Wieso entstand der amerikanische Bürgerkrieg?

5 Antworten

Es ging nicht um die Sklaverei, sondern es ging (wie immer) um Geld und Macht. Mit dem Hinweis auf die Sklaverei wurden nur die Dorfdeppen mobilisiert, damit sie überhaupt bereit waren zu kämpfen. Dabei hatte der Süden selber vor, die Sklaverei abzuschaffen.

Das ist ja heute auch noch so. Man muß den Leuten einen Kriegsgrund vorgaukeln, damit sie mitmachen (siehe Brutkastenlüge oder "Colin Powell Schandfleck").

Dem Süden ging es wirtschaftlich gut, und er hatte keine Lust mehr, den Norden mit durchzufüttern. Zudem wirkte sich die Zollpolitik der im Norden sitzenden Regierung für den Süden nachteilig aus. Also beschloß man, sich vom Norden zu trennen. Das wiederum gefiel dem Norden nicht.

Berlin/Preußen würde es auch nicht gefallen, wenn Bayern auf die Idee käme, sich wieder abzuspalten.

Wenn Kriege geführt werden, geht es nie um Bürgerrechte - weder damals noch heute.


Pestilenz1  10.12.2015, 18:17

Aus sicht der südstaaten ging es tasächlich um geld. Und politik. Die wären nämlich quasi wirtschaftlich ruiniert.

Aber das er sie selber abschaffen wollte ist mir neu zumal der süden schwer landwirtschaftlich geprägt war und ihr plantagen ohne "billige arbeiter" nicht hätten gewinnbringend leiten können.

Sie waren angepisst weil ihnen in der ersten verfassung die souveränität und das recht auf sklaven zugesprochen wurde.

Wäre das nicht so wären sie nie eingetreten.

"Aus Sicht des Südens ging es in dem Konflikt nicht primär um die Sklavenfrage, sondern um die Rechte der Einzelstaaten gegenüber dem Bund. Verfechter der Sezession vertraten die These, die Einzelstaaten hätten mit dem Beitritt zur Union nicht ihre Souveränität aufgegeben und könnten die USA daher jederzeit wieder verlassen. Zudem dürfe die Union keinem Einzelstaat ein bestimmtes Gesellschaftssystem vorschreiben. Ein Einzelstaat habe daher das Recht, ein gegen seine Interessen verstoßendes Bundesgesetz auf seinem Gebiet zu annullieren (Nullifikationsdoktrin). Hätte dies nicht schon bei der Gründung der Union gegolten, die in der Verfassung von 1787 das Eigentumsrecht auf Sklaven ausdrücklich garantierte, wären die Südstaaten ihr niemals beigetreten. Nach Meinung der Südstaaten verstießen demnach die Nordstaaten mit den Angriffen auf die Sklaverei und mit sonstigen Eingriffen in die Gesetze der Einzelstaaten fortlaufend gegen den Geist der Verfassung und gefährdeten so den Bestand der Union. Denn verweigere der Bund die Nullifikationsdoktrin, so bliebe dem Staat als legitimer Ausweg die Sezession.Dem hielten die Unionisten in den Nordstaaten entgegen, dass ein demokratisches Gemeinwesen grundsätzlich nur dann Bestand haben könne, wenn das Prinzip der Mehrheitsentscheidung gelte: Es stehe der Minderheit nicht zu, im Falle einer auf demokratischem Wege getroffenen Entscheidung, die nicht in ihrem Sinne sei, die Loyalität zum Gemeinwesen aufzukündigen. Denn ein derartiges Vorgehen würde eine Demokratie letztlich unmöglich machen, da die Minderheit auf diese Weise stets die Akzeptanz des Mehrheitswillens verweigern und mit einer Sezession drohen könne. Ein solches Recht auf Sezession bestehe in einer Demokratie daher nicht. Indem die Südstaaten für den Fall, dass die Sklaverei beschränkt oder ein ihnen nicht genehmer US-Präsident gewählt werden sollte, mit dem Austritt aus den Vereinigten Staaten drohten, gefährdeten sie daher die amerikanische Demokratie als solche. Dieser Gedanke lag auch Lincolns berühmter Gettysburg Address zugrunde, in der er zwei Jahre nach Kriegsausbruch forderte, „dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.“

Also, das ers abschaffen wollte ist ein interessanter gedanke. Hast du n link oder sowas ?

Hegemon  10.12.2015, 18:33
@Pestilenz1

Hab ich mal gelesen - find ich jetzt nicht auf die Schnelle. Es gab aber wohl diese Überlegungen im Süden.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel:

>"Mein oberstes Ziel in diesem Krieg ist es, die Union zu retten; es ist nicht, die Sklaverei zu retten oder zu zerstören", schrieb Lincoln im August 1862, kurz vor der Schlacht am Antietam: "Könnte ich die Union retten, ohne auch nur einen Sklaven zu befreien, so würde ich es tun; könnte ich sie retten, indem ich alle Sklaven befreite, so würde ich es tun; und könnte ich die Union retten, indem ich einige Sklaven befreite und andere nicht, so würde ich auch das tun. Alles, was ich in Bezug auf die Sklaverei und die Schwarzen tue, geschieht, weil ich glaube, dass es hilft, die Union zu retten."<

http://www.welt.de/kultur/article3023171/Nur-Taktik-warum-Lincoln-die-Sklaven-befreite.html

Abgesehen davon wurden auch in den Unionsstaaten(!) Delaware, Maryland, Kentucky und Missouri Sklaven gehalten.

"Als Reaktion auf die Wahl Abraham Lincolns – obwohl nur gemäßigter Sklavereigegner – zum US-Präsidenten traten im Winter 1860/61 die meisten Südstaaten aus der Union aus. "

(Aus wiki)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sezessionskrieg

Da steht quasi alles drin was du wissen willst.

Es gab ja auch Unionsstaaten mit Sklaverei. Was man wohl sagen muss, die Südstaaten haben es schon voran getrieben. Schließlich sind sie ausgetreten, was der Norden aber ablehnte, doch die ersten Schüsse kamen wieder vom Süden.

Ich hätte gedacht, sie wären genau deswegen ausgetreten. Aber recht oder nicht, danach fragt man heute ja auch nicht vor dem Krieg. Jeder dachte, er würde das richtige tun und wollte es durchsetzen


GelbeForelle  10.12.2015, 17:51

Klar, fressen oder gefressen werden, der stärkere ist immer der richtige

WildPferd2000  10.12.2015, 17:48

und als sieger beansprucht man dann einfach im recht gewesen zu sein :)

Ja hatten sie es War ja ein Volk und der Norden wollte dieses Volk nun mal einigen, wie Bismarck bei den Deutschen