Wieso verhalte ich mich wie ein Baby?

5 Antworten

Hey, das ist bei mir fast genauso. Meine Mutter will nicht, dass ich erwachsen werde und ich hab Angst, dass sie sauer wird wenn ich nicht mehr so tue als wäre ich ein Kleinkind.

Mit meinen Freunden (als ich noch welche hatte) konnte ich normal reden, aber sobald meine Mutter dazu kam wars aus.

Rede mit deiner Mutter darüber. Mit deinem Freund auch und versuch ihn weniger zu nerven^^

Kannst dir auch mehr Freunde in deinem Alter suchen, vielleicht hilft dir das, da wieder raus zu kommen.


Itgirl09876 
Beitragsersteller
 16.05.2022, 23:04

Bin zu introvertiert um Freunde zu finden und mein Freund akzeptiert es in diesem Maß noch.
Mit meiner Mutter kann ich leider über nichts reden, fühle mich wie gesagt sehr eingeschränkt.
Wie alt bist du denn wenn ich fragen darf ?
Bist wirklich die erste die das nachempfinden kann.

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Hallo!

Danke für deinen Text. Dieser könnte 1:1 von mir stammen. Mir geht es genauso.

Ich hatte nie wirklich viel Vertrauen in Personen, redete oft wie ein Baby/Kleinkind und wusste einfach nicht wieso.

Im Alter von 3 1/2 Jahren wurde dann bei mir eine Entwicklungsverzögerung festgestellt. Daraufhin wurde ich von meinen Eltern in einen Gehörlosenkindergarten geschickt. Dort habe ich mich extrem unwohl gefühlt. Leider wurde es mit der Zeit nicht besser. Da wir uns laut der Kindergartenpädagogin alle gut miteinander verstehen werden schickte sie uns gemeinsam in eine Grundschule. Auch in der Grundschule war ich dann als normal hörender mit den Gehörlosen in einer Klasse und habe dem Unterricht kaum folgen können. Er war nämlich auf Gebärdensprache. Die Lehrerin war eine native speakerin der Gebärdensprache. Im Alter von 7 Jahren (zu dem Zeitpunkt als ich eingeschult wurde) habe ich lernen müssen, von den Lippen der anderen abzulesen. Mobbereien von Seiten meiner gehörlosen Mitschüler standen da an der Tagesordnung.

Da wir uns laut der Gehörlosen Lehrerin alle miteinander prima verstehen würden, empfahl sie uns die gleiche Hauptschule. Dort würde ich ebenfalls in einem abgetrennten Raum abseits meiner normal hörenden Mitschüler unterrichtet. In der Hauptschule gab es ebenfalls einen ausgebildeten Gebärdensprachlehrer.

Mit der Zeit akzeptiert mich dann auch die normal hörenden Schüler nicht, da sie nicht mit jemandem befreundet sein möchten, der Kontakt zu Gehörlosen hat.

Die Mobbingattacken wurden immer schlimmer. Teilweise wurde ich sogar bewusstlos geschlagen. Dagegen hat aber niemand etwas unternommen, weil dies vor Unterrichtsbeginn am Schulhof stattfand. (Die Narbe am Hinterkopf werde ich mein Leben lang haben.)

Diese und weitere katastrophale Aktionen vonseiten meiner Gehörlosen Mitschüler waren dann mit 15 (8. Klasse) Gott sei Dank vorbei.

Meine Freundin, die ich mit 14 Jahren dankenswerterweise kennenlernen durfte, habe ich verlassen, da ich der Meinung war, dass sie sich einen besseren Freund also mich verdient hat. Ich war damals einfach am Boden zerstört, da ich nicht verstanden habe, wie man in jemanden der gemobbt wird, verliebt sein kann.

Aktuell bin ich 22 Jahre alt und habe überhaupt keine Freunde, da ich extrem schüchtern bin und Menschen nur sehr schwer vertrauen kann.

Habe die Schule abgebrochen, bin aktuell in psychiatrischer Behandlung und darf seit rund 4 Jahren täglich Tabletten einnehmen.

Das einzige was ich mir mein ganzes Leben lang gewünscht habe, ist, dass mich jemand so akzeptiert, wie ich bin. Des weiteren habe ich Liebe, Geborgenheit, Zuneigung, Aufmerksamkeit und Empathie vermisst. Ich bin nervlich am Ende.

Es tut mir leid dass ich dir das schreiben musste, aber ich habe niemanden, dem ich das erzählen kann.


Itgirl09876 
Beitragsersteller
 17.05.2022, 01:08

Ich kenne das, ich habe auch niemanden, dem ich von meinen Sorgen erzählen kann.
Ich gehe nicht davon aus, dass ich eine Entwicklungsstörung habe, aber es ist schon komisch irgendwie.
Bei mir hat es irgendwie damit angefangen, dass ich in der Grundschule „Mutter-Vater-Kind“ gespielt habe. Ich war nunmal immer das Kind und habe dann außerhalb des Spiels nicht aufgehört „Baby“ zu sein.

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mein Bruder wurde auch alleinerziehend erzogen und sowas hatte er auch. Ich bin jetzt kein Experte in diesem Thema aber es kann halt was damit zusammenhängen. Mein Tipp wäre einfach du selbst zu sein. Denk nicht nach was anderen denken können.


Itgirl09876 
Beitragsersteller
 16.05.2022, 22:53

Ich weiß nicht wie ich selbst bin. Ich verhalte mich auch bei jeder Person, mit der ich in Kontakt bin anders.
Sehe kompliziert

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Wenn’s dich irgendwie psychisch oder physisch einschränkt, dann geh am besten zu einem Therapeuten. Fremde Leute im Internet sind hier viel zu unqualifiziert und wissen nicht genug über die Hintergründe, um dir irgendwie helfen zu können. Mit Bekannten drüber reden, eventuell Therapeuten/Psychiater aufsuchen. Wenn es dich aber nicht einschränkt, dann ist es auch kein Problem und du musst dir keine Sorgen machen.


Itgirl09876 
Beitragsersteller
 17.05.2022, 01:11

Ich habe aus vielen anderen Gründen überlegt einen Psychologen aufzusuchen, doch meine Mutter ist da nicht überzeugt von und hinter ihrem Rücken möchte ich es nicht machen.

Mich beeinträchtigt das schon, aber Hauptsächlich sind es andere Faktoren, die es dann zu dem Punkt bringen, sodass ich nicht alleine sein kann.

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SharkQuark  17.05.2022, 06:39
@Itgirl09876

Also wenn es dich beeinträchtigt, dann würde ich zum Psychologen gehen, ungeachtet der Meinung der Mutter. Warum ist sie denn dagegen? Vielleicht kannst du sie ja auch überreden.

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Du hast evtl. einen eingeschränkten Babykomplex.


Itgirl09876 
Beitragsersteller
 16.05.2022, 22:57

Es ist ja kein Fetisch von mir.

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