Wieso wollen Menschen die Wahrheit oft nicht hören?

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Hi Kaetzchen2004,

eine Bestätigung durch andere, signalisiert demjenigen, das er mit seiner Meinung/Ansicht und Rechtsgefühl in Recht war und der andere im Unrecht. Dies gibt demjenigen halt das Gefühl von Sicherheit und bestärkt ihm in seine Ansicht und/oder Handeln, was wiederum für ihn Sicherheit bedeutet. "Ich habe nichts falsch gemacht, ich war ihm Recht!"

Wenn dem nicht so war und ihm dann die Wahrheit sagt, dann erzeugt dies das genaue Gegenteil! Die betreffende Person bekommt eher das Gefühl, was falsches getan zu haben (obwohl es aus ihrer Sicht, richtig war.) Diese eigene Sichtweise droht dann einzustürzen/wird angegriffen. Unter umständen kann es auch sein, das diese Person, gar die Wahrheitsagende Person als Angreifer ansieht. "Du warst nicht dabei, Du kannst es gar nicht richtig Beurteilen!" Oder sie fühlt sich verlassen/verraten, weil die andere Person ihn nicht in seiner Sichtweise unterstütz.

Der Ton macht allerdings die Musik. Wir kennen sicherlich alle das Prinzip Sender/Empfänger. Klassisches Beispiel: Der Beifahrer sagt zum Autofahrer: "Die Apel ist Grün." Der Autofahrer könnte dies nun auffassen als: "Der denkt sicherlich, ich hätte geschlafen und macht das extra, um mich zu ärgern. Oh man, ich hasse den Kerl, denn das macht der immer. Der gute Kumpel vom Autofahrer könnte dann sagen: "Also Dein Beifahrer ist doch echt ein A*schloch!" Autofahrer wird bestätigt in seiner Meinung. Der Kumpel könnte auch sagen: "Also manchmal bist Du schon ein Lahma*sch!" Autofahrer kriegt das zu hören, was er nicht hören wollte und das macht ihn wütend, vor allem aber, der Kumpel hat dabei nicht ganz unrecht. Aber in diesem Falle, war es fehl am Platze. Der Kumpel könnte aber auch sagen: "Ich kann Dich verstehen, aber vielleicht wollte er auch nur nett sein und Dich nur drüber informieren, das die Ampel Grün ist und mehr nicht?" Und eventuell kommt dann der Autofahrer von seinen Tunnelblick ab und schaut dann auch selber nach links und rechts. Also erweitert seine festgefahrene Denkweise und betrachtet auch andere Möglichkeiten der Äußerung, die er vorher gar nicht in Betracht gezogen hatte. Und das finde ich selber noch am besten, da dann (in diese Falle) der Autofahrer selber ins Nachdenken kommt, wozu er vorher noch nicht in der Lage war, wegen de Tunnelblick.*g

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Alles gute Dir.*g

Weil zwischen Verstehenmüssen und Validiertwerden ein großer Unterschied besteht.

Mit der eigenen Meinung identifizieren sich viele, so falsch und schlecht diese auch sein mag. Erklärt man nun objektiv wahre Verhalte, sträuben sich viele, weil sie sich persönlich hierdurch herabgesetzt fühlen.

Neugierde oder Wissbegier bedeutet immer die Bereitschaft, das bislang Gewusste zugunsten einer neuen oder anderen Wahrheit relativieren, ergänzen, oder ersetzen zu wollen.

Neugierde und Wissbegier fehlt aber sehr vielen, manche hängen an ihren eigenen Versionen der Wirklichkeit, weil sie sich damit wohl fühlen, diese werden "integriert" in die Vorstellung vom Selbst. Rüttelt man an diesen, so entstehen hierdurch bisweilen psychische Traumata.

Darum gibt es in der Altenpflege, wo man es mit Menschen zu tun hat, die nicht mehr alles verstehen wollen, und auch nicht verstehen können, die Technik der Validation. Diese ist eine Wertschätzung des irrenden, unverständigen Menschen, der an der Wirklichkeit falsch orientiert ist, und besteht in der Bestätigung ihrer/seiner Versionen der Wirklichkeit, ohngachtet ihrer Wahrheit.

Weil sie zu wahr ist, um schön zu sein. ;-)

Die Wahrheit kann bedrohlich wirken, weil man über etwas sehr eng und eingeschränkt denkt.
Das kann schnell mal Angst machen.
Viele erschreckt die Wahrheit. Dann wollen sie die Wahrheit nicht wahr haben.

Manche möchten sich gut fühlen, tun auch viel dafür, und können dies mit der nackten Wahrheit erst mal nicht, also schauen sie weg.

Einige können mit der Endgültigkeit einer Wahrheit nicht recht umgehen.

Wenn man von jemandem die Wahrheit gesagt bekommt, dann setzt dies ja voraus, sich selbst geirrt zu haben, was so manch einen erschreckt, weil das ja bedeuten würde, er läge falsch, hat sich getäuscht, sei fehlerhaft.
Mit diesen Schwächen wird Strafe, Ausgrenzung, Ablehnung .... erwartet, was Angst machen kann.

Mit Bestätigung dagegen fühlen sich viele bestätigt, angenommen, richtig, in Sicherheit....

Viele wollen selbst im Recht sein und andere ins Unrecht setzen, damit sie sich gut, fähig, richtig .... fühlen.

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Mama hat den süßen Hasen geschlachtet und ...

... zum Abendbrot gemacht.

Da die Kinder dieses Tier sehr lieb hatten, verheimlicht sie ihnen die Wahrheit. Der kleine Junge isst mit viel Appetit und fragt seinen Papa, was sie da denn essen. Papa ganz stolz: "Ratet doch mal... ich gebe euch einen Hinweis, ab und zu nennt Mama mich so." Plötzlich spuckt die Tochter alles aus und sagt zu ihrem Bruder:

"Iss das bloss nicht, das ist ein Arxxxloch!"

Na, weil sich Bestätigung oft besser anfühlt als eine unangenehme Wahrheit. Bestätigung bedeutet schließlich, man hat(te) recht und eine unangenehme Wahrheit bedeutet vielleicht, dass man Dinge grundsätzlich überdenken und seinen Blick auf die Welt ändern muss. Das geht selten ohne (zumindest emotionalen) Stress vonstatten.

Woher ich das weiß:Hobby – Nach zum, vom, beim und das, werden Verben groß.

humh

Ich schrieb es. Vor über 100 Jahren hat Siegmund Freud über das Lust- und Unlustprinzip referiert.

Er stellte dar, daß der Mensch bestrebt ist, seine Erregungssumme kontinuierlich zu halten. Kontinuierlich, mit leicht absteigender Tendenz.

Wird einem, durch Wissen, das eigene Weltbild, -ordnung und oder Wertekonzept ins wanken oder zum Einsturz gebracht, dann wehrt er sich verständlicher Weise dagegen. Weil er halt nicht anders sozialisiert wurde !

. . . das muß aber nicht so bleiben!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung