Wieso wird sich über Veganer (und oft auch Vegetarier) so lustig/lächerlich gemacht - ich bin selbst Fleischesser, kann das aber trotzdem nicht nachvollziehen?

16 Antworten

Das kommt darauf an, welche Vegetarier, Veganer angesprochen werden, über die man sich lustig macht. Deren verhalten und was sie sagen. Weniger lustig ist es wenn man alle in eine Schublade packt.

Ganz einfach, weil Menschen immer nach irgendeinem Gesprächsthema suchen. Sei es deine Religion, deine Vorlieben, deine Kultur oder dein Essverhalten. Wir Menschen sind des Menschens Feind & wer des anderen Meinung nicht teilt, wird sofort belächelt. Ich persönlich finde es auch vollkommen schwachsinnig, jemanden deshalb auszulachen.

Für mich gibt es mehrere Gründe bzw. Arten von Veganern, warum und über die ich mich lustig mache:

1.) Die Menschen, die nicht mal genau wissen warum sie es machen aber es tun, weil es im Moment hip und angesagt ist. Bei denen gibt es dann auch die Fleischtage an denen sie dann Fleisch essen dürfen. Kompletter Blödsinn.

2.) Die Reichen, die sich für was besseres halten, die gehen dementsprechend hochnäsig durch die Welt. Diese Menschen sind meist gesellschaftlich besser gestellt, menschlich aber Müll.

3.) Ökos, die nur Klamotten aus biologischem Hanf tragen und Hamburg-Altona und Berlin zu einer Hochburg für Hipster machen. Club Mate trinken und sich darüber unterhalten, wie sie letztens für nur 2 Euro einen Slip aus recyclebarem Material gekauft haben. Die Menschen, die denken sie würden die Welt retten.

Und bevor sich hier Veganer/Vegetarier mal wieder angegriffen fühlen (kennt man ja nicht anders), das oben sind Klischees und ich weiß auch das die o.g. nur einen kleinen Teil ausmachen. 

Was mich aber wirklich stört ist, dass Veganer und Vegetarier denken, ihr Lebensstil ist besser. Es gibt einen Grund warum Menschen Omnivore sind und keine Herbivore, man kann einfach nicht die Eigenschaften von Fleisch und Tierprodukten mit Pflanzen immitieren, höchstens chemisch aber dann soll mir einer sagen das sei gesünder. Wieso bin ich jetzt ein schlechter Mensch wenn ich Fleisch aus kontrolliertem Anbau und Bio-Eier esse? Wieso muss man drauf verzichten wenn man doch einfach nur drauf achten müsste? Ich will einen Vegetarier sehen, der irgendwas Merkbares durch seinen Verzicht erreicht hat.

Hinzufügend denken die immer, Fleischfresser überdecken ihr schlechtes Gewissen damit. Falsch, wenn ich mir ein saftiges Steak mache, dann empfinde ich Mitleid mit den Leuten, die denken sie müssten die Welt verbessern. Außerdem ist es keine Schwäche, anzuerkennen, dass wir Menschen letztendlich auch nur eine Art von Tieren sind, die nun mal die überlegende Rasse stellen und laut den Gesetzen der Natur dementsprechend auch Tiere töten dürfen, um selber davon zu essen. 


randomhuman  04.11.2016, 20:39

Mir als Vegetarier geht es nur um die unsägliche Massentierhaltung und die Folgen daraus für Umwelt und Tiere.

Ich finde jeder sollte sich individuell ernähren können. Trotzdem sollte jeder Mensch nachhaltigen gemäßigten Fleischkonsum anstreben. Wer aber die jetzige Fleischindustrie verteidigt handelt meiner Meinung nach realitätsfremd, weil es einfach erbärmlich ist, wie es in diesen Betrieben abgeht. 

Das wäre nur mal kurz meine Meinung zu diesem Thema. Ich finde dieses ewige Veganer/Vegetarier gegen Fleischesser und Fleischesser gegen Veganer/Vegetarier gehate sollte aufhören. Niemand sollte einem anderen vorschreiben, was er zu essen oder nicht zu essen hat. Aber trotzdem kann man sich friedlich über dieses Thema austauschen. Das funktioniert hier in diesem Forum leider nicht immer. 

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Omnivore13  04.11.2016, 21:07
@randomhuman

Mir als Vegetarier geht es nur um die unsägliche Massentierhaltung und die Folgen daraus für Umwelt und Tiere.

Mir geht dagegen die unsägliche Verleumdung der Landwirtschaft auf die Ketten. Und das rechtfertigt auch nicht eine solch unökologische Ernährungsform wie dem vegetarismus oder noch schlimmer Veganismus. Von mir aus könnt ihr ja vegan/vegetarisch leben. Aber hört auf dabei was von Nachhaltigkeit zu reden! Das ist alles andere als nachhaltig! Und Vegetarier genauso wenig, weil ICH es nämlich bin, der eure Portion Jungbullen/Kälber (selten), Suppenhühner und Milchkuhfleisch essen muss.

Wer aber die jetzige Fleischindustrie verteidigt handelt meiner Meinung nach realitätsfremd, weil es einfach erbärmlich ist, wie es in diesen Betrieben abgeht. 

Es gibt nicht "die Fleischindustrie". Wir haben 200.000 Viehzüchter in Deutschland und davon ist jeder für sich selbst zuständig! Genauso wenig gibt es "die Gurkenindustrie". Realitätsfremd sind eher solche Pauschalisierungen, als ob jedes Tier in Deutschland aus dem gleichen Stall entspringt.

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randanana 
Beitragsersteller
 04.11.2016, 21:27
@Omnivore13

Ich frage mich ja, ob die ganzen Vegetarier und Veganer zur Schule/Arbeit/Einkaufen laufen oder ob sie darauf achten, dass ihre Autos vegane/vegetarierfreundliche Autoreifen haben. Meist sind die Reifen das nämlich nicht ;) ;)

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Omnivore13  04.11.2016, 21:34
@randanana

Auf dieser Welt ist gar nichts vegan, nicht mal der Rechner an den Veganer sitzen. Bei der Kupferraffination benutzt man Knochenleim als Hemmstoff. Wer also konsequent sein will sollte lieber alle el. Geräte meiden.

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bei den meisten Veganern ist die Ernährung nur ein Distinktionsinstrument um eine vermeintlich höhere moralische Wertigkeit zu generieren und sich damit von anderen abzugrenzen. Dadurch wird dann bewusst ein Konflikt gesucht, weil Distinktion nicht im stillen Kämmerlein funktioniert. Das zeigt sich exemplarisch auch daran, dass diese Praktiken vor allem von materiell bessergestellten und kulturell abgehobenen Millieus gelebt werden.

Letztendlich erfahren diese Praktiken dann ein entsprehendes Echo und auch zunehmend bewussten Widerstand.

Wie sich jemand ernährt ist seine Privatsache

Gerne stellen sich Veggis als bessere, aufgeklärte, bewusstere .... Menschen dar und verteufeln oder missachten die, die "normal" essen. So etwas fordert Opposition heraus.

Ich finde es z.B. albern, wenn typische Fleischgerichte vegan imitiert werden oder den Geschmack so hinbiegt, dass es schmeckt wie ein Fleischgericht

Ich esse öfter mal fleischfrei, aber ich muss keine Grillhaxe mit Soja imitieren. Das kann man auch ohne solche Mätzchen interessant und sehr schmackhft gestalten


randanana 
Beitragsersteller
 03.11.2016, 23:16

Ich höre von einigen Veganern/Vegetariern aber, dass sie den Geschmack von Fleisch mögen...wieso also nicht imitieren? Ist doch nur logisch?

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fiwaldi  03.11.2016, 23:25
@randanana

Genau das finde ich lustig bis lächerlich

Ich bin eher der Typ, der immer nach neuen kulinarischen Erfahrungen sucht und das geht auch vegan. ich kenne aber keinen inneren Zwang, die Tierchen aus meinen Rezepten zu verbannen

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randanana 
Beitragsersteller
 03.11.2016, 23:28
@fiwaldi

Naja gut... das betrifft hier ja jetzt eh nur eine Spezialgruppe von Vegetariern/Veganern.. eben diejenigen, die Fleischgeschmack imitieren wollen. Das machen ja nicht alle.

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fiwaldi  09.11.2016, 23:57
@wickedsick05

Wenn man sich das Angebot im einschlägigen Handel ansieht, dann ist es sehr fleisch(imitat)lastig.

Auch die Kochbücher können ohne die Erinnerung an die schönen Zeiten mit Fleisch nicht auskommen.

Pardon, aber ich finde das genau so lächerlich, wie Lesben, die Männer verdammen, aber sich eines eindeutig geformten Dildos bedienen

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