Wieso gilt der Pachelbel-Kanon in D-Dur als Kanon?
Laut Wikipedia ist ein Kanon "eine mehrstimmige Komposition, bei der eine Stimme nach der anderen einsetzt, wobei die erste Stimme – quasi als Richtschnur[1] – von den anderen Stimmen exakt kopiert wird." Das ist bei Pachelbels Kanon nicht der Fall. Wieso wird er totzdem als "Kanon" bezeichnet?
2 Antworten
Damit eine Melodie mit sich selbst begleitet werden kann, muss sich das dazu passende Harmonieschema ab einem bestimmten Punkt wiederholen.
Bei Pachelbel's Kanon gibt es eine 8-teilige Kadenz, die sich durch das ganze Stück hinzieht.
I (dur) - V (dur) - VI (moll) - III (moll) - IV (dur) - I (dur) - IV (dur) - V (dur)
Man "könnte" die Melodie tatsächlich alle 8 Takte exakt wiederholen, aber man tut es nicht, damit man mehr Musik unterbringen kann, in dem sonst relativ einfachen Stück. Von daher könnte man ihn als Kanon bezeichnen.
Danke - na ja, zum Profi-Musiker fehlt es noch sehr weit, aber ich lerne :)
In der Kadenz des Pachelbel-Kanons sind Takte 3 und 4 tatsächlich für sich genommen in Moll, (nennt man in der Harmonielehre Moll-Parallele) obwohl man normalerweise ein Stück, oder einen Satz/Abschnitt nach der Grundtonart benennt - hier ist die Grundtonart eben "Dur" (bei den alten Griechen: Ionisch), auch wenn zwischendurch Moll-Harmonien vorkommen. Das ist aber ganz normal.
Äolisch Moll ist ein anderer Name für die "natürliche Moll-Tonleiter". Als Beispiel dafür der Kanon "Hey ho spann den Wagen an" .
Was dies mit den Äolsharfen und dem Gott des Windes zu tun hat, weiß ich nicht. Vieleicht haben die alten Griechen die erzeugte Stimmung mit dem Wind in Beziehung gesetzt.
Häufiger ist melodisch Moll, Beispiele: Vieles von Bach, Russische Volkslieder.
Ähnlich wie Moll aber nicht ganz gleich wäre Dorisch. Beispiel "Scaborogh Fair" und "What shall we do with the drunken sailor."
Höre ihn dir mal an.... Das Stück wird mit 4 Instrumenten gespielt die nacheinander einsetzen.... Deswegen.. Kanon
Danke fpr die Antwort. Ich hatte einige Versionen gehört (z.B. auf einer einzigen Harfe), bei denen die Wiederholungen nicht herauszuhören waren.
Es gibt auch Versionen mit mehreren Instrumenten... Schau mal bei youtube
Ich ziehe meinen Hut, du hast ja auch RICHTIG Ahnung von Musik. Könnte man einige Takte auch als äolisch bezeichnen?