Wieso gibt es faule Menschen, und dann richtig aktive und motivierte?
Ich stufe mich als fauler Mensch ein, wenn ich mein Zimmer aufräume mache ich es mit totalem Anschiss. Wenn ich Sport mache, kämpfe ich mich aus dem Haus raus, weil ich am liebsten faul rumliegen würde. Wenn ich lerne, trödel ich oft herum, bis dann fast keine Zeit bleibt und ich dann vollgas gebe. Hat das einen Hintergrund? Ist der Mensch so oder habe ich ein Problem
4 Antworten
Ich find bei der Einteilung in faule und motivierte Menschen muss man sich auch die Art der Tätigkeit anschauen.
Man ist ja vor allem dann motiviert, wenn die Tätigkeit irgendein Bedürfnis befriedigt oder irgendeinen Zweck erfüllt, der einem wichtig ist (und zwar auf einer emotionalen Ebene, nicht auf einer rein kognitiven).
Welches Bedürfnis erfüllt aufräumen? Mir persönlich ist es z.B. überhaupt nicht wichtig, dass mein Zimmer ordentlich ist. Daher erfüllt Aufräumen bei mir kein Bedürfnis. Ich sehe mich daher nicht als faul, wenn ich es nicht tue, sondern als jemanden, der halt unterscheiden kann, wofür es wichtig ist, sich zu anzustrengen und wofür nicht.
Ich könnte mir vorstellen, 1) dass Du genauso wenig wert auf Ordnung legst wie ich, 2) dass Sport bei Dir kein emotionales Bedürfnis befriedigt, sondern das Sport machen eine rationale "wäre-ja-nicht-schlecht"-Überlegung ist, 3) dass Du keinen Zugang zum Schulstoff hast, der so ist, dass Du das interessant finden würdest.
Man muss es halt differenziert betrachten. Für mich ist niemand pauschal faul oder grundsätzlich motiviert. Es gibt nur halt Leute, die sehr gut wissen, was sie wollen und daher gut im Einklang mit ihren Bedürfnissen leben können (das sieht dann motiviert aus, von außen betrachtet). Und es gibt Leute, die ihre Bedürfnisse kaum wahrnehmen und deswegen Dinge machen, bei denen sie "vom Kopf her glauben", dass sie gut wären, aber das wird halt nicht "durch Emotionen unterstützt". Und die sehen dann von außen faul aus.
Das ist der Fehler, weil "faule" Menschen sich damit identifizieren ohne zu verstehen, dass es ein Zustand und keine Eigenschaft ist.
Wenn du dich als faul identifizierst ist es kein Wunder, dass du den Zustand anstrebst.
Faul sein ist oft das Resultat daraus keine Motivation zu finden und der Fehler war immer sie überhaupt erst zu suchen.
Man muss zwischen Faulheit und Antriebslosigkeit unterscheiden.
Faulheit ist nichts schlechtes - im Gegenteil Faulheit ist oft der Grund, warum Dinge erfunden werden die das Leben einfacher machen.
Ich fürchte eher, das Du unter Antriebslosigkeit leidest - wie man das therapiert weiß ich jedoch nicht.
Jeder Mensch ist anders, ist nunmal so.
Wäre ja auch langweilig, wenn wir alle gleich wären.
Trotz allem, kann man ja immer noch etwas an sich ändern, wenn man nicht zufrieden mit sich selbst ist, also die Möglichkeit besteht so gut wie immer.