Wieso sollte Homosexualität normal sein?


15.07.2022, 17:54

Kannibalismus kommt auch Im Tierreich vor.🙃

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ersetze normal durch natürlich, wenn dir das besser gefällt.

In der Alltagssprache ist die Bedeutung von Begriffen oftmal nicht eindeutig. Verwendet man dann die Begriffe ausschließlich mit einer Definition, wie das z.B. in den Naturwissenschaften üblich ist, dann macht man sich unnötig Probleme.

Kodieren / dekodieren Sender und Empfänger unterschiedlich, so kommt es zu unnötigen und unnützen Diskussionen.

Ich hab auch im Moment das Gefühl, dass die woke Bubble etwas zu sehr am Rad dreht. Genauso wie bei Body Positivity, aus "Dick ist nicht schlecht" wird dann auch mal "Dick ist geil" gemacht und schon Hinweise auf Gesundheitsgefahren gelten als diskriminierend - Und Fitnessstudios sind Tempel des selbstverliebten Patriarchats.

Jetzt ist die Frage, was ist normal.

  • Bei Säugetieren, zu denen auch Menschen gehören, gibt es zwei biologische Geschlechter, auch wenn die woke Bubble mittlerweile sogar gegen diesen Fakt vorgeht. Bei allen Säugetieren gibt es auch Homosexualität, nicht nur beim Menschen. Auch wenn es in allen Fällen eine Minderheit ist, weil man sich halt so nicht biologisch fortpflanzen kann (Adoption sollte aber immer eine Option sein, und ich hab das Gefühl, dass Herdentiere sich dabei deutlich leichter tun, als Menschen, wenn Homo-Paare ein Waisenkind adoptieren). Also ist es eine Minderheit, aber irgendwie normal, weil kommt halt vor.
  • Normal im Sinne von gesellschaftlicher Akzeptanz? Bin ich total für, dass Homosexuelle keine Freakshow oder sonst was seltsames sind.
  • Normal im Sinne von Mehrheit? Ähm nö, da dürfte der Selbsterhaltungsinstinkt bei den Meisten immer noch was dagegen haben (Selbsterhaltung = die eigenen Gene an einen Nachfahren, der die Familie weiter trägt, weitergeben - und das klappt halt nur zwischen Männchen und Weibchen). Aber eine Mehrheit ist kein Kriterium für "Normal", sondern eine "normale" Minderheit gibt es auch.
  • Wohingegen ich mich schon frage, in wie weit sowas wie "Genderfluide" ist - gab es das schon immer und es wurde nicht ausgesprochen oder ist das ein neues Trendphänomen, nicht zu wissen, was man ist, obwohl ein Blick zwischen die Beine ausreichen würde? Gut, soll jeder machen, wie er/sie/es es für richtig hält, aber die Aufdringlichkeit, daraus eine Wissenschaft inkl. Sprachverunstaltung zu kreieren und das jedem breit aufdrängen zu wollen, ist etwas... na ja.

Akaitori  15.07.2022, 18:42
  • "Dick ist nicht schlecht" wird dann auch mal "Dick ist geil" gemacht

Falsch, Dick sein wird lediglich nicht mehr runtergemacht oder verachtet, dass es nicht gesund ist, weiß man.

  • Und Fitnessstudios sind Tempel des selbstverliebten Patriarchats.

Das Patriarchat ist das System, welches sowohl Frauen als auch Männer (und natürlich auch andere soziale Geschlechter) in bestimmte Rollen zwängt, bzw. die "Normen" bildet.
Das ist auch der Grund, warum progressiv eingestellte Männer, Frauen und andere dabei zusammenarbeiten sollten, sich vom Patriarchat zu befreien.

  • Bei Säugetieren, zu denen auch Menschen gehören, gibt es zwei biologische Geschlechter, auch wenn die woke Bubble mittlerweile sogar gegen diesen Fakt vorgeht.

Falsch. Es gibt noch eine dritte biologische Geschlechtsgruppe, "Inter". Ist auf Abweichungen bei den Geschlechtschromosomen oder auf eine genetisch bedingte andere hormonelle Entwicklung zurückzuführen.
Sowieso aber geht es trans* und non-binary Personen nicht um das biologische Geschlecht (die Geschlechtsangleichung ist dann der Weg dazu, sich im eigenen Körper besser zu fühlen), sondern um das "gefühlte" Geschlecht bzw. das soziale Geschlecht. Das ist auch kein Trend, sondern auch ein historisches Phänomen, so existierten auch in anderen Gesellschaften bereits mehr als unsere zwei Geschlechter. Man bedenke, dass, so wie non-binary Geschlechter "ausgedacht" sind, auch die sozialen Geschlechter "Mann" und "Frau" ausgedacht sind.

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volker79  15.07.2022, 21:45
@Akaitori
Falsch, Dick sein wird lediglich nicht mehr runtergemacht oder verachtet, dass es nicht gesund ist, weiß man.

Selber falsch:

  • Es gibt genug Stimmen, die teilweise sogar im öffentlich-schlechtlichen Schundfunk zu Wort kommen und dort unkritisch ihren Sermon verbreiten dürfen, die dick sein als "Empowering" oder "Das beste, was einem passieren kann" verkaufen oder gleich fahrig werden, wenn man sie auf die Gefahren hinweist und schon den Hinweis auf die Gesundheit als diskriminierend ansieht. Das ist der radikale, aber halt eben besonders laute Teil der Body Positivity Bewegung, die die gute Sache, dass niemand aufgrund von äußerlichen Merkmalen diskriminiert werden darf, in eine völlig falsche Richtung ziehen
  • Die Sängerin Adele erhielt, nachdem sie lange Zeit aufgrund ihrer Wahnsinns-Ausstrahlung und ihres Erfolges mit wuchtiger Figur und noch wuchtigerer Stimme ein Vorzeigegesicht der Body Positivity Bewegung war und sich dann aus gesundheitlichen Gründen zum Abnehmen entschieden hat, diverse Drohungen. "My Body, My Choice" geht scheinbar nur in eine Richtung
  • Und ja, das mit "My Body, My Choice" geht tatsächlich nur in eine Richtung: Stichwort Ricarda Lang, die mit diesem Zitat auf sämtliche gesundheitlichen Nachteile ihrer Figur sch..., aber anderen Leuten eine Corona-Impfung aufzwingen will. Warum ist das das gleiche? Sie kann zwar mit ihrer Fettleibigkeit niemanden anstecken - aber Geimpfte können andere Leute trotzdem anstecken, also ist es in dem Kontext egal ob dick, geimpft oder beides. Aber: Mittlerweile zeigt ja jede Statistik, dass Fettleibigkeit so ein großer Risikofaktor bei Corona ist, dass fit und ungeimpft sicherer gegen einen schweren Verlauf schützt, als fett und geimpft (am besten ist natürlich fit und geimpft, my way). Von den unzähligen anderen Krankheiten, mit denen sie künftig noch unser Gesundheitssystem belasten wird, ganz abgesehen. In sofern ist meine Haltung: Keine Impfflicht und Ricarda darf dick bleiben oder Impfflicht und eine Biggest-Loser-Teilnahmepflicht für Ricarda. Aber das wird sie anders sehen.

Alles so Kleinigkeiten aus der falschen Auslegung von Body Positivity.

Falsch. Es gibt noch eine dritte biologische Geschlechtsgruppe, "Inter". Ist auf Abweichungen bei den Geschlechtschromosomen oder auf eine genetisch bedingte andere hormonelle Entwicklung zurückzuführen.

Auch selber falsch. Es gibt XY und Dödel und XX und Loch. Seltene Mutationen sind oftmals nicht mal überlebensfähig, auf jeden Fall aber nicht fortpflanzungsfähig, und kommen nicht mal alle Schaltjahre vor.

Alles andere sind pathologische hormonelle oder psychische Unregelmäßigkeiten, die aber nichts am biologischen Geschlecht ändern.

Trans ist kein biologisches Geschlecht, sondern eine Lebenseinstellung - wer sich zum anderen Geschlecht verkleiden und später vielleicht umoperieren will, gerne, aber das ändert an den Chromosomen und an dem, was früher mal da war nichts.

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Akaitori  15.07.2022, 23:01
@volker79

Lmao, wenn manche Leute Body Positivity falsch auslegen ist das nicht die Schuld derer, die mit Body Positivity die Diskriminierung aufgrund ihrer Fettleibigkeit aufheben wollten. Und die Falschauslegung ist nicht radikal, sondern dumm. Radikalität ist, wenn man an die Wurzel eines Problems greift, kann ich bei deinem werten "Schundfunk" nicht erkennen.
Mal abgesehen davon, dass ich was du hier "die dick sein als "Empowering" oder "Das beste, was einem passieren kann" verkaufen oder gleich fahrig werden, wenn man sie auf die Gefahren hinweist und schon den Hinweis auf die Gesundheit als diskriminierend ansieht" schilderst noch nie mitbekommen habe, und ich konsumiere ARD und ZDF.

  • Auch selber falsch. Es gibt XY und Dödel und XX und Loch. Seltene Mutationen sind oftmals nicht mal überlebensfähig, auf jeden Fall aber nicht fortpflanzungsfähig, und kommen nicht mal alle Schaltjahre vor.

Falsch, diese Leute haben teilweise keine Geschlechtsorgane, dein Loch und deinen Dödel kannste dir mitsamt deiner Sprache sonst wo hinschieben.

  • die aber nichts am biologischen Geschlecht ändern.

Türlich tun sie das. Sonst hätten sie ja die Geschlechtsorgane des biologisch weiblichen oder männlichen Geschlechts.

  • Trans ist kein biologisches Geschlecht, sondern eine Lebenseinstellung

Hat erstens keiner gesagt, und letzteres ist auch falsch, worauf du anspielst ist cross-dress, was ein Fetisch ist. Niemand hat gesagt, dass man biologisch trans sein kann, trans ist man, wenn das empfundene Geschlecht ein anderes ist als das, welches einem bei der Geburt bzw. durch die Chromosome zugewiesen worden ist. Wenn sich nun eine Trans-Person nach ihrem empfundenen Geschlecht kleidet, ist das ein Schritt darin, ihr Geschlecht anzugleichen. Kann man insofern kritisch sehen, als dass da wieder Stereotype im binären Geschlechtssystem bedient werden (wollen), aber sonst auch nicht. Das ist keine Lebenseinstellung, sondern eine Identität.

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"Normal" hat umgangssprachlich unterschiedliche Bedeutungen.

  • Natürlich ist normal das, was der Norm, dem Durchschnitt entspricht
  • Es gibt Menschen, für die ist etwas innerhalb ihrer Gruppe völlig normal, obwohl sie insgesamt einer Minderheit angehören
  • Normal hat auch die Bedeutung von: " als in Ordnung annehmen, als gegeben zu akzeptieren, dulden, ..o.ä

Homosexualität entspricht nicht dem Durchschnitt, der Norm.

Für Menschen, die so empfinden, ist es normal

Normalerweise sollten normale Menschen kein Problem damit haben, dass es normal ist, wenn etwas oder jemand nicht der Norm entspricht.

Natürlich im Rahmen gewisser Grenzen.

Abwägungen sind bspw.:

  • Wem der Beteiligten schadet es ?
  • Schadet es anderen Menschen oder gar mir selbst ?
  • Geht es mich etwas an ?
  • u.ä.

Hallo Dermeteor,

man kann aus einer großen Häufigkeit keine Norm ableiten. Doch mag eine menschliche Archaik in den Neigungen der biologischen Geschlechter zu einander im Sinne der Fortpflanzung eine Normativität entstehen.

Das schließt aber nicht aus, dass es außerhalb dieser Normativität nicht noch etwas andere geben kann. So ist eine Neigung in sich etwas menschlich Intrinsisches und somit viel allgemeiner normativ.

Es können sich zwar dem gleichen biologischen Geschlecht geneigte Menschen nicht miteinander fortpflanzen: dann gilt die Fortpflanzungsnorm nicht für diese Menschen.

Die Normativität zur Fortpflanzung ist aber nicht als verpflichtend anzusehen, da Menschen sich aus ihrem Bewusstsein heraus frei entscheiden können, sich fortzupflanzen oder nicht. Die freie Entscheidung kann aber wieder normativ sein.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hayns  15.07.2022, 20:40

Antwort von EarthCitizen20

...man kann aus einer großen Häufigkeit keine Norm ableiten.

Kann man schon.

Quelle Wiktionary

normal
Bedeutungen:
[1] ohne Steigerung: vorhandenen (gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, medizinischen, subjektiv erfahrenen) Normen entsprechend
[2] über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise

DWDS zu "normal".

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Nein: Normal kommt nicht von "Norm". Wenn etwas genormt ist, dann hat jemand eine Erfindung gemacht, nach der Dinge eben alle immer gleich hergestellt werden. Das ist aber auch nicht der Normalfall. Es gibt immer Ausnahmen und im Ausland gibt es mit Sicherheit etwas, dass der Deutschen Norm nicht entspricht!

Normal ist, was gefällt! Da hat die Mehrheit der Menschen nichts zu sagen! Das hat was mit Toleranz zu tun - bei Homosexualität sogar mir Gewohnheit. Da muss es gar keine Toleranz geben - Gewohnheit reicht.

Sei doch einfach offen. Dann geht es auch Dir besser.


Hayns  15.07.2022, 20:28

Antwort von AriZona04

Nein: Normal kommt nicht von "Norm".

Ach?

Quelle Wiktionary

normal
Bedeutungen:
[1] ohne Steigerung: vorhandenen (gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, medizinischen, subjektiv erfahrenen) Normen entsprechend
[2] über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise
[3] ...

...

DITO Duden

[...] Herkunft

lateinisch normalis = nach dem Winkelmaß gemacht, zu: norma, Norm
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