Wieso erziehen so viele Menschen ihre Hunde schlecht oder falsch?

18 Antworten

Weil viele Menschen von einem Hund MENSCHLICHE Verhaltensweisen/Verstehen erwarten! Der wohl häufigste Fehler ist, zu denken, der Hund wisse, was er vor 10 Minuten gemacht habe, und ihn dann zu betrafen, und zu vergessen, dass Hunde immer nur UNMITTELBAR während der falschen Handlung korrigiert werden müssen, weil sie die Strafe sonst nicht mehr zuordnen können /sie falsch zuordnen !!


rhapsodyinblue 
Beitragsersteller
 09.05.2012, 08:26

mal aus deiner Sicht gesehen "menschliche Verhaltensweisen". Schlagen sie auch ihre Kinder?

Sie1974  09.05.2012, 08:27
@rhapsodyinblue

Hä?? Mit "menschlichem Verstehen" meine ich beispielsweise: Etwas tun und nach einer halben Stunde noch wissen, was man getan hat, und schlechtes Gewissen haben...

rhapsodyinblue 
Beitragsersteller
 09.05.2012, 08:36
@Sie1974

Okay, dann habe ich dich missverstanden. Danke für die Aufklärung.

Ich denke, das ließe sich auf ein Wort runterbrechen: Speziesismus

Mal abgesehen davon was das Wort alles impliziert, kann man es runterbrechen darauf, dass manche Menschen nicht einsehen können (oder wollen), dass ein Hund ein Lebewesen wie sie ist, bzw. was das bedeutet.

Es geht hier nicht nur darum, dass viele zu faul, zu desinteressiert oder zu sehr von sich selbst überzeugt sind um Fachliteratur über Hunde zu lesen (und das Gelesene auch auf die Realität übertragen zu können) oder in die Hundeschule zu gehen.

Ich bin z.B. immer eine absolute Verfechterin der Regel: Lies ein Buch bevor du dir nen Hund kaufst gewesen. Mittlerweile bin ich mir da oft gar nicht mehr so sicher, weil man hin und wieder Leute trifft, die wie Bücher reden, aber komischerweise gar nicht tun, was sie sagen.

Ähnliches gilt für Hundeschulen. Ich hab das nie so richtig erkannt, aber wenn man´s mal genau nimmt, haben viele Hundetrainer die "Nicht-Kritik" perfektioniert. In meiner alten Hundeschule hab ich Leute gesehen, die einfach immer wieder dasselbe komplett falsch gemacht haben, aber meine Trainerin hat sich gehütet, etwas zu sagen, dass nur im geringsten so klingt, als wären die Besitzer einfach nur zu doof um drei Meter gerade aus zu laufen (was sie in dem Fall wirklich waren...). Bei meiner neuen Trainerin ist das nicht so, die hat kein Problem damit, den Leuten auch mal zu sagen: "Du machst das komplett falsch", allerdigs muss sie auch, wie sie selbst sagt, die Konsequenzen dafür tragen.

Ich denke irgendwo dazwischen liegt das Problem. Zum einen darin, dass Menschen, die von sich selbst zu wissen glauben , dass ihr Hund ein Lebewesen mit Bedürfnissen ist - aber ihn nicht so behandeln und zum anderen darin, dass sie nicht ertragen können, dass man ihnen sagt, dass sie einfach zu dusselig sind um nen Hund zu führen, weil sie den Hund im selben Augenblick vermenschlichen (d.h. menschliche Erwartungen an ihn stellen wie: "Ich will gemeinsam mit dir durch die Stadt gehen, also geh gefälligst neben mir her") und objektifizieren (indem sie gar nicht einsehen, dass sie dem Hund erstmal kommunizieren müssten was sie von ihm wollen bzw. einsehen, dass ein Hund einen eigenen Willen hat und Verkehrslärm nicht gerade das normalste der Welt für einen Hund ist).

Kurz gesagt: Menschen können sagen, dass ihren Hund ja ach so sehr lieben und er sie auch und dass er es ja ach so gut bei ihnen hat, weil sie niemand dazu zwingen kann sich wirklich mal mit dem Verhalten von Hunden auseinander zu setzen und auch ihr eigenes Verhalten mal reflexiv zu beleuchten - Der Hund kann schließlich nicht sagen, dass man ihn wie ein Stofftier behandelt.

Und Gott weiß, dass solche Menschen sich eher ein Bein raus reißen würden, als auch nur im geringsten zugeben zu können, dass sie falsch liegen. Denn das würde bedeuten, dass sie ihre komplette Weltsicht ändern müssen und noch dazu würde es etwas bedeuten, dass kein Mensch auf Erden gerne hört: Dass sie, was diesen Teil ihres Lebens und Verhaltens angeht schlechte Menschen sind.


Die meisten haben kein Geld für eine Hundeschule. Dann machen sie es auf eigene Faust und meist ziemlich flalsch, da sie ja nie wissen, was der Hund braucht und denken er" braucht jetzt mal ne Tracht Prügel", oder " je doller ich an der Leine zerre, desto besser hört der Hund, bzw gehorcht er".. Wie vielen Leuten ich gerne mal mit der Leine in die Fre**e geschlagen hätte, wenn ich sowas sehe kannst du dir ja denken. Es ist leider so :(

Wenn das Weltall Grenzen hätte, so hat dagegen die menschliche Dummheit keine Grenzen!

Es ist durch Hunde-Experten bekannt und kein Geheimnis, dass "weit über die Hälfte der Hundehalter ihren Hund falsch erziehen"; siehe dazu folgendes:

http://www.hundeerziehung-erfolgreich.de/hundeerziehung-allgemein/4-hundeerziehung-fehler.html

In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass es auch Hundebesitzer gibt, die ihre Aufgabe ernst nehmen und ihrem Hund eine hervorragende Erziehung zukommen lassen.

Ich vermute, dass das an der fehlenden Geduld der Menschen liegt. Einen Hund zu erziehen kann sehr nervenaufreibend werden und die meisten Menschen wollen einen Hund, damit sie einen Hund haben. Sie vergessen, welche Arbeit ein Tier mit sich bringt. Dann versuchen sie, den Hund 3 Tage zu erziehen, wenn es nicht klappt, beschimpfen sie ihn und geben dem Hund die Schuld, dass er nicht hört. Ich finde das furchtbar. Andere wiederum können den Hunden nicht zeigen, wer der "Rudelführer" ist und lassen sich dann vom Hund auf der Nase rum tanzen. Es gibt nur ganz wenige, die ihre Hunde im Griff haben und diese befassen sich richtig mit den Tieren und das ist auch richtig so.