Wieso heißt es "du VERGOLDEST meine Zeit"?

4 Antworten

Das nennt man "sinnbildlich" und ist nur im übertragenen Sinne zu verstehen.

Gold gilt als wertvoll und schön. Wenn du also jemandem die Zeit "vergoldest" heißt das, dass du sie ihm aufwertest und verschönerst. Z.B. mit deiner Anwesenheit, deinen Ideen, deiner Freundschaft, deiner Liebe... Was auch immer.

Ist also ein schönes Kompliment.

Das hier viel zitierte "vergeuden" hingegen meint direkt das Gegenteil. Das würde bedeuten, du gehst jemanden gehörig auf die Nerven und ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass man unerwünscht ist.

Alles nicht hinreichend, oder falsch! 'vergeuden' ist sicher nicht gemeint - dies ist ein poetischer Ausdruck und meint, die Qualität der Zeit mit ihren Höhen und Tiefen, insgesamt also mangelhaft, wird durch und durch veredelt. Warum nun gerade Gold? Das geht zurück auf die Zeit des Übergangs in das moderne materialistische Weltbild nach 1500 bis 1700, und hängt auch eng zusammen mit den Wandlungen der Vorstellungen vom Aether, der 'quinta essentia', wörtlich 5. Element (als alles durchdringendes Geistiges z.B. zu den vier Elementen nach Aristoteles gedacht - daher auch heute: 'Quintessenz' als das was nach einem Streit z.B. bleibt). Den nicht immer gebildeten Fürsten (stets in Geldnot: Kriege, Schlösser) konnten Scharlatane eine Profanisierung der Idee des edlen in allen Dingen hin und wieder leicht verkaufen, indem sie versprachen aus unedlem Material (Blei z.B., es ist auch schwer ähnlich wie Gold) ebendieses zu zaubern. Vergolden heißt, danke für Eure Geduld, also aus allem Dreck das Üble zu entfernen und das reine Gute bleibt. Und ist es nicht so mit unserer Erinnerung? Wie schön dass das Gute auch siegt am Ende, nicht in der Welt aber für jeden Einzelnen. Na ja - mehr oder weniger. (Ssange Choda)

Bist du sicher, dass du nicht vergeudest meinst? ;)

 

Ich könnte mir nur vorstellen, dass es eine andere Wortwahl für "du versüßt mir die Zeit" ist, dann ist das ein Kompliment und dieser Mensch mag dich sehr

Frage ist sicher nicht ganz ernst gemeint. Das Sprichwort im ursprünglichen Sinne beschäftigt sich nicht mit „vergolden“, sondern „vergeuden“.