Wieso gibt es eine Temperaturveränderung beim lösen von Salzen in Wasser?

1 Antwort

Beim Lösen vol Salzen in Wasser laufen hintereinander zwei Prozesse mit manchmal beachtlichem Energieumsatz ab:

  1. Das Ionengitter im festen Salz wird aufgebrochen. Da die Ionen einander anziehen, muß diese Anziehungskraft überwunden werden, und das kostet Energie. Die Lösung würde sich dadurch abkühlen.
  2. Sobald die Ionen aus dem Gitterverbund draußen sind, können sie „hydrati­sieren“, also sich mit einer Hülle aus H₂O-Molekülen umgeben. Das liefert  Energie und heizt daher die Lösung auf.

Da immer beide Prozesse ablaufen, kommt es auf die Summe der beiden an. Liefert die Hydratisierung mehr Energie als die Gitterzerstörung gebraucht hat, dann bleibt was übrig und die Lösung wird warm. War aber die Gitterenergie zu groß, dann kann die Hydratisierung die Bilanz auch nicht mehr geraderücken, und die Lösung kühlt ab.

Beides kommt vor, allerdings ist Erwärmung das Häufigere. Denn wenn die Hydratisierungsenergie für ein bestimmtes Salz ungewöhnlich gering ist (oder die Gitterenergie ungewöhnlich hoch), dann ist es meistens so, daß das Zeug sich ohnehin nur schlecht löst, und dann stellt sich die ganze Frage gar nicht erst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik