Wieso hab ich Tiere gequält?

9 Antworten

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Hattest du Probleme in der Schule? Oder Zuhause?

Denn entweder war es einfach nur die Neugier oder du hast deine Wut an diese Tierchen ausgelassen.

Für Profiler ist das ein alarmierendes Zeichen dafür, dass das Kind später im Leben eventuell zum Serienmörder wird.

Aber es gibt sooo viele Kinder, die besorgniserregende Dinge tun, und trotzdem stinknormale Erwachsene werden :)

Ach ja, noch was: gibt auch das gegenteilige Beispiel. Nämlich als Kind tierlieb sein, als Erwachsener aber nicht unbedingt so


blattimwindunkn 
Beitragsersteller
 20.11.2021, 14:58

Oh, ich antworte etwas spät.

Um Ehrlich zu sein war ich ein sehr sehr schlimmes Problemkind. Ich bin mit 10 in ein Heim gebracht worden, aber das nicht weil ich ein Problemkind war.

Ich weiß nicht wirklich ob es daran liegen könnte.

MissusMe  20.11.2021, 17:56
@blattimwindunkn

Hey Du :)

Ja, ich denke schon, dass es auch daran gelegen hat. Denn nicht immer ist man in einem Kinderheim besser und glücklicher dran....

Ich kenne deine Lebensgeschichte nicht, bin mir aber sicher, dass du ein sehr schweres Leben hattest/hast, und das alles sich in deinem Kindesalter gezeigt hat. Leider hinterlässt ein schweres Leben sehr sehr oft seine schlimme Spuren, sogar zeitlebens.

Deswegen suche dir bitte professionelle Hilfe, damit du es verarbeiten kannst. Ich habe auch den Eindruck, dass du ein sehr gutes Gefühl von Recht und Unrecht hast. Das ist so viel wert!

Alles Liebe für deine Zukunft und vielen Dank für das ☆

LG

Hej!

Das kann verschiedene Ursachen haben. Ein bisschen gehört das sogar zur normalen Entwicklung (auch wenn das hart klingt), denn Kinder wissen noch nichts von Leben und Sterben, Schmerz und Leid. Fehlendes Wissen sorgt also oft dafür, dass Kinder ganz ohne bösartige Absicht Tiere quälen. Sobald es ihnen aber beigebracht wird und sie Empathie entwickeln, sollte das aufhören.

Manchmal deutet so ein Verhalten aber auch auf starke Belastungen des Kindes hin, bis hin zu Traumatisierungen. Wenn das Kind seine Emotionen nicht vernünftig ausleben kann, darf oder möchte, dann kann es zu einem solchen Verhalten kommen. Wenn in deiner Kindheit also sowas wie Stress, Vernachlässigung, Gewalt (psychisch und physisch), Verbot von Emotionen usw vorgeherrscht haben, dann könnten das die Gründe dafür sein. In diesem Fall würde dann das Absichtliche zufügen von Schmerz den eigenen Schmerz lindern - könnte ich mir zumindest vorstellen.

In starken Belastungssituationen reagiert der Mensch nicht mehr unbedingt so, dass er seinen eigenen Werten treu bleibt. Man hört immer wieder, dass Mütter ihre Babys zu Tode schütteln oder Kinder ihre Pflegebedrüftigen Eltern ersticken, weil sie schlichtweg überfordert sind. Das bedeutet aber nicht, dass sie schlechte Menschen sind oder das Kind oder das Elternteil nicht geliebt hätten. Dabei handelt es sich um einen seelischen Ausnahmezustand, in dem ein unerträglicher Zustand dazu führt, dass es zu solchen Handlungen kommt.

Was letztendlich die Ursache bei dir ist, warum du als Kind Tiere gequält hast, das kannst nur du selbst wissen. Vielleicht findet sich ja in deiner Geschichte etwas, was dich seelisch sehr belastet hat und zeitlich passen würde.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – diagn. DIS, kPTBS & Depression + Studium Psychologie

blattimwindunkn 
Beitragsersteller
 20.11.2021, 15:06

Hallo!

Also.. ich erinnere mich nicht mehr wirklich an meine Kindheit, es sind ein paar wenige Fetzen. Dennoch weiß ich, dass ich ein ziemlich "schlimmes" Problemkind war. Mit 10 kam ich in ein Heim, aber nicht aus dem Grund weil ich ein Problemkind war.

Mir fehlen die Erinnerungen um sagen zu können was genau der Auslöser war. (Zu dem Emotionen ausleben und all das)

Die PTBS wurde mir allerdings auch diagnostiziert, zu deiner eigenen Erfahrung möchte ich das auch hinzufügen.

Im großen und ganzen sind mir Menschen nicht wirklich von wert, aber dass ich Tiere leiden lassen habe für etwas dass ich nicht rauslassen konnte, ist dennoch nicht zu verzeihen.

Es sind kleine Tiere, sie können sich nicht wehren wenn ein großer Mensch sie quält.

Trotzdem Danke für deine Hilfe.

CaptainExit  23.11.2021, 12:25
@blattimwindunkn

Ich denke auch nicht, dass sowas zu verzeihen ist. Nur weil es Gründe dafür gibt, entschuldigt das das Verhalten natürlich nicht. Aber die Gründe erklären es.

Fehlende Erinnerungen können durchaus auf eine (k)PTBS hindeuten. Auch dass man keinen wirklichen Zugriff auf seine Emotionen hat.

Vielleicht muss man da bei dir also etwas tiefer gehen, um die Ursachen für dein Verhalten tatsächlich herauszufiltern, denn ohne Erinnerungen ist das natürlich sehr schwer. Darf ich fragen, ob du, wenn du eine PTBS diagnostiziert hast, dann heute auch bestimmte Problematiken hast?

Liebe Grüße

blattimwindunkn 
Beitragsersteller
 01.12.2021, 12:57
@CaptainExit

Deine Frage ist nicht schlimm, wir sind hier ja anonym.:)

Ja ich habe es diagnostiziert bekommen. Ich wusste früher nicht-einmal, dass ich ein Trauma haben könnte. Ich hatte es in der ersten Stunde bei der Trauma-Therapie bemerkt.

Nur leider ging sie nur 6 Monate, da ich danach aus meiner besten Einrichtung geflogen bin, jetzt suche ich nach etwas neuem. :)

Zu den Erinnerungen, ich habe oftmals Träume, von denen ich nicht weiß ob es wirklich passiert ist oder ob ich mir alles einbilde. Es ist kompliziert und macht mich ehrlich gesagt etwas verrückt.

Danke für die Zeit, die du dir nimmst.

CaptainExit  01.12.2021, 20:09
@blattimwindunkn

Schön von dir zu hören! :)

Dass du rausgeflogen bist ist schade, aber ist mir auch schon passiert. PTBS ist halt scheiße😅 das kann man nicht schönreden.

Hast du denn keine Möglichkeit wieder in die selbe Klinik zu gehen? Es gibt ja leider gar nicht mal so viele gute Kliniken, die sich damit auskennen oder sogar darauf spezialisiert haben. Und hast du schon eine Klinik ins Auge gefasst, die dich stattdessen interessiert?

Das mit den Träumen ist tatsächlich sogar etwas sehr typisches für jemanden der als Kind traumatisiert wurde. Und ich weiß recht gut, was du meinst. Wenn die Grenzen von Traum und Realität anfangen zu verschwimmen, dann fängt man an alles infrage zu stellen.

Gerne :)

Hi^^

Ich habe das auch gemacht...

Bei mir lag es daran, dass ich damals einige Probleme hatte...oft streiten mit Eltern,keine Freunde etc... und bei den Tieren war das so dass sie mir unterlegen waren. Ich habe quasi meinen Hass und meine generellen Probleme auf diese projektiert...

Ich habe mir damals auch gewünscht,dass Gemüse schreien könnte. Weil ich es dann ganz langsam und qualvoll hätte aufschlitzen können...

Jz bin 16 und mag Tiere eigentlich auch...statt inselten etc.zu zerquetschen bringe ich jz auf brutale Weise Leute in meinen Büchern um...also ich weide die da aus etc...oder gucke mir viedeos von obduktionen an, Bilder von Leichen ( aus einem Buch für die Rechtsmedizin ) etc...

Ps: hab immer noch keine Freunde ( was ein Wunder 😂) ✌


blattimwindunkn 
Beitragsersteller
 13.11.2021, 00:54

Irgendwie erschreckt es mich nicht, mit dem Freunde und ein paar weiteren Punkten haben wir wohl was gemeinsam.

Aber Danke für die Antwort.

Kruemmelkugel  13.11.2021, 00:57
@blattimwindunkn

Das waren Witz...weil du das mit den Freundne gesagt hast 😂 sorry...mein Humor ist eigen...und tod...so wie mein Kanninchen .

Kinder machen sowas manchmal im sehr jungen Alter. Ich glaub, weil die Moral einfach noch nicht ausgereift ist.. Überhaupt ist bei jungen Kindern vieles noch nicht ausgereift.

Ich hab Mal im Sandkasten Ameisen zerdrückt, ein Kind hat mitgemacht..

Ich weiß noch, dass es mir dann irgendwann aber richtig leid tat - nicht bloß aus Scham.

Aber wie gesagt, das mit der Entwicklung ist so ne Sache. Jemand Traumatisiertes entwickelt unter Umständen eine andere Empathie als jemand, der es nicht ist oder auch kein neurotypisches Gehirn hat.

Letztes Jahr hab ich dem 3 jährigen Sohn von Freunden ein bisschen beigebracht, wie man Kätzchen nicht ängstigt sondern besser wahrnimnt und richtig streichelt.

Ein Lernprozess.


blattimwindunkn 
Beitragsersteller
 13.11.2021, 00:53

Das war die hilfreichste Antwort, die Moral die wir mit der Zeit gelernt oder aufgestellt bekommen tut vieles.

Du hast Recht, ich habe ein Traumata und es sehr spät gemerkt... Aber jetzt interessiert es mich doch was "traumatisierte" und ihre Empathie von der der nicht traumatisierten unterscheidet?

IsaidwhatIsaid  13.11.2021, 00:56
@blattimwindunkn

Dankeschön 🌼

Ich bin Laie auf dem Gebiet, und möchte keinen Schwachsinn reden, aber:

Es gibt einen nicht unwesentlichen Unterschied zwischen Sensibilität und Empathie, oder was man meist darunter versteht.

Beispiel: Jemand mit einer Traumafolgestörung musste oft lernen, nicht zu viele Emotionen des Umfelds an sich ranzulassen. Gleichzeitig darauf zu achten, ob grad etwas bedrohlich ist.

Man ist zwar i. d. R. sensibel für leichteste Veränderungen der Umwelt/drohende Gefühlsschwankungen des Gegenübers - aber man versetzt sich eher nicht empathisch in andere hinein.

In jungen Jahren ist das Gehirn noch nicht so weit entwickelt, um rationale Entscheidungen zu treffen und moralische Werte und Norme sind noch nicht so tief im Gedächtnis eingeprägt.


blattimwindunkn 
Beitragsersteller
 13.11.2021, 00:48

Dies kann auch der Fall sein, danke!