Wieso sprechen Kinder perfekt die Sprache?
Wieso sprechen 10 jährige Kinder perfekt die Sprache aber wenn ein Erwachsener 20,30,40 jahre im Ausland lebt spricht er die Sprache meistens nicht perfekt oder mit akzent nur
4 Antworten
Du musst unterscheiden:
- Es gibt Laute, Aussprache: Das kann man fast nur in jungen Jahren lernen, ist durch Hirnstrukturen bedingt
- Kinder sprechen die Sprache nicht " perfekt", sondern nur auf altersgemäßem Level. Damit will ich sagen, dass der Lernprozess noch lange nicht abgeschlossen ist. Einem Kind fehlt sehr viel Vokabular der Erwachsenenwelt. Es ist durchaus möglich, das ein Fremdsprachler ein besseres Vokabular besitzt als ein Kind.
- Wenn man sich überlegt, wie lange Kinder zum Spracherwerb brauchen, ist es doch eigentlich gar nicht sooo beeindruckemd. Sie benötigen Jahre, um Grundlagen ausdrücken zu können, obwohl sie den ganzen Tag damit konfrontiert sind. In einem Intensiv- Ganztageskurs kann ein Erwachsener leicht in einem halben Jahr das Niveau eines Grundschulkindes erwerben.
Außer Aussprache - siehe oben
Kinder lernen nicht "eine Sprache" (oder mehrere parallel), sie lernen sprechen, verstehen, zuhören, sich ausdrücken, Dinge mitzuteilen. Die Muttersprache ist dabei Mittel zum Zweck und macht das, was sie denken, fühlen, erleben "ausdrückbar".
Erwachsene haben all das schon hinter sich, und verknüpfen jede neue Sprache mit der alten statt sie sich frei entwickeln zu lassen. Sie fangen nicht mit "Mama, Papa, Auto" an, sondern mit "Schönen guten Tag Frau Schmidt, wie geht es Ihnen denn heute?"
Sie lernen Grammatik nach Regeln statt abzuwarten, bis die Sprache sich selbst erklärt. Sie lernen Wörter, die sie nicht brauchen und benutzen sie nicht, weil ihnen andere Begriffe fehlen. Sie lernen einzelne Laute auszusprechen, statt sie aus Liedern, Geschichten und Unterhaltungen herauszufiltern und nachzuahmen. Sie versuchen, Gedanken zu übersetzen, die man in der neuen Sprache so gar nicht denkt.
Und sie haben Angst. Angst, sich lächerlich zu machen. Angst, dumm oder fremd zu klingen. Angst, andere nicht zu verstehen und nicht verstanden zu werden. Angst vor den eigenen Erwartungen und denen ihrer Gesprächspartner.
Mag sein, dass bei den allermeisten "Spätlernern" Akzente und "Holperer" bleiben, aber die sind eher charmant als störend. Viel schlimmer finde ich die enorme Unsicherheit, die man bei vielen Menschen auch nach Jahrzehnten noch spürt.
Teils teils
Kinder sind schlichtweg deutlich motivierter zu lernen
Erwachsene sind meist träge wenn es darum geht neues zu lernen. Aber es zählt nicht für alle .... einige Erwachsene lernen genau so leicht neue Sprachen.... sie wollen halt
Weil es einfacher ist sprachen im jungen Alter zu erlernen.