:Recherche