Wieso leben wir in einer Gesellschaft in der fast nur kritisiert wird aber fast nie gelobt wird?
12 Antworten
Wie sagt der Volksmund: "Nicht gemeckert ist Lob genug!" :D
Ich denke, es ist durchaus sehr menschlich, wenn der Fokus eher auf die Dinge gerichtet ist, die nicht so gut funktionieren, als auf die Dinge, die gut funktionieren. Wenn wir Menschen immer den Status Quo akzeptieren würden, lebten wir vermutlich noch in Höhlen.
Es fällt uns Menschen ja schon manchmal schwer, uns mal selbst auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: "Das hab ich gut gemacht!" Entsprechend schwierig wird es dann, wenn es darum geht, die Leistung von Anderen herauszuheben.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht; wir sollten mehr loben. Uns selbst aber auch Andere. Aber man muss da auch aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Wenn ich manchmal Eltern sehe, wie sie ihre Kinder immerzu loben und jeden Pups als herausragend bezeichnen, entstehen daraus Erwachsene, die zwar ein hohes Selbstbewusstsein haben, für das es aber objektiv betrachtet, gar keinen Grund gibt. Mittlerweile findet man immer mehr Menschen, die ihre eigenen Fähigkeiten völlig überschätzen.
Von daher, muss man da auch immer einen gesunden Mittelweg finden, was das Loben angeht. Das Problem ist, dass wir Menschen gerne zu den Extremen greifen. Entweder ist es dann zu wenig oder zu viel. Wir Menschen sind nun mal, sehr ambivalente Lebewesen. ;)
Weil Lob eine Art Eingeständnis ist.
Vielen Leuten fällt es aber auch schwer, weil sie es nicht gelernt haben. Weder Lob zu erfahren, noch Lob zu verteilen. Da sie es nicht gelernt haben, geben sie es an ihren Kindern weiter.
Das Gehirn ist als Problemlösungsmaschine entstanden und nicht als Bejubelungsmaschine. Auch Gesellschaften dienen dem Zweck, bestehende Probleme zu erkennen und nicht dem, alles Selbstverständliche zu bejubeln. Da ist es dann zwangsläufig, dass vor allem Probleme erörtert werden.
Beim Menschen besteht jedoch die Besonderheit, dass zum erheblichen Teil ständig neue Probleme geschaffen werden müssen, um etwas zu haben, über das man sich dann ausreichend beklagen kann.
Es wird viel kritisiert, weil es in Deutschland um Leistung, Verbesserung und Wachstum geht. Kritik soll der Ansporn sein sich weiterzuentwickeln und das lernt man bereits in der Schule. Außerdem herrschen in Deutschland viel Neid und Missgunst und die Menschen leiden unter Minderwertigkeitsgefühlen, weshalb eben auch aus persönlichen Gründen andere Leute kritisiert werden um sich selbst besser zu fühlen und sich aufzuwerten.
Also es ist eine Frage der Mentalität, der Einstellung und Erziehung.
Weil das schlechte immer im Vordergrund steht die Frage nach dem warum ist gar nicht so leicht aber ich erkläre es mir so das schlechte taten einfach einen größeren Einfluss und Auswirkungen haben wie gute.
Als Beispiel. Du bist ein guter Mitarbeiter und erbringst an der Arbeit gute Leistung. Dein Chef lobt dich vielleicht einmal im Jahr bei der Zielvereinbarung nimmt sonst aber keine Kenntnis von dir weil es ja der normal Zustand sein sollte das du gute Leistung erbringst.
Ein andere Mitarbeiter bringt schlechte Leistungen und die Firma verliert dadurch einen Kunden. Das ist für den Chef viel "Interessanter" weil es eben Auswirkungen und folgen hat.
Jedenfalls ist das mein Ansatz