Wieso wird Schwein(efleisch) am häufigsten gegessen und in Produkten verarbeitet?
Liegt es daran, weil Produkte aus Schwein(efleisch) günstig sind?
4 Antworten
Günstiger als Rinder zu halten, fressen alles und auch aus der Tradition, denke ich. Schweine wurden früher häufiger und sogar in Städten gehalten. Habe ich in den 60er Jahren sogar noch in Deutz erlebt.
das nehme ich an -
Schweine sind Allesfresser - ihr Fleisch ist günstiger als Rindfleisch
ein Metzger hat mir mal gesagt, dass man vom Schwein auch mehr Teile verwerten kann als vom Rind
Seit Jahren, und Jahrzehnten wird immer mehr Geflügelfleisch gegessen. Das ist noch billiger. Viele Menschen mögen es auch gerne, oder haben sich daran gewöhnt. Mit Gewürzen kann man ja fast jeden Geschmack herstellen. Es gibt ja auch vegetarisches "Fleisch" das ähnlich wie Fleisch schmeckt.
Es hat mit dem Preis zu tun, und auch mit der Tradition. Was man nicht kennt, ißt man erst einmal nicht. In Südostasien essen sie ja angeblich Hunde und Ratten.
Viele würden kein Pferdefleisch essen, obwohl es ähnlich wie Rindfleisch ist.
In Köln gibt es - wenige - Pferdemetzger und Gaststätten mit z.B. Pferderouladen oder -steaks. Richtig lecker.
Weil es in Europa eine lange Tradition hat.
Im Mittelalter war jeder glücklich, der ein Schwein besaß, denn damit war die Ernährung für Monate gesichert, da wurde bei der Schlachtung alles verwertet. Und damals hatten sogar Stadtbewohner üblicherweise Kleintiere wie Hühner, Gänse, Schweine im Haus.
Schweinehaltung ist typisch für seßhafte Kulturen, wo genug Essensreste für die Schweine anfallen, aber da Schweine sich nicht treiben lassen, da fallen sie durch den Streß schnell vom Fleisch und gehen ein, sind sie für Nomadenkulturen die ständig auf der Wanderschaft sind, ungeeignet.
Deswegen ist das Schwein für Muslime und Juden (Abkömmlinge von Nomadenkulturen) "unrein", aber auch die alten Ägypter der Pharaonenzeit hielten Schweine weil sie seßhaft waren, erst als sie islamisiert wurden wurden die Schweine abgeschafft. Die Kopten in Ägypten (Christen) halten aber bis heute Schweine, die sind wichtig für die Entsorgung des ganzen Biomülls als lebende Mülltonnen.
Vor ein paar Jahren haben die Muslime in Ägypten mal versucht, den Kopten die Schweinehaltung zu verbieten, als Ergebnis haben die Kopten die Biomülltonnen einfach nicht mehr abgeholt und die Essensreste darin stanken in der ägyptischen Hitze schnell zum Himmel und haben Ungeziefer ausgebrütet. Was meinst Du, wie schnell da die Schweinehaltung wieder erlaubt war!
Die Liebe der "Gallier" zum Wildschwein ist durch Asterix legendär, aber auch in Spanien züchtet man Schweine zwecks Herstellung berühmter Schinkensorten. Das in Deutschland produzierte Schweinefleisch landet auf dem eigenen Markt, wurde aber bisher auch bis nach China exportiert, leider kam dann die Afrikanische Schweinepest durch Wildschweine nach Deutschland, und seitdem ist dieser Markt dicht. Allerdings fällt die Menge an produziertem Schweinefleisch schon seit Jahren, weil die Preise zu niedrig sind, es lohnt sich für Bauern kaum noch, Schweine bis zur Schlachtreife zu halten. Nur dort wo das Futter praktisch umsonst ist, Abfallstoffe aus der Lebensmittelproduktion für Menschen (Kümmerkartoffeln, Schwachgetreide, Preßkuchen aus der Ölproduktion), lohnt es sich noch.
Klasse Erklärung, danke. Auch ud vor allem der religiöse Teil ist vielen einfach unbekannt. Erwähnenswert ist aber auch, dass Schweine in sesshaften arabischen Völkern als Nahrungskonkurrent gesehen wurde, was bei Grasfressern eben nicht der Fall ist. Mangels Eichenwäldern mussten Schweine dort mit Lebensmitteln gefüttert werden.