Wieso kann man die Spannarbeit nicht mit der normalen Formel Kraft mal Weg berechnen?

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Weil die Kraft, mit der man an der Feder ziehen muss, nicht konstant ist, sondern während des Spannens zunimmt. Die Formel W = F * s gilt nur, falls F konstant ist.


marry8 
Beitragsersteller
 18.12.2013, 13:27

Dankeee :)

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Generell ist W = F * s als Fomel immer irreführend. Eigentlich heißt es dE = v * dp. Um jetzt die Energie zu bekommen, muss man integrieren. Nur im einfachsten Fall, wenn F = dp/dt konstant ist, gilt die obige Formel. Was aber immer gilt, und was du dir merken kannst, ist folgendes:

W (oder E dann halt) ist die Fläche unter dem F / s Diagramm. Waagerecht wird der Weg s aufgetragen, senrecht die Kraft F. Wenn nun F konstant ist, dann hast du ja einfach eine waagerechte Linie und der Flächeninhalt dieses Rechtecks ist in der Tat F * s.

Bei einer Feder wächst F linear mit s an, also F = D * s (wobei D die Federkonstante ist), damit ist das Diagramm eine Gerade durch den Nullpunkt.

Du hast also ein Dreieck, und die Fläche ist ja dann Breite * Höhe / 2.

In diesem Fall gilt dann W = F * s / 2 => F = 1/2 * D * s^2.

Die allgemeine Definition der Arbeit ist das Integral:

W = ∫ F ds;

wobei die Grenzen des (bestimmten) Integrals Anfang und Ende des Weges sind. - Ist die wirkende Kraft konstant, so folgt daraus:

W = ∫ F ds = F ∫ 1 ds = F s;

ist aber die Kraft selbst vom Weg abhängig wie bei einer Feder: (je weiter die Feder schon gespannt ist, desto mehr musst du ziehen, um sie noch weiter zu spannen, also)

F = D s

(D Federkonstante), so folgt:

W = ∫ F s = ∫ D s ds = D ∫ s ds = (1/2) D s² .