Wieso sollte ein Mensch gut sein?
Für Menschen ohne Macht oder sonstige Vorteile ist es natürlich die beste Art und Weise das Leben zu leben. Wenn man gut zu Freunden, Partner und Chef ist, dann ist die Chance weitaus höher ebenfalls gut behandelt zu werden und man erhält Ansehen. Wenn man schlecht handelt, dann erwarten einen negative Konsequenzen. Also ist man natürlich lieber gut.
Aber es gibt auch Personen in der Geschichte die gut waren, obwohl sie es nicht hätten sein müssen. Ich bin ein Laie, was Geschichte angeht, aber ich glaube Mark Aurel war so jemand.
Er hätte so viele Möglichkeiten gehabt seinen Status auszunutzen um einen reinen Hedonismus auszuleben, aber soweit ich es verstanden habe war er stattdessen darauf bedacht ein guter Mensch zu sein.
Und die Frage die sich mir stellt ist halt: Wieso? Klar ist es erst mal offensichtlich "weil es halt gut ist gut zu sein", aber so einfach funktioniert das nicht. Was war die Logik dahinter? Wieso ein gutes und anstrengendes Leben, statt ein Leben voller Glück, Lust und ohne Verantwortung, wie es so viele andere Personen mit Geld oder Macht wählen?
13 Antworten
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Wenn mächtige Menschen trotzdem moralisch handeln kann das viele verschiedene Gründe haben. Das reicht von religiösen Überzeugungen bis hin zu der Einsicht dass es kein funktionierendes Staatswesen geben kann wenn alle unmoralisch handeln und man eben mit gutem Beispiel vorangehen muss.
Der Philosoph Kant beschreibt es in seinem "kategorischen Imperativ" eigentlich am besten.
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Ich finde meistens sind solche Meschen mit viel Geld/Macht/etc. unglücklich. Und um glücklich zu sein nimmt man manchmal manche Sachen in Kauf die villeicht etwas schwerer oder anstrengender ist. Das ist doch ein Teil worum unser Leben sich dreht.
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Nur weil Menschen mit Geld unglücklich sind oder seien können heißt es nicht unbedingt, dass Menschen mit wenig Geld Glücklich sind.
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Du hast mich falsch verstanden, Menschen mit wenig Geld sind unglücklich. Menschen mit Viel, in der Tendenz doch deutlich glücklicher.
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Ja safe . 100%. Aber auf die Frage bezogen meinte ich, dass es daran liegen kann, dass solche Menschen unglücklich sind villeicht :)
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Kann sicherlich auch vorkommen, würde aber schätzen, dass es tendenziell seltener ist Und wenn es ihnen mal schlecht geht, können sie sich schneller wieder abfedern.
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Wenn ich gut zu jemanden bin, dann muss das noch lange kein gleiches Echo haben!
So läuft das nämlich nicht. Deine Rechnung geht dann nicht auf, wenn Du ein Gegenüber hast, welches skrupellos ist.
Und genau das ist das Wort: Skrupel. Diese habe ich mir weitestgehendst abgewöhnt. Es lohnt sich oft nicht. Ich überlege mir daher meine Taten (meine Aussagen und mein Denken) immer sehr gut! Vieles macht einfach keinen Sinn. Und da nützt es mir gar nichts, jeden ständig freundlich anlächeln zu müssen.
Steh zu Dir! Das, was Du sagst, tust und denkst ist immer richtig! Bedenke, dass jede Handlung Konsequenzen mit sich bringt. Wenn Du mit diesen leben kannst, machst Du alles richtig.
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Er hatte wohl sein Herz für Gott geöffnet. Und wenn Gott in einem Menschen lebt, dann ist sein Wunsch ein guter Mensch zu sein stärker, als niedere Triebe.
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Also. Gut und Böse sind nichts als artifizielle Konstrukte.
Es gibt keinen per se guten oder schlechten Menschen, sondern nur Menschen. Deine Frage zielt eher darauf ab, ob man sich gesellschaftlich angemessen, oder asozial verhalten solle, um sich wegen des damit einhergehenden Opportunismus vermeintliche Vorteile zu verschaffen.
Ich sage, dass selbstsüchtiges Verhalten durchaus ein Katalysator sein kann, um sich Vorteile zu verschaffen. Allerdings kostet dies auch seinen Preis. Und langfristig gewinnt man dadurch selten etwas.
Sieh Dir unsere Gesellschaft an. Nicht der permamente Kampf und Konkurrenz gegeneinander, sondern die gebündelten Kräfte einer zueinander solidarisch stehenden Gemeinschaft haben den Menschen so nach vorne katapultiert.
Die erfolgreichsten Herrschaftssysteme beruhten immer zumeist auf Solidarität und Teilhabe. Reine Ausbeutersysteme sind immer zwangsläufig zerfallen.
Auf den Menschen selbst bezogen glaube ich, dass wir alle gute und schlechte Eigenschaften in uns tragen. Je nach Situation - und je nach Bewertung anderer nehmen wir jeweilige (gute) oder (schlechte) Rollen ein und bewerten selbst die Menschen in unserem Umfeld so.
Beipsiel Tankstelle: Du hattest einen lausigen Tag und hast schlechte Laune. Da biegt gerade ne blöde Oma mit ihrem heißen Ofen zur letzten freie Zapfsäule ab. Du drückst aufs Gas, schneidest die Oma und stellst Dich zuerst an die Zapfsäule. Du steigst lässig aus (immer noch vom miesen Tag bestimmt), tankst, bezahlst und würdigst die schimpfende Oma und den wütenden Herren von der Nachbarsäule keines Blickes. Dann fährst Du ab und wirst Dir während der Fahrt bewusst, wie mies Du Dich verhalten hast. Wie wird dann die Bewertung Deines Verhaltens von den Umstehenden gedeutet und wie deutest Du Deine eigene? Für die anderen bist Du das Paradebeispiel eines Egozentrikers, Missetäters und zur Symbolfigur von allem, was in unserer Gesellschaft schief läuft. Für Dich war es nur eine miese Situation, in der Du Dich selbst im Nachhinein kaum wiedererkannt hast.
Gut und Böse sind eben artifizielle Konstrukte
Das beißt sich mit der Realität, die meisten Selbstmorde und auch Suchterkrankungen mit Todesfolge, kommen aus den unteren Schichten. Diese hängen sehr nach, fast 1:1 mit dem Glücklichsein des Menschen zusammen. Geld bedeutet schon, dass man glücklicher leben kann.