Wieso brennt/entzündet sich Wasser nicht?

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Wie die anderen schon geschrieben haben, will ichs auch nochmals bildlich beschreiben.

Versuche mal Asche anzuzünden, das ist ungefähr das Gleiche. Wasser ist verbrannter/oxidierter Wasserstoff und damit ein völlig anderer Stoff geworden. Dass dieser aus Wasserstoffatomen besteht, hat dabei praktisch keine Bewandtnis.

Anderes Beispiel: reines Chlor ist sehr giftig. Reagiert es jedoch mit Natrium erhältst du Natriumchlorid, also stinknormales Kochsalz, was lebensnotwendig ist. Natriumchlorid besteht zwar aus einem Chlor-Atom, jedoch hat es in der Verbindung seine ursprüngliche Wirkung verloren.

Wasser kann aber trotzdem indirekt brennen. Vermutlich hast du schonmal gehört, dass man brennendes Fett nicht mit Wasser löschen soll, weil es dann eine Stichflamme gibt. Der Grund dafür ist, dass die Flamme des brennenden Fettes so heiß ist, dass sich grob gesagt, der Wasserstoff vom Sauerstoff löst und dieser sich dabei entzündet.

Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet auch eine Magnesium-Fackel. Das brennende Magnesium ist ca. 2500-3000°C heiß. Das reicht aus, damit sich der Sauerstoff vom Wasserstoff im Wasser löst und die Flamme nährt, weshalb die Magnesium-Fackel auch Unterwasser brennt.

Woher ich das weiß:Hobby

germi031982  04.12.2019, 09:14

Dafür ist die Temperatur zu niedrig. Da braucht es weitaus höhere Temperaturen um Wasser zu spalten.

DedeM  04.12.2019, 11:37
@Thor87

Das mag beim Magnesiumbrand vielleicht funktionieren (wozu allerdings eine gehörige Menge Magnesium brennen muss - mit einem dünnen Magnesiumband funktioniert das in der Praxis nicht...), aber ein Fettbrand ist dazu definitiv nicht in der Lage (und ich glaube, der Kommentar von germi031982 bezog sich darauf!?).

Die tatsächliche Ursache für die Stichflamme beim Versuch, mit Wasser einen Fettbrand zu löschen, ist darin zu sehen, dass sich Fett erst bei etwa 250-300°C entzündet und dann eine Verbrennungstemperatur um die 500°C erreicht. Wenn du nun auf diesen Brandherd flüssiges Wasser schüttest, verdampft das Wasser schlagartig. Der Wasserdampf reißt daraufhin Fettmoleküle aus dem brennenden Fett mit sich. Die feine Verteilung der Fettteilchen in der Luft (Zerteilungsgrad des Brennstoffs!) bewirkt dann, dass sich diese Fettteilchen noch heftiger und leichter entzünden lassen, was zu einer Explosionsreaktion führt. Das macht also nicht der gebundene Sauerstoff aus den Wassermolekülen mit anschließender Entzündung des Wasserstoffs, sondern die heftige Reaktion zwischen feinst verteilten Fettmolekülen mit dem ungebundenen Luftsauerstoff...

germi031982  04.12.2019, 18:25
@Thor87

Das bezog sich auf den Fettbrand. Die Temperatur dabei ist zu niedrig. Was da passiert ist, dass das Öl so heiß ist, das Wasser das damit in Kontakt kommt schlagartig verdampft da die Temperatur da weit über dem Siedepunkt von Wasser liegt. Dabei wird heißes und brennendes Öl mitgerissen, durch die Gegend geschleudert und verteilt in der Luft. Bei einer feinen Verteilung in der Luft brennt sogar Mehl. Und beim Öl kommt es dann noch auf den Flammpunkt an, aber man hat dann eigentlich alles: Brennbarer Stoff (Öl), Oxidator (Sauerstoff der Luft) und eine Zündquelle (Herdplatte) um das fein verteilte Öl-/Luftgemisch zu entzünden.

Ganz simpel ausgedrückt: Weil der Wasserstoff quasi schon oxidiert ist und eine Verbrennung ist ja eine schnelle Oxidation. Denn die beiden H Atome sind bereits an das Sauerstoff gebunden und mehr geht eben nicht. Daher kann Wasser nicht brennen. Es kann aber viel Energie aufnehmen, wodurch Wasser verdampft und Flammen quasi die Energie nimmt, daher ist Wasser als Löschmittel gut geeignet.

Bei Wasser ist eine chemische Reaktion bereits abgeschlossen, es ist quasi bereits verbrannt.

Wasser ist also Wasserstoff der durch Sauerstoff oxidiert ist.

Weil es schon "verbrannt ist" :)

Verbindungen mit Sauerstoff (O) werden Oxidegenannt, der Vorgang selber ist die Oxidation.

Wasser ist verbrannterWasserstoff (H)

H2 + O = H 2 O

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung