Wieso hassen voll viele Erdogan, obwohl er ein sehr guter Präsident ist?

14 Antworten

Finde ich auch, Erdogan ist ein guter Präsident, ein Super-Türke.

Von mir aus kann er gerne so weiter machen. Was soll daran falsch sein, sehr viele Türken lieben und verehren ihn abgöttisch.

Das Gute ist: dann kann die EU endlich nicht mehr anders und muss sämtliche Beitrittsverhandlungen endlich und für immer beenden.

Steht oben auf einer sehr bekannten türkischen Zeitung: Türkiye Türklerindir

Bedeutet: "die Türkei den Türken.

Super, dann aber auch "Europa den Europäern". Für Türken haben wir da keinen Platz mehr, was auch besser ist, für beide Seiten.

 - (Politik, Türkei, Erdogan)

friendssuchtiii  18.12.2022, 19:42

Die Türkei gehört den Türken*

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EinfachSo01  18.12.2022, 20:15
@friendssuchtiii

Warum Sie auf so einen alten Beitrag noch antworten verstehe ich nicht, aber da ich es zufällig gerade mitbekomme:

Richtig, die Türkei gehört den Türken. Also liebe Türken, back to the roots, heim in die geliebte Heimat.

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Hallo,

er ist keinesfalls ein "sehr guter Präsident".

1. Er meinte mal, die Gleichberechtigung von mann und Frau sei gegen die Natur. Dazu kommen weitere Einschränkungen der Menschenrechte u.a. Presse-, Versammlungs-, Meinungs- und Kunstfreiheit (letzteres u.a. bezogen auf Satire im Inn- u. Ausland) und der Bau eines Protzpalastes inmitten eines Naturschutzgebietes.

2. Er arbeitet indirekt lieber mit dem IS zusammen, nur um die Kurden zu bekriegen.

3. Er lässt mehrere Tausend Richter berhaften, um sie durch Regimetreue zu erstzen und entlässt eben mal mehr als 15.000 Lehrende (Professoren/-innen, LehrerInnen,...) und beschränkt deren Reisefreiheit.

Glaub nicht alles in den Medien, was über Erdogan gesagt wird und vermeintlich gut ist. "Bereinigung" und ähnliche Wörter wurden von einem Mann und dessen Kosnorten genuntzt, die dann 6 Jahre lang Terror über Europa und die Welt brachte.

Ich könnte mir vorstellen, dass in nächster Zeit ein Erdbeben in der Türkei stattfinden wird, wenn sich Kemal Mustafa Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, sich kontinuierlich schneller im Grabe umdreht.

MfG

Steven Armstrong


kein führender Politiker kann jemals allgemein "gut" sein. Er kann bestimmte Interessen vertreten und sollte auf lange Sicht sowohl im Sinne des eigenen Volkes, als auch im Sinne einer entsprechenden Gemeinschaft (UN, Europa, was auch immer) handeln.

Man kann sein Parteiprogramm und seine Machtdemonstrationen gut oder schlecht finden, aber nicht als gut oder schlecht definieren.


SamboZockt  03.10.2016, 16:28

gut sachlich beschrieben +1

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Also ich hasse diesen Zampano vom Bosporus nicht. Meiner Meinung nach geht es zurzeit in der Türkei nicht mehr nur um, Diktator oder Diktatur, es geht um mehr. 

Nicht einem Moment lang ist die türkische Opposition der Versuchung erlegen, auf ein Gelingen des Putsches zu setzen und somit den Autokraten Erdogan loszuwerden. Nicht einmal die Vertreter der Kurden haben darauf gesetzt. Die Opposition in der Türkei hat in der dramatischen Nacht zum Samstag eine große demokratische Reife bewiesen, die ihrem Präsidenten und seiner AKP schon lange abgeht. Dass sich das Volk so geschlossen gegen den Putsch gestellt hat, ist für dieses Land, in dessen Innenpolitik das Militär immer eine große Rolle gespielt hat, eine wichtige, vielleicht sogar historische Erfahrung. Nie wieder die Diktatur der Generäle.
Umso schlimmer wäre es, wenn jetzt statt der Diktatur ein Diktator käme. Alles sieht aber danach aus, dass Machthaber Erdogan die Situation nutzen wird. Dass er nun nicht nur die Führer der Putschisten bestraft, sondern sich aller Kräfte entledigt, die seinem Ziel einer Präsidialherrschaft auf Lebenszeit und einer unauslöschlichen Hegemonie der AKP noch gefährlich werden können. Dann würde sich der Sieg der Demokratie gegen die Militärs in sein Gegenteil verkehren.
Hier kommen auch die Europäer ins Spiel. Auch sie haben dem immerhin ursprünglich einmal demokratisch gewählten Erdogan in dieser Krisensituation beigestanden, wenn auch nicht mit Vergnügen. Das war klug. Umso mehr haben sie jetzt das Recht und die Pflicht, von ihm Mäßigung zu verlangen. Und eine Korrektur seine Politik. Rücksichtslosigkeit, Großmannssucht und vielleicht auch persönliche Vorteilsnahmen haben die Türkei in diese Krise getrieben. Europa muss Erdogan deutlich machen, dass es von ihm ein Ende dieser Politik der inneren und äußeren Konfrontation erwartet. Jetzt, wo er zu seiner großen Schlussoffensive ansetzt, muss ihm das klargemacht werden, nicht wenn es zu spät ist. Schon die Frage der Visafreiheit muss daran geknüpft werden, ob die grundlegenden Freiheits- und Menschenrechte eingehalten werden. Schon die Festnahme von Juristen und anderen, die mit dem Putsch nichts zu tun haben, muss scharfe internationale Proteste nach sich ziehen. Auch wenn es vielleicht den Flüchtlingsdeal kostet. Jetzt geht es um mehr!!!

Also: Wer stoppt den wütenden Zampano vom Bosporus?
Wer über den türkischen Präsidenten lamentiert, neigt dazu, sich zu wiederholen. Es geht nicht anders. Erdogans demokratisches Sündenregister: Entlassungen, »Säuberungen«, Eingriff in die Gerichtsbarkeit, Enteignungen, Ausreiseverbote, Wissenschaftsabbau und Schulschließungen. Alles unter dem Deckmantel, hart durchgreifen zu müssen, um die Demokratie zu wahren.
Da lachen ja die Hühner!
Recep Tayyip Erdogan ist ein Despot, ein Machtbesessener, der keine andere Meinung neben der seinen zulässt. Der dem Westen droht, der über westliche Politik und Politiker herzieht, der sich Russland anbiedert und so die Nato vor den Kopf stößt und der gar nicht zu bemerken scheint, wie er sich dauerwütend von den zivilisatorischen Errungenschaften der westlichen Wertegemeinschaft immer mehr entfernt. Ganz nebenbei spaltet er auch noch das eigene Volk, denn längst nicht alle Türken sind erdoganophil.
Für den Westen heißt das: Lasst den Zampano vom Bosporus doch in seiner Wüterei ersaufen! Ein klarer Schnitt ist jetzt gefordert: Abbruch der Kontakte, Aufgabe der EU-Beitrittsgespräche, Aufkündigung des Flüchtlingspakts und der dringende Rat, sich aus der Nato zu verabschieden. Mit all dem rechnet der Zornige in Ankara nicht. Genau darum wird es Wirkung zeigen.
Und danach kann man ja wieder auf die Türkei zugehen, aber erst nach dem Bruch.

 - (Politik, Türkei, Erdogan)

Eigentlich ist mir Erdogan so egal wie wenn in China ein Sack mit Reis platzt.

Aber ich hasse ihn nicht. Warum auch? Persönlich hat er mir ja nichts getan.

Der Gerechtigkeit halber muss ich aber sagen, dass ich ihn auch nicht für einen guten Politiker bzw. Menschen halte.

Und die, die ihn hassen, werden ihre Gründe dafür haben.

LG Lazarius