Wieso wurde Schlesien, Pommern nicht wieder an West-Deutschland im Jahre 1990 angeschlossen, siehe Vorschlagskarte von 1960?
14 Antworten
Weil von Anfang an allgemeines Einverständnis herrschte, dass durch die deutsche Einigung die in Europa bestehenden Grenzen nicht verändert werden sollten, ausgenommen die zwischen den beiden deutschen Staaten.
Wo hast du eigentlich diese merkwürdige Karte her? Aus einer DDR-Quelle sicher nicht, da hätte der Urheber gewaltig eins auf die Mütze gekriegt. Schließlich war das Görlitzer Abkommen einer der ersten Verträge, die die DDR überhaupt schloss.
Bis 1990 bestanden die Grenzen von 1937 de facto fort, danach wurden sie endgültig festgesetzt. Das hat sogar das BVG geurteilt.
Verwechselst du da möglicherweise etwas?
Die Oder-Neiße-Grenze ist eigentlich ganz legal gewesen, da die Grenzverschiebung gegen Völkerrecht verstieß
Das mit der Logik kriegen wir später. Was rechtswidrig ist, kann nicht legal sein.
https://www.spiegel.de/politik/das-reich-besteht-weiter-a-6f940294-0002-0001-0000-000039685908
Hier kannst die Entscheidung des BVerfG von 1979 nachlesen. 1990 wurde die Oder-Neiße-Grenze anerkannt.
Es gibt keine solche Entscheidung des BVerfG von1979. Vielmehr hat die DDR die Oder-Neiße-Grenze 1950 mit dem Görlitzer Abkommen anerkannt, die Bundesrepublik mit dem Warschauer Vertrag 1970. 1990 wurde dieser Schritt wiederholt, aber diesmal vom vereinigten Deutschland. In allen Fällen wurde aber am de-facto-Grenzverlauf überhaupt nichts geändert, er wurde lediglich anerkannt.
Nachdem ich es gewohnt bin, die Menschheitsgeschichte nicht nur in Jahrzehnten oder Jahrhunderten, sondern in Jahrtausenden zu betrachten, kann ich nur sagen: Warten wir mal ab wie die politische Landkarte Europas in 1000 Jahren aussieht.
Weil alle Deutschen aus diesen Gebieten vertrieben worden sind, und es deshalb 1990 keinen Sinn mehr machte das nun von Polen bewohnte Gebiet zurückzuverlangen.
Mit einer solchen Forderung hätte man sich zudem international ins Abseits gestellt.
Dann hätten die Polen entsprechend bei der Sowjetunion bzw. Nachfolgestaaten fragen müssen, weil sie mehr Platz bräuchten. Warum haben sie nicht?
Warum hat Finnland nicht seinen ehemaligen Teil Kareliens zurückverlangt?
Warum hat Frankreich nicht zurückverlangt, was es sich mit dem Napoleon angeeignet hatte?
Hat sich schon mal jemand Gedanken drum gemacht, wieso Italien plötzlich so viel kleiner geworden ist als das Weltreich einmal war?
Weil das alles Jahrzehnte, Generationen (und im Fall Rom fast 2 000 Jahre) weit zurückliegt und immensen Aufwand bedeutete. Manchmal sind Schlussstriche für Einzelpersonen sehr schwierig, aber für die allgemeine politische Lage zweckmäßiger.
Das Saarland wurde aber von Deutschen bewohnt, zudem machte das Saarland nur einen sehr kleinen Teil von Frankreich aus, die ehemaligen Ostgebiete hingegen machen etwa ein Drittel des heutigen Polens aus.
Ostpreußen gehörte ursprünglich gar nicht zu Preußen, sondern zum Königreich Polen/Litauen.. In den Jahren 1793/95 wurde es während der polnischen Teilung von Preußen annektiert.
Die russische Zarin, Maria-Theresia und Friedrich II. teilten Polen dreimal unter sich auf, willkürlich wurden die Grenzen gezogen. Polen war zu schwach um sich zu wehren.
1990 wurden die Grenzen nach der 5. polnischen Teilung durch Stalin endgültig akzeptiert,
Übrigens, Polen erhob nach 1945 nie GebietsAnsprüche gegenüber der Sowjetunion wegen der Annektierung von Galizien.
LA
Ostpreußen gehörte ursprünglich gar nicht zu Preußen, sondern zum Königreich Polen/Litauen.. In den Jahren 1793/95 wurde es während der polnischen Teilung von Preußen annektiert
Das ist schlichtweg falsch! Ostpreußen war immer preußisch. Du meinst Westpreußen.
So einfach ist das keineswegs.
Der Herzog von Preussen ("Ost-Preussen") war Vasall des polnischen Königs gewesen.
1990 trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland bei. Im 2+4-Vertrag verzichtete das vereinigte Deutschland auf alle weiteren Gebietsansprüche.
Gebiete wegzunehmen, die im Krieg nicht "gewonnen" wurden, ist völkerrechtswidrig von Stalin gewesen. Bzw. Stalin hat diese Gebiete nur unter polnische Verwaltung gestellt. Mit dem 2+4 Vertrag hat jedoch hat die BRD als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches diese Gebiete freiwillig abgetreten.
Bzw. Stalin hat diese Gebiete nur unter polnische Verwaltung gestellt.
Völkerrechtswidrig ja, aber es war nicht nur Stalin, sondern neben der SU eben auch die USA, GB und später als Anhängsel Frankreich.
Das ist vollkommener Mupitz. Es herrschte überhaupt kein Einverständnis. Die Grenzen wurden ja verändert und zwar durch Stalin. Bis 1990 bestanden die Grenzen von 1937 de facto fort, danach wurden sie endgültig festgesetzt. Das hat sogar das BVG geurteilt. Die Oder-Neiße-Grenze ist eigentlich ganz legal gewesen, da die Grenzverschiebung gegen Völkerrecht verstieß und Russland, wie heute oder bei Krim, einfach Gebiete annektierte. Die anderen Allieriten haben das nicht gemacht, nur Russland bzw. UdSSR. 1990 hat die BRD völkerrechtlich die Ostgebiete abgegeben.