Wieso kommen Kamerahersteller aus Japan?

3 Antworten

Zur Analogzeit gab es auch jede Menge deutsche Marken wie Porst, Pentacon/Praktica, Agfa und Rollei etc. Oder auch amerikanische wie Bell & Howell, General Imaging, Kodak, Polaroid und Vivitar.

Leider haben die meisten den Switch auf digital nicht allzugut weggesteckt. Japan war damals in der Digitaltechnologie führend (obwohl Kodak eigentlich die Digitalkamera erfunden hat). Während es der Rest der Welt verschlafen hat und/oder sich in der Vorstellung wähnte, dass Digitalkameras niemals Film ersetzen könnten.

In den frühen 2000ern wars dann aber soweit und der Filmmarkt wurde nahezu komplett abgelöst von Digitalkameras. Im Prinzip blieben nur die Hersteller übrig, die früh genug den Absprung geschafft hatten. Das waren in erster Linie die Marken wie wir sie auch heute kennen. Ca. 2006 kam noch Sony dazu.
Leica, Hasselblad etc. haben sich dagegen eher wegen ihres Nischendaseins und Ruf als Premiummarken gehalten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Ich meine, dass die japanischen Firmen Anfang des 20. Jhd. schon eine ähnlich gute Leistungsfähigkeit hatten wie die mitteleuropäischen. Und sie waren wohl auch im Fernosten die einzigen, die das konnten. Und sie waren nach 1945 auf jeden Fall billiger in den Produktionskosten, konnten so nach und nach die europäiscen Kamera- und Optikhersteller verdrängen. Als dann andere fernöstliche Länder ebenfalls ihre Industrien entwickelten (Taiwan, Vietnam, Südkorea, China ...), waren die Japaner weitgehend etabliert auf dem Markt. Die Produktionen wurden aber wohl auch in die neuen und noch billigeren Länder ausgelagert, wenn ich da richtig erinnere. Meine relativ neue Pentax (von Ricoh) ist z.B. auf den Philippinen gebastelt.

Weil die Japaner es in der Anfangszeit ihrer Industrialisierung genau so gemacht haben wie die Chinesen es heute machen. Sie haben andere ausspioniert und sich fremdes Wissen angeeignet indem sie es geklaut haben. Irgendwann hatten sie einen Stand erreicht, bei dem sie nicht mehr auf das fremde Wissen angewiesen waren.

Wir haben das übrigens ganz genau so gemacht. Wir haben auch aus der ganzen Welt Wissen zusammen getragen. Nicht alles ist auf unserem Mist gewachsen.