Wieso haben Vögel angst vor uns?
Ich mein ich würde ihnen ja nichts antun, wenn sie mal auf meiner Hand landen.
11 Antworten
Es ist nicht schwer wilden Vögeln beizubringen, dass sie auf der Hand landen oder zumindest Futter von der Hand zu nehmen. Bei Schwarmvögeln ist es deutlich einfacher als bei Einzelgängern.
Manche wurden allerdings über Jahrhunderte hinweg gejagt und man kommt ihnen noch nicht einmal nah genug um Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Zum Beispiel halte ich es für ein Ding der Unmöglichkeit einen wilden Kormoran, der nicht an Menschen gewöhnt ist, aus der Hand zu füttern.
Wenn die Vögel aber keine schlechten Erfahrungen mit uns gemacht haben, dann kann man ihnen beibringen, dass der Mensch ein wirklich guter Freund sein kann. Die Vögel in den Videos habe ich alle davon überzeugt, dass ich sie nicht fresse, wenn sie auf meiner Hand landen. Begonnen hat alles mit einer Kohlmeise. Du kannst hier den allerersten Versuch sehen, in der ersten Minute ungeschnitten und in Echtzeit.
https://www.youtube.com/watch?v=CGkvnMrjnYI
https://www.youtube.com/watch?v=ysZkVYhhKzk
https://www.youtube.com/watch?v=4zQRCo6kH70
Am leichtesten war es bei diesen Gelbschnabeltokos in Afrika.
Wenn man weiß wie es geht, dann ist es gar nicht schwer die Vögel zu überzeugen. In der Regel brauche ich dafür nur wenige Minuten.
Was machst du dafür? Muss mich gar nicht bewegen und ihnen essen in meiner Hand halten. Und welche Futter mögen sie am meisten 🙂
Es gibt verschiedene Methoden. Du kannst die "Fluchtdistanz" heraus finden und dich knapp außerhalb der Fluchtdistanz hinsetzen und ein Buch lesen. Am Tag darauf rückst du ein Stück näher, so lange bis du ihnen ganz nah bist. Dann nimmst du das Futter weg und legst es auf deine Hand. Als Futter kannst du Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse nehmen. Es geht aber auch jedes andere Futter.
Sehr viel schneller geht es mit einem Versteck, zum Beispiel hinter einem zugezogenen Fenster. Du gewöhnst die Vögel an eine Stelle auf dem Fensterbrett, an der eine Futterschale steht. Nach dem sie dieses Stelle gut kennen, versteckst du dich nur ein paar Zentimeter hinter der Stelle an der du die Schale platziert hast, nimmst sie weg und legst genau an die Stelle deine Hand mit dem Futter. Die Vögel können nur deinen Arm und deine Hand sehen. Dein Körper bleibt innen verdeckt. Wenn sie dich nicht sehen, dann kommen sie auf deine Hand und beginnen zu Fressen, so als ob die Schale noch immer dort stünde. Wenn du dann deine Hand in Zeitlupe bewegst, dann können sie dein Gesicht und deinen Körper sehen. Sie begreifen, dass sie auf deiner Hand und nicht in einer Schale sitzen und dass du ihnen nichts tuen willst.
Noch einfacher war es mit den Gelbschnabeltokos. Da hatte ich ja kein Versteck und habe ich nur ein paar Sonnenblumenkerne in den Sand gestreut. Dann habe ich mich von den Vögeln abgewendet indem ich ihnen den Rücken zugedreht habe. Mit meiner Körpersprache habe ich ihnen klar gemacht, dass ich weder an den Körnern noch an ihnen ein Interesse habe. Als sie alle Kerne vom Boden aufgesammelt hatten, habe ich ihnen weitere Kerne auf der Hand angeboten.
Es gab also eine ganz einfache Kommunikation zwischen uns. Ich habe ihnen zuerst gesagt, dass ich kein Interesse an ihnen habe und sie danach eingeladen. Das war auch schon alles.
Stell dir vor, du wärst ein Vogel. Also sieht du auch nur die Perspektive von ihnen. All diese Straßen und Verkehr und alles. Das macht ihnen doch ohne Diskussion Angst. Und wenn wir Menschen dann auch teilweise so blöd handeln, ist das dann doch ganz klar. Was ich ganz oft in der Stadt sehe, ist wenn kleine Kinder die Vögel wegjagen, indem sie so hässlich schreien und treten. Sie hatten vielleicht beispielsweise schlechte Erfahrung mit anderen Menschen und wollen sich nicht das Leben nehmen lassen.
Das hat eine ganze Reihe von Gründen.
Um nur mal zwei gewichtige davon zu nennen:
Erstens ist der Mensch ein natürlicher Fressfeind der Vögel.
Denn Vögel schmecken in der Regel recht gut und werden deshalb seit Jahrtausenden vom Menschen besonders gern gejagt und gegessen.
Zweitens ist jedes sehr viel größeres und massereicheres Tier von vornherein ein natürlicher Feind des kleineren Tieres.
Einfach, weil sich durch den immensen Unterschied der Körpermassen Gefahren für den Schwächeren ergeben.
Stellen Sie sich vor, eine Nacht eng neben einem Elefanten zu schlafen.
Eine unwillkürliche Bewegung des Giganten und es wäre um Sie geschehen.
Mit besten Grüßen
gregor443
Weil wir Raubtiere sind und Vögel potentiell unsere Beute. Woher soll der Vogel wissen dass du ihn nicht verschlingst wenn er auf deiner Hand landet.
Woher sollen sie das wissen? Sind ja keine Hellseher.
Und jedes Nicht-Raubtier ist vorsichtig. Wäre sonst ein arg kurzes Leben ....
Anmerkung: Auch Raubtiere sind vorsichtig :)
Ich hab heute 2 kleine Vögel beobachtet wie sie das Vogelfutter essen😍 leider als sie mich bemerkt haben sind sie schnell weg geglogen. Danke für die Videos =)