Wieso ist ein Physikstudium so schwer? Was sind die größten Schwierigkeiten?

5 Antworten

Naja, ich studiere Chemie und gehe Richtung physikalische Chemie - habe deshalb viel Physik. Ich kann dir nur sagen, dass es viel Spaß macht und wenn man es wirklich will, dann schafft man es auch. Man muss zwar viel machen, hat wenig Freizeit, aber es macht wirklich viel Spaß :) ... naja, generell sind die Naturwissenschaftlichen Fächer die schwersten die man studieren kann. Bei unserer Uni kann man zu Probe eine Woche oder ein paar Tage "studieren". Versuch mal das :)

Vorraussetzungen: kein NC nur abi mit Chemie oder Physik A-Niveau (Dänemark) ... allerdings kann es von Uni zu Uni varieren.

Schwer: Ein Kapitel pro Vorlesung (und es auch verstehen), viele Aufgaben machen und Laborarbeiten samt "schwere" Klausuren und wenig Ferien. Wenn man dafür brennt halb so schlimm, man muss sich allerdings auch daran gewöhnen :)

Hoffe ich konnte helfen.

PS! Mathe ist ziemlich einfach bei Chemie und Physik (an unserer Uni mussten wir die gleichen Mathe-Kurse besuchen) :)


NerfFreak 
Beitragsersteller
 03.01.2014, 01:55

Ok vielen dank. Das mit der Freizeit wäre für mich jetzt kein allzu großes Problem, sofern der Stoff spaß macht und davon gehe ich aus.

1
wahrergoldmond  03.01.2014, 02:02
@NerfFreak

Wenn du so reingehst, dann hört es sich ja richtig an :) ... und wenn es dir Spaß macht, dann lass dich NICHT Entmutigen! Wir hatten auch ein paar die ganz schnell abgebrochen haben - die hatten kein Interesse an Chemie und haben es nur wegen dem Inexistenten Nummerus Clausus genommen. Damit nicht gesagt dass schlechtes ABI=zu dumm für Naturwissenschaften bedeutet (ich kenne auch viele, die sich einfach nur gelangweilt haben und im Studium endlich eine Herausforderung gefunden haben)!

Und noch etwas. Am Anfang hatte ich (und auch andere) das Gefühl, ich sei zu dumm für Chemie und was habe ich mir nur dabei gedacht Chemie studieren zu wollen. Nach einem Monat hatte ich mich eingelebt und fand heraus, dass es doch das richtige war. Also bitte auch nicht zu schnell aufgeben - allerdings, wenn du siehst es ist das falsche, dann nicht ein paar Jahre weitermachen, denn abbrechen ist keine Schande. Dann hattest du es wenigstens versucht. Aber viel Glück dabei, hoffe es ist das richtige für dich :)

0
NerfFreak 
Beitragsersteller
 03.01.2014, 02:08
@wahrergoldmond

Danke, mir geht es zwar um Physik aber ich geh mal davon aus dass man das bei einem Physikstudium ähnlich ist.

0
wahrergoldmond  03.01.2014, 02:36
@NerfFreak

Naja, ich studiere Chemie und Physik parallell. Bekomme also einen Bachelor in Chemie und Physik und nehme meinen Master in Chemie ^^ ... und Chemie ist ziemlich Physikbelastet ^^

0

schwer is es ganz einfach, weil du mit auswendiglernen nicht weit kommst, du musst es verstehen. und genau das ist eben von der intelligenz abhängig, der eine hat genug davon und physik zu verstehen, die große mehrheit aber nicht!


MarkusRogina  03.01.2014, 01:58

Stimm ich dir voll und ganz zu. Selbst Chemie und Mathe kann man noch auswenidig lernen aber Physik ist das grauen. Man muss es verstehen und es ist schwierig zu verstehen.

Jeder der in Physik gut ist ist in Mathe und Chemie auch gut. Aber jeder der in Mathe Chemie gut ist ist nicht direkt in physik gut. Das kann ich jedenfals in meiner Schule so beobachten.

0
NerfFreak 
Beitragsersteller
 03.01.2014, 02:01
@MarkusRogina

Also in Chemie bin ich eher durchschnittlich, weil ich mir das nicht so ableiten kann wie in Mathe und Physik.

0
wahrergoldmond  03.01.2014, 02:12
@MarkusRogina

Würde ich nicht so sehen ... ich studiere Chemie und die meisten Physiker können nichts mit Chemie anfangen (haben nicht das räumliche Denken). In Chemie musst du 3-dimensional Denken können, einiges auswendig lernen, allerdings muss du auch alles Verstehen können. In Dänemark kann man ein Hauptfach und ein Nebenfach studieren (nicht Lehramt, das gibt es nicht in DK). Und ich studiere Chemie und Nebenfach Physik. Ich persönlich finde Physik einfacher als Chemie, aber ich kenne auch Chemiker die anders denken. Chemie gilt als das Fach in der Mitte. Wir müssen nicht nur Chemie können, sondern auch Physik, Biologie, Mathematik usw. können. Also nichts mit einfach nur auswendig lernen.

Ich habe zwar Physik dazugewählt, allerdings ist in der Grundausbildung auch viel Physik dabei. Ich kenne ein paar die kurz vor dem Bachelor ihr Hauptfach Chemie mit Physik umgetauscht haben. Also als Chemiker muss du auch Physik können, mit dem fleißigen auswendig lernen kommst du nicht weit ^^

Generell gesehen kann man nicht Physik, Mathematik oder Chemie auswendig lernen!

0
sahgpredjega  03.01.2014, 10:06
@wahrergoldmond

ja chemie und mathe muss man natürlich auch verstehen, ich studiere das ganze zwar nicht, aber würde sagen, dass es deutlich anspruchsvoller ist physikalische zusammenhänge zu verstehen als die in der chemie. 3-dimensionell (räumlich) zu denken ist leichter als sich sachen wie 1-dimensionelle strings und raumzeit vorzustellen!

0
NerfFreak 
Beitragsersteller
 03.01.2014, 01:52

Gott sei dank, ich lerne so gut wie nie auswenig, weil ich es auch nicht kann, deshalb hab ich in Geschichte etc. auch keine besonders guten Noten.

In Mathe und Physik versuche ich mir immer erst alles logisch zu betrachten und zu verstehen bevor ich stumpf Formeln verwende.

Danke.

1

Du musst gut in Mathematik sein, sehr genau arbeiten können, ein gutes Abstraktionsvermögen besitzen und dazu Durchhaltevermögen. Mit "Auswendiglernen" -wie in der Schule- kommt man da nicht weit. Viele scheitern bereits an zu geringen Mathematikkenntnissen, die sie aus der Schule mitbringen. Dort gehen viele den "Weg des geringsten Widerstandes", um gute Noten zu ergattern (Abwahl "schwerer Fächer").. Das rächt sich später.


NerfFreak 
Beitragsersteller
 03.01.2014, 01:53

Das selbe wie unten. Danke.

0

Das ist ganz einfach zu beantworten.

In vielen akademischen Fächern wie Philosophie, Pädagogik etc. kannst du den größten Unsinn verzapfen und trotzdem ein geachteter Universitätsprofessor sein.

Als Physiker werden deine Aussagen in Experimenten überprüft und du kannst dich ganz schön blamieren. Noch nie was von der Sache mit dem Superwasser gehört?


Fjodor95  04.01.2014, 19:58

Eine sehr qualifizierte Aussage. Nach deiner eigenen Definition bist du jetzt ein Philosoph, weil du den grössten Unsinn erzählst und es noch für wahr hältst. :D Ich glaube, du hast noch nie etwas von akademischer Philosophie oder anderen Geisteswissenschaften gehört. Wenn du in Philosophie einen Unsinn erzählst, kann das genau überprüft werden und du bist genauso weg vom Fenster wie ein Physikprofessor. Sagt dir das Stichwort Logik etwas? Wenn ja, dann solltest du merken, dass ein akademischer Philosoph auch an Spielregeln gebunden ist und nicht einfach Unsinn erzählt. Wenn du sagen würdest, dass es kaum reale Anwendungsbereiche für diese Disziplinen gibt, würde ich dir 100% zustimmen. Aber innerhalb dieser Disziplin kann ein Philosoph sicher keinen Unsinn erzählen und Uniprofessor sein.

Viele Geisteswissenschaftler haben auch Fakten als Grundlage für ihre Forschung (Geschichte, Kulturen, Sprachen,...) oder Experimente zur Überprüfung. Ein Pädagoge, der behauptet, dass Kinder am besten lernen wenn sie dabei ausgepeitscht werden, wird sehr schnell von der Realität eingeholt wenn er es ausprobiert. Und ist dann auch seinen Job los.

Ich halte Naturwissenschaften auch für die schwierigsten und zugleich fürs Überleben und den Wohlstand für die bedeutendsten Wissenschaften. Aber das was du sagst zeigt vielmehr deine absolute Ahnungslosigkeit und Ignoranz gegenüber allen Nicht-Naturwissenschaften als dass es eine ernst zunehmende Antwort auf die gestellte Frage geben würde.

0
josef050153  05.01.2014, 06:15
@Fjodor95

Eine sehr qualifizierte Aussage. Nach deiner eigenen Definition bist du jetzt ein Philosoph, weil du den grössten Unsinn erzählst und es noch für wahr hältst.

Ich kann deshalb kein Philosoph sein, weil ich meine Aussage NICHT für wahr halte und du solltest sie auch eher als kabarettistischen Beitrag nehmen.

1

Eignung, Hürden, Irrtümer

Viele Unis bieten Studienanfängern Vorkurse in Mathe an, in denen sie ihr Wissen auffrischen können, bevor es losgeht. Denn in den Vorlesungen ist man schnell über den Schulstoff hinaus. »Eine mathematische Begabung und logisches Denken helfen beim Physikstudium«, sagt der Kasseler Professor René Matzdorf. Aber für den Beginn seien gute Schulkenntnisse ausreichend. Wer allerdings bei den Übungsaufgaben schlampt, verpasst rasch den Anschluss und tut sich am Ende des Semesters schwer. Wer sich durch die Anfangssemester durchbeißt, hält normalerweise auch bis zum Ende des Studiums durch. »Die ersten zwei Semester sind hart, da darf man sich nichts vormachen«, sagt Felix Schleifer. Vielen sei nicht klar, wie sehr sich die Klausuren an der Universität von den Tests in der Schule unterscheiden. Sein Tipp: »Mit Kommilitonen, die schon weiter sind, sprechen und alte Arbeiten bei der Fachschaft einsehen.« Inken Hofbauer hat sich eine Lerngruppe gesucht – und prompt verbesserten sich die Noten. »So habe ich auch den Spaß am Studium wiedergefunden, der zwischendurch etwas gelitten hat.« Der Bachelorstudiengang Physik ist in der Regel zulassungsfrei. Für die Master-Eignung zählt die Bachelornote. Viele Unis erwarten hier mindestens eine Drei, einige setzen zudem auf Auswahlgespräche oder Motivationsschreiben.

Quelle - Studienführer 2013/14